Kategorie: Kräuterheilkunde

Hier finden Sie eine Sammlung von Artikeln und Informationen rund um Aromakunde, Geologie, Natur- und Landschaft, Lebensräume, Kräuterheilkunde. Neue Beiträge finden Sie auf meiner Seite www.kleindienst-john.at.

Hinweis in eigener Sache:
Sie finden hier Beiträge, die sich auf persönliche Erfahrungen mit Düften und Kräutern beziehen. Die Artikel verstehen sich keinesfalls als Ersatz für eine medizinische oder physiotherapeutische Beratung oder Behandlung. Ein Besuch beim Arzt Ihres Vertrauens, bei Ihrem Physiotherapeuten, Ihrem Masseur oder auch Ihrem Apotheker kann dadurch nicht ersetzt werden.

Die in den Beiträgen angeführten Rezepturen stellen lediglich Beispiele dar und können eine persönliche Beratung nicht ersetzen. Eine fachkundige Beratung und Betreuung ist auch auf dem Gebiet der ätherischen Öle und Kräuter immer eine persönliche Angelegenheit. Sollten Sie die vorgestellten Rezepte anwenden, so liegt das in Ihrem eigenen Verantwortungsbereich. Wir übernehmen dafür keine wie auch immer geartete Haftung!

Aromatherapie für Kinder

Was kann Aromatherapie für Kinder? Ist es sinnvoll, mit ätherischen Ölen bei kleinen Kindern Hilfe zu geben? Diese und viele ähnliche Fragen werden mir täglich per Mail oder telefonisch gestellt.

Ja, man kann Aromatherapie bei Kindern anwenden, aber immer mit Bedacht! In unserer Familie wenden wir ätherische Öle nun schon seit vielen Jahren in der Hausapotheke an, und natürlich werden sie auch bei Kindern eingesetzt!

Allerdings: Bitte verwenden Sie ätherische Öle wirklich nur dann bei den Kleinsten, wenn Sie sich entweder selbst gut damit auskennen oder wenn Sie zumindest jemanden fragen können, der sich gut sowohl mit Kindern als auch mit ätherischen Ölen auskennt und das möglichst gelernt hat.

Vergessen Sie nie:

Kinder sind etwas Besonderes!

Denken Sie bitte immer daran:

Ätherische Öle

können – je nach Art und Anwendungsgebiet – etwa ab dem dritten Lebensmonat in stark verdünnter Form (gemischt mit fettem Pflanzenöl!) verwendet werden. Bis zu etwa 6 Monaten sollte man die Anwendung ätherischer Öle auf ein Minimum beschränken. Ich empfehle in diesem Zusammenhang, lieber auf Hydrolate auszuweichen!
Ist das Baby dann etwas älter, kann man durchaus mit einer Mischung von 2-3 Tropfen ätherischen Öls auf 20 ml fettes Pflanzenöl beginnen.
Ab etwa 2 Jahren ist dann schon eine Mischung von 4-5 Tropfen ätherischen Öls auf 20 ml fettes Pflanzenöl möglich.
Und ab ca. 5 Jahren dürfen es auch mal 6 Tropfen auf 20 ml fettes Pflanzenöl sein, wenn es denn nötig sein sollte.
Im Zweifelsfall verwenden Sie bitte immer eher weniger Tropfen, als in den üblichen Rezepturen (sei es in Büchern oder im Internet) angegeben sind. Die Haut Ihres Kindes ist ungleich viel zarter als die von uns Erwachsenen!
Gerade ätherische Öle sind in der Anwendung für Kinder – auch für kleine – eine optimale Unterstützung, denn das Riechen fördert in sehr hohem Ma0 den Ausbau der Erinnerung und der Lernfähigkeit. Dennoch: überfordern Sie Ihr Kind nicht mit Düften, die nicht altersgerecht sind! Und: Kinder dürfen immer auch mitbestimmen, welche Düfte ihnen gut tun!

Fette Pflanzenöle

(gute Qualität aus erster Pressung!) sind schon bald nach der Geburt einsetzbar. Das gilt auch für Mazerate (beispielsweise auch selbst hergestellte, wie Lavendelmazerat).

Hydrolate

Vor allem Rosenhydrolat und Lavendelhydrolat können Sie bereits bald nach der Geburt einsetzen.

Wollen Sie mehr wissen? Es gibt auch 2019 wieder einige Seminare zum Thema, eins davon in Südtirol (klick!).

Buchtipp:
„SOS Hustenzwerg – Ätherische Öle und Kräuter für Kinder von 0-12“, erschienen im Freya-Verlag 2014 (Info: klick!) und ist bereits in der 5. Auflage erschienen.

Weihnachtsduft

Weihnachtsduft liegt in der Luft: Die Duftstoffe, die wir mit Weihnachten verbinden, haben auf unser Gehirn eine ausgesprochene Signalwirkung. Sie steuern unser Verhalten auf subtile Weise. Weihnachtsduft holt nahezu jeden hinter dem Ofen hervor: wir fühlen uns eingehüllt und sicher, wenn wir Kiefernharz, Weihrauch, Vanille, Nelken und Zimt in Kombination mit Orange und Mandarine schnuppern.
Duftkugeln sind schnell gemacht: eine Orange, gespickt mit Nelken, und schon duftet es im ganzen Haus. Eins drauf setzen kann man aber, wenn man auf die besteckte Orange ein Gewürzpuder streut:
Man nehme 1 Kaffeelöfferl Zimt, eine Prise Muskat, eine Prise Veilchenwurzel (Iriswurzel), mische gut durch und wälze die Orange in diesem Gemisch. Einfach ausprobieren – riecht himmlisch!
Und legt man zwei bis drei solche Orangen in eine Schüssel, in die auch noch Sternanis gestreut wurde…..

…und es geht zu Weihnachten nichts ohne Pfefferkuchen!

Pfefferkuchen, Pfeffernüsse und Lebkuchen werden mit ähnlichen Rezepturen und Gewürzen gemacht. Diese Rezepturen wurden schon von mittelalterlichen Klosterbäckereien überliefert.
In den Nürnberger Lebkuchen beispielsweise sind Zimt, Muskatnuss, Macis, Ingwer, Nelken und Rosenwasser enthalten. Pfeffer werden wir darin allerdings nicht finden.
Der Name „Pfefferkuchen“ entstand, weil man früher viele Gewürze mit „Pfeffer“ bezeichnete.

Lebkuchen wurden aber auch als Heilmittel verwendet: gegen Fieber, wenn man sie in bestimmter Weise beschriftete und verzehrte; sie halfen gegen Rückenschmerzen, wenn man von Weihnachten bis Lichtmeß ein Stück in der Tasche mit sich trug und immer wieder davon aß; gegen Spulwürmer, wenn man sie als Brei mit Hefebranntwein kochte und davon Umschläge machte.
Übrigens: in den Klöstern wurden dem Lebkuchenteig auch Heilkräuter zugefügt.

Ein wenig Zeit bleibt ja noch, um vielleicht die Glückskekse der Hildegard von Bingen zu backen… (ich habe dieses Rezept beim Stöbern in alten Unterlagen gefunden – von wem es wirklich stammt, weiß ich leider nicht. Abe die Kekse schmecken himmlisch!)

22 g Muskatnuss, gemahlen
22 g Zimt, gemahlen
5 g Nelken, gemahlen
500 g Dinkelmehl
150 g Rohrzucker
250 g Butter
2 Eier
eine Prise Salz
100 g geriebene Mandeln
Bei ca. 180°C im Ofen 5 – 10 Minuten backen.

Was ist ein „pharmazeutischer Prozess“?

Als „pharmazeutischen Prozess“ versteht man in der Regel eine Ver-Wandlung der pflanzlichen Materialien, damit sie von uns besser aufgenommen werden können. Dazu gehören verschiedene Verfahren:

  • Die Trocknung – entweder an der Luft oder im Ofen, aber auch das Gefriergetrocknen gehört letztlich hierher.
  • Das Rösten: bei ca. 200 ° C in einem geschlossenen Gefäß.
  • Verkohlen: unter Luftabschluß werden die Pflanzenteile „geglüht“. Lediglich Gase und Dämpfe können entweichen.
  • Veraschen: Darunter versteht man eine Verbrennung unter Luftzutritt.
Pflanzenauszüge:
  • Kaltauszug – hier wird in Wasser oder Weingeist das Pflanzenmaterial der Extraktion zugeführt.
  • Digestion: dabei wird bei 37 ° C extrahiert.
  • Infus: es handelt sich praktisch um einen Tee-Aufguß. Die Pflanzen werden mit siedendem Wasser (ca. 80-100 ° C) übergossen und auf diese Weise extrahiert.
  • Ein Dekokt hingegen bedeutet, dass die Pflanzen lange mit Wasser gekocht werden (bei 100 ° C).
  • Und schließlich die Destillation, die entweder mit Wasserdampf bei Temperaturen zwischen 70 und 100 ° C durchgeführt werden, oder mit verdünntem Weingeist hergestellte Produkte ergeben.

Je nachdem, welche Inhaltsstoffe ich erhalten möchte bzw. aus der Pflanze herauslösen will, verwende ich die dazu geeignete Methode.

Bei unseren Seminaren zum Thema „Hausapotheke“, „SOS Hustenzwerg“ und „SOS Hexenschuss“ besprechen wir jeweils die empfehlenswerten Methoden zur Verarbeitung von Kräutern und Gewürzen, aber natürlich auch die jeweiligen Endprodukte, sprich Tees, ätherische Öle, fette Pflanzenöle etc. Die Termine dazu finden Sie hier (klick!).

Das „unaussprechliche“ Thema

Das „unaussprechliche“ Thema – darüber sprach selbst meine sonst nicht besonders „schüchterne“ Großmutter immer nur hinter der vorgehaltenen Hand: Hämorrhoiden. So etwas hat man einfach nicht zu haben!
Dennoch leiden weit mehr Menschen an diesen Beschwerden!

Was sind Hämorrhoiden denn eigentlich?

Am unteren Ende des Mastdarms haben wir ein Geflecht aus Arterien und Venen. Sie bilden einen Schwellkörper, der etwas oberhalb unserer Schließmuskeln liegt und gemeinsam mit diesen den After „abdichtet“. Das sind die sogenannten Hämorrhoiden. Solange sich dieser Schwellkörper nicht nach unten senkt, haben wir mit ihm keine Probleme.
Durch zu langes und starkes Pressen beim Stuhlgang erhöht sich allerdings der Druck auf diese Hämorrhoiden und dadurch wölben sie sich irgendwann knotenförmig nach vor. Viele Menschen, die unter Verstopfung leiden, leiden irgendwann einmal dann auch unter ihren Hämorrhoiden. Auch wenn Sie auf der Toilette Dauersitzungen veranstalten, kann es durch den Druck dazu kommen. Andere wiederum bekommen diese krankhafte Veränderung durch ihre sitzende Lebensweise. Andererseits kann es auch in der Schwangerschaft dazu kommen, da der Druck im Bauchraum erhöht ist.

Dass man ein hämorrhoidales Problem hat, bemerkt man meist, wenn beim Stuhlgang leichte Blutungen aus dem Darm zu bemerken sind. Die Haut rund um den Darmausgang beginnt zu jucken und zu brennen.
Ob man allerdings unter Hämorrhoiden leidet oder ob die Beschwerden eine andere Ursache haben, kann lediglich der Arzt diagnostizieren! Sind diese noch nicht zu weit fortgeschritten, können unsere Hausmittel noch sehr gut helfen.

Eines Tages, so erzählte meine Großmutter, kam eine Frau zu ihr, die meinte, sie hätte „sowas Komisches da hinten“ (sie deutete auf ihren Po) und sie hätte gehört, dass meine Großmutter eventuell eine Salbe für sie hätte… (wie das weitergeht, lesen Sie bitte in meinem Buch „SOS Hexenschuss“, erschienen im Freya-Verlag mit ISBN 978-3-99025-189-8).

Pflege ist nötig!

Ich darf Ihnen hier meine ebenfalls hilfreiche Pflegeölmischung vorstellen, die hautpflegend, juckreiz- und schmerzlindernd ist und die man so oft es nötig ist, im Analbereich auftragen sollte (auch diese Mischung kann allerdings einen Arztbesuch nicht ersetzen, allerdings ist sie meist angenehmer, als so manches Mittelchen, das man dann verschrieben bekommen könnte…):

20 ml Mandelöl
10 ml Jojobaöl
2 Tropfen Lavendel fein (Lavandula angustifolia)
3 Tropfen Zypresse (Cupressus sempervirens)
2 Tropfen Rosengeranie (Pelargonium graveolens)
2 Tropfen Myrte (Myrtus communis)
2 Tropfen Patchouli (Pogostemon patchouli)

Hilfreich ist auch eine Waschung mit Hamamelis-Hydrolat oder mit Eichenrinde-Absud. Beide wirken adstringierend, bedingt durch die enthaltenen Gerbstoffe.

Was Sie sonst noch unterstützend tun können, lesen Sie ebenfalls in meinem Buch!

 

Alles Lavendel

Derzeit ist alles Lavendel – er blüht nämlich mit Üppigkeit in unserem Garten. Ein Teil davon wurde bereits geschnitten, der Rest wartet noch darauf.

Lavendelhydrolat

Natürlich: ich destilliere gern und viel und gerade der Lavendel eignet sich auch in gut getrocknetem Zustand perfekt dazu.  Immer wieder werde ich in diesem Zusammenhang gefragt, ob ich die Blüten abreble. Nein, das tu ich nicht. Ich schneide lediglich die Köpfe kurz ab – fertig. Als meine Mutter noch am Leben war, hat sie sich immer die Zeit dafür genommen, den Lavendel für mich abzurebeln. Aber das ist eigentlich für die Destillation nicht unbedingt nötig.

Sie können sogar die Stängel und Blättchen mitdestillieren, denn auch sie enthalten ätherisches Öl. Allerdings ist die Ausbeute dann nicht so, als würden Sie nur die Blütenköpfchen destillieren.

Das Hydrolat eignet sich vorzüglich für allerlei Kosmetika und Sprays, man kann damit aber auch eine Duftlampe befüllen, es mit Tee mischen, mit Wasser mischen (zum Trinken) und, und, und… der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt! Was man alles mit dem Hydrolat „anstellen“ kann, finden Sie auch in meinem Buch „Hydrolate – Sanfte Heilkraft aus Pflanzenwasser“, erschienen 2012 im Freya-Verlag (klick!), aber auch im Buch von Eliane Zimmermann (klick!) oder in jenem von Susanne Fischer-Rizzi (klick!).

 

Lavendelöl

Das ätherische Öl des Lavendel gibt es in verschiedenster Weise. Zuerst einmal müssen wir da eine Unterteilung – grob – in die Sorten machen:

  • Lavendel fein
  • Wilder Berglavendel
  • Lavandin (in verschiedenster Form)
  • Schopflavendel
  • Speiklavendel

Jede dieser Sorten hat ihre speziellen Eigenschaften. Lavendel ist nicht gleich Lavendel! Gute Informationen dazu finden Sie in den Büchern von Eliane Zimmermann, „Aromatherapie“ (klick!) und „Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe“ (klick!), aber auch im Buch von Monika Werner und Ruth v. Braunschweig, „Praxis Aromatherapie“ (klick!). Und natürlich noch in vielen anderen Aromabüchern. Ich glaube, kein ätherisches Öl ist je so gut beschrieben worden.

Lavendelölauszug

Der lässt sich sehr leicht selbst herstellen! Ich nehme dazu
100 ml Mandelöl
eine kleine Handvoll Lavendelblüten, getrocknet
Die – trockenen! – Lavendelblüten werden in ein Weithalsglas gefüllt, das Mandelöl wird darübergeschüttet. Achten Sie bitte darauf, dass die Blüten gut bedeckt sind!
Man lässt den Ansatz etwa 4 – 6 Wochen im Warmen (nicht in der prallen Sonne!) stehen und danach wird abgeseiht.
Sie können das Lavendelölmazerat für Massagen und zur Herstellung von Cremes und Salben verwenden. Es duftet herrlich und ist – speziell für Kinder – oftmals besser geeignet als ätherisches Öl. Lesen Sie mehr dazu in meinem Buch „SOS Hustenzwerg – Ätherische Öle und Kräuter für Kinder von 0-12“ (erschienen im Freya-Verlag 2014 (klick!).

Lavendelessig

Für Lavendelessig benötigen Sie wiederum eine Handvoll Lavendelblüten, ein Schraubverschlussglas und hellen Apfelessig.
Ebenso wie beim Lavendelölauszug wird alles im Glas vereint und der Auszug sollte für 4 – 6 Wochen ruhen. Dann abfiltern.
Dieser Essig eignet sich wunderbar zum Würzen für Speisen. Ich habe ihn aber auch schon für Oxymel verwendet (danke an Gabriela Nedoma für dieses Rezept!):
Für diesen sauren Honig benötigen Sie folgende Zutaten:
3 Teile Honig werden mit 1 Teil Essig vermischt. Darin können beispielsweise verschiedene Knospen ausgezogen werden, die dann bei starken Erkältungen Hilfe geben. Lesen Sie bitte in diesem Zusammenhang das Buch „Knospen und die lebendigen Kräfte der Bäume“ von Gabriela!

Lavendelzucker

Dafür vermischt man die abgerebelten Blüten mit Feinkristallzucker, füllt alles in ein Schraubverschlussglas und schüttelt täglich. Nach etwa 4 Wochen wird der Zucker abgesiebt (die Lavendelblüten lasse ich nicht drin).

Viele andere Möglichkeiten, mit Lavendel zu Backen und zu Kochen finden Sie in einem entzückenden Buch von  Monika Halmos: „Veilchen, Rose & Lavendel“ (klick!).

Lavendel-Frischpflanzenauszug

Aus Lavendelblüten lässt sich ein wunderbarer Frischpflanzenauszug herstellen – es geht ganz einfach!
Sie benötigen dazu eine Handvoll frischer Lavendelblüten, geben diese in ein sauberes Gefäß, bedecken die Blüten mit 70%igem Alkohol (Doppelkorn) und mixen nun mit dem Stabmixer so lange, bis alle Blüten vollkommen zerkleinert sind. Der Stabmixer verwirbelt den Alkohol mit den Inhaltsstoffen der Blüten. Danach wird gut abgeseiht – das funktioniert sehr gut mit einem Kaffeefilter aus Papier (ich lasse den Auszug immer zwei Mal durch die Filtertüte laufen). Danach können Sie diesen Auszug für Kosmetika verwenden, man kann ihn aber auch tröpfchenweise in Wasser gelöst einnehmen.

Lavendel-Frischpflanzenauszug lässt sich hervorragend zu einem juckreizstillenden Gel verarbeiten (einer meiner männlichen Kursteilnehmer hat das

Lavendel-Gel

dann als Haargel verwendet :-) ). Hier das Rezept dazu:

8 g Glycerin pflanzlich
10 g Lavendel-Frischpflanzenauszug
1 g Xanthan
40 ml Lavendelhydrolat
wer mag, kann noch ein paar Tropfen (max. 6) ätherisches Öl dazu geben. In einen Tiegel abfüllen.

Dieses Gel kann nicht nur als Haargel (siehe oben) benutzt werden, es hilft vor allem auch bei Juckreiz nach Insektenstichen (es kühlt!).

Lavendelsticks und Lavendelsackerln

Natürlich darf auch diese Seite des Lavendels nicht zu kurz kommen. Ich nähe jedes Jahr kleine Säckchen für Lavendel, die ich dann über meine Kleiderbügel hänge. So haben Motten kaum eine Chance.

Lavendelsticks sind eine alte Methode, den Lavendel zu binden. Mehr dazu in einem späteren Posting.

Sie sehen also: Alles Lavendel!

 

 

Was ist ein „Tennisarm“?

Immer wieder werde ich zu verschiedenen Beschwerden gefragt, beispielsweise kommt da auch die Frage „Was ist ein „Tennisarm“? Ich verweise dann gerne auf mein Buch „SOS Hexenschuss“ (erschienen im Freya-Verlag im Mai 2015). 

Hier ein kurzer Auszug:

Ach ja, Sport! Einen „Tennisarm“ bekommt man aber nicht nur vom Tennisspielen, glauben Sie mir! (Es hat Ihnen hoffentlich auch niemand mit einem Tennisschläger eine Verletzung am Arm zugefügt…). Wir haben es allerdings beim sogenannten Tennisarm mit einer schmerzhaften Angelegenheit zu tun.

Was versteht man darunter?
Genaugenommen ist das eine kleinste Verletzung der Sehnen. Die Muskeln, die wir für das Bewegen unseres Handgelenkes und unserer Finger benötigen, setzen teilweise an einem kleinen Knochenvorsprung an der Außenseite des Ellenbogens an. Wenn Sie vorsichtig tasten, können Sie diesen Knochenvorsprung recht gut fühlen. Und genau an dieser Stelle spürt man den Hauptschmerz beim sogenannten Tennisarm. Der hat auch eine medizinische Bezeichnung: Epicondylitis humeri radiales.
„Radiales“ 
weist schon darauf hin, dass der Knochenvorsprung etwas mit Drehbewegung zu tun hat – es handelt sich dabei um das Radialköpfchen.
Muskeln enden in Sehnen, die wiederum mit den Knochen verbunden sind und uns auf diese Weise Bewegungen ermöglichen. Sind nun in diesen Sehnen kleinste Risse, so haben wir Schmerzen. Durch eine Überbeanspruchung unserer Sehnen und der Muskulatur im Arm wird das Gewebe überbeansprucht. Dadurch entsteht erst eine Reizung und in der Folge – wenn man nichts dagegen tut – eine Entzündung.

Was tun wir dagegen?

Zusätzlich können Sie Ihren Ellenbogen auch mit einem Kräuterauszug baden, den mir schon meine Großmutter empfohlen hat (das hat übrigens auch geholfen, nachdem ich einen Ellenbogen eingegipst hatte und der Gips entfernt wurde). Dazu verwenden Sie am besten Rosmarin, der schmerzlindernd und durchblutungsfördernd wirkt.

Rosmarinauszug

Sie benötigen dazu zwei gehäufte Esslöffel Rosmarinkraut, übergießen es mit 1 Liter heißem Wasser und lassen den Auszug 10-15 Minuten ziehen. Danach bitte abseihen und bei etwa 35°C den Ellenbogen darin baden. Das lindert sehr!

„Schmerz lass nach!“-Öl

20 ml Johanniskrautöl oder Ringelblumenöl
2 Tropfen Rosmarin verbenon
1 Tropfen Lorbeer
1 Tropfen Wacholder
3 Tropfen Bergamotte

oder, wenns ein bissl sehr viel heftiger ist mit dem Schmerz, die starke Variante:

25 ml Johanniskrautöl
10 Tropfen Cajeput
5 Tropfen Wintergrün
5 Tropfen Rosmarin 1,8-Cineol
5 Tropfen Lavendel fein

Weitere Informationen finden Sie in meinem Buch „SOS Hexenschuss – Die besten Rezepte bei kleinen Beschwerden“.

Dennoch: bitte lassen Sie JEDEN Schmerz, den Sie in einem Gelenk, in der Muskulatur spüren und der sehr heftig ist, unbedingt vom Arzt Ihres Vertrauens abklären!

Alles Gute für Ihre Gesundheit!

 

 

SOS Hexenschuss

Früher als erwartet, ist es da, mein neues Buch „SOS Hexenschuss“. Danke an den Freya-Verlag und das ganze Team, das dabei geholfen hat, aus meinem Manuskript ein wunderschönes Buch zu produzieren!

Hier darf ich Ihnen einen kurzen Auszug aus dem Buch vorstellen – es enthält ja, wie alle meine Bücher, auch ein paar umsetzbare Tipps und Anregungen zum Gesundbleiben und zum Unterstützen, falls man doch einmal erkranken sollte…

Einen Blick ins Buch können Sie natürlich auch über diesen Link des Freya-Verlags werfen…

Der Nacken schmerzt, die Schulter tut weh…

Zu viel am Computer gearbeitet und die Sitzhöhe des Bürostuhls falsch eingestellt? Oder vielleicht zu schwer gehoben? Keines von beiden? Dann hängt sich vielleicht ein seelisches Problem an… Was auch immer die Ursache der Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich sein mag – es fühlt sich absolut nicht gut an!
Zuerst einmal ist hier Erste Hilfe angesagt! Wärme – am besten mit einem Dinkelspelzen- oder Hirsekissen, das schmiegt sich gut an – oder manchmal schon durch einen warmen Schal tut immer gut.
Ein Massageöl, das die Durchblutung fördert und unterstützt, kann grundsätzlich auch nicht schaden.
Hier ein feines

Massageöl-Rezept

speziell für diesen Bereich:
30 ml Mandelöl (Prunus dulcis)
20 ml Jojobaöl (Simmondsia chinensis)
3 Tropfen Lavandin Super (Lavandula intermedia)
2 Tropfen Wacholderbeere (Juniperus communis)
2 Tropfen Rosmarin 1,8-cineol (Rosmarinus var. 1,8-cineol)
5 Tropfen Grapefruit (Citrus paradisi)

Mischen Sie die Zutaten in einem ausreichend großen Fläschchen und dann heißt es: mehrmals täglich sanft damit die betroffenen Stellen einreiben (bitte OHNE Druck im Bereich der Wirbelsäule!!!).

Bleibt der Schmerz besonders im Nacken dennoch erhalten, kann eine Untersuchung der Halswirbelsäule nicht schaden – es könnte sich auch um einen Bandscheibenschaden handeln (vor allem, wenn zeitweise die Finger „bamstig“ werden, leicht mal anschwellen und zu kribbeln beginnen.).
Durch ein Zuviel an Sitzen, aber auch durch einseitiges Arbeiten kann die Halswirbelsäule schon stark überstrapaziert werden.

Die Halswirbelsäule besteht aus sieben Wirbeln, der oberste – er heißt „Atlas“ – trägt den Kopf (die Assoziation mit der mythologischen Gestalt des Atlas, der die Welt trägt, liegt nahe…). Er ermöglicht uns, den Kopf nach links und rechts zu drehen und das funktioniert deshalb, weil er auf dem zweiten Wirbel, „Axis“ sitzt, dessen Köpfchen ihm diese Bewegungen erlaubt. Die Halswirbelsäule hilft uns dabei, den Kopf zu heben, zu senken und zu drehen, aber auch, ihn seitlich zu neigen.
Ist allerdings die Beziehung zwischen Atlas und Axis nicht ganz in Ordnung, stimmt sozusagen die Statik der Wirbelsäule hier nicht ganz (und da handelt es sich meist um Bruchteile von Millimetern!), dann verspannt sich die Nackenmuskulatur und das wirkt sich auf unser gesamtes Wohlbefinden aus.

Schmerzen

Schmerzen können durch Fehlhaltungen, aber auch durch ein Schleudertrauma und durch ganz „gewöhnliche“ Verschleißerscheinungen entstehen.
Zwischen den einzelnen Wirbelkörpern sitzen die Bandscheiben (Ausnahme: zwischen Atlas und Axis gibt es keine!). Die Bandscheiben haben sozusagen eine „Stoßdämpfer-Funktion“.
Wird der Druck auf die Bandscheiben zu groß, dann werden die Nerven im Halsbereich belastet und die dabei entstehenden Schmerzen spürt man dann im Nacken-, Schultern- und Armbereich.

Beim Schleudertrauma wird durch die Überstreckung des Nackens vor- und rückwärts eine Muskelüberdehnung herbeigeführt und oftmals auch eine Bandscheibe dabei in Mitleidenschaft gezogen. Eine solche Verletzung tritt zumeist bei einem Auffahrunfall beispielsweise auf, aber auch bei Schi- und anderen Sportunfällen kann es dazu kommen. Haben Sie so einen Unfall, sollten Sie unbedingt erst einmal einen Arzt zu Rate ziehen!

Tut aber nicht nur der Bereich der Halswirbelsäule weh, sondern der ganze Schulter-Nacken-Bereich, so kann das beispielsweise durch andauernden Stress entstanden sein, der besonders hier für massive Muskelverspannungen sorgen kann. Innere Anspannungen lösen gerne solche Muskelverspannungen aus, oftmals werden sie besonders durch verkrampfte Haltung hervorgerufen. Auch schlechtes Sehen kann daran beteiligt sein… und natürlich zu wenig Ausgleichssport!

Und man könnte sich auch einmal mit seiner Seele auseinandersetzen: was belastet mich so, dass es mich „hinunterzieht“? Das sprichwörtliche „Seelen-Rucksäcklein“… Meine Großmutter hat das immer mit dem Satz definiert: „Die Trud sitzt mir im Nacken…

Die „Trud“, darunter verstand sie vor allem auch alles, was einen abends nicht einschlafen lässt, Probleme, die einen einfach nicht mehr loslassen und die sich so anhängen, dass sie förmlich Schmerzen verursachen.

…und wenn Sie noch mehr über die Trud und andere Geschichten lesen wollen – dann finden Sie so manches im Buch!

 

Destillation, Hydrolate und ätherische Öle

„Mein“ Thema rund um Destillation, Hydrolate und ätherische Öle ist erfreulicherweise immer (wieder) aktuell…

Brennnesseln destillieren?

Jetzt ist für alle, die gerne Destillieren, eine „Hoch“-Zeit angebrochen. Vieles lässt sich jetzt in ein wunderbares Hydrolat verwandeln, wenn man stolzer Besitzer einer Heimdestille ist. Vor allem bieten sich jetzt auch die Brennnesseln (Urtica dioica) zum Destillieren an. (Jetzt höre ich Sie bereits stöhnen: Brennnesseln pflücken – wie schrecklich die doch pieksen und bremseln auf der Haut!)

Was bietet uns das Hydrolat dieser wunderbaren Pflanze, die doch immer noch vielfach als „Unkraut“ bezeichnet wird und wofür könnte man es verwenden?

Ich pflücke dafür die obersten Teile – also die jungen Blättchen – der Pflanze, wenn sie noch nicht in Blüte steht. Sie brauchen nicht viel davon – zwei bis vier gehäufte Hände voll reichen normalerweise für eine Leonardo-Destille aus. Füllen Sie die Blätter locker ein – bitte niemals „stopfen“ – der Dampf soll ja genügend Platz haben, zwischen dem Pflanzenmaterial in die Höhe zu steigen und die Öldrüsen aufzubrechen…
Das Brennnessel-Hydrolat enthält vor allem Dimethylsulphide und Ketone, aber auch Gerbsäure.
Es eignet sich ganz besonders als Haarwasser, ich verwende es aber auch gerne als Gesichtswasser (hier kommt die adstringierende Wirkung der Gerbsäure zum Tragen). Der frische und angenehme Duft riecht so gar nicht nach „Unkraut“…

Aus den Samen der Brennnessel erhält man übrigens auch ein wunderbares pflegendes fettes Öl – man glaubt es kaum! Dieses Öl enthält Linolsäure, Ölsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure und viele Mineralstoffe und Vitamine – es war übrigens bereits vor gut 2000 Jahren bekannt. Es soll aphrodisierend wirken (ob das stimmt, kann ich leider nicht bestätigen :-) ). Aber es ist jedenfalls ein ausgesprochen köstliches, dunkelgrünes Öl, das gut zu Salaten passt.

Ätherisches Öl konnte ich aus den Brennnesseln leider noch nie gewinnen. Man erhält es aber im guten Fachhandel (beispielsweise bei Maienfelser), ebenso wie man auch Brennnessel-Hydrolat dort erhält, falls man nicht selbst destillieren kann.

Wenn der Nacken schmerzt…

Wenn der Nacken schmerzt und die Schulter tut weh…

Zu viel am Computer gearbeitet und die Sitzhöhe des Bürostuhls falsch eingestellt? Oder vielleicht zu schwer gehoben? Keines von beiden? Dann hängt sich vielleicht ein seelisches Problem an… Was auch immer die Ursache der Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich sein mag – es fühlt sich absolut nicht gut an!

Zuerst einmal ist hier Erste Hilfe angesagt! Wärme – am besten mit einem Dinkelspelzen- oder Hirsekissen, das schmiegt sich gut an – oder manchmal schon durch einen warmen Schal tut immer gut.
Ein Massageöl, das die Durchblutung fördert und unterstützt, kann grundsätzlich auch nicht schaden.

Hier ein feines

Massageöl-Rezept speziell für diesen Bereich:

30 ml Mandelöl (Prunus dulcis)
20 ml Jojobaöl (Simmondsia chinensis)
3 Tropfen Lavandin Super (Lavandula intermedia)
2 Tropfen Wacholderbeere (Juniperus communis)
2 Tropfen Rosmarin 1,8-cineol (Rosmarinus var. 1,8-cineol)
5 Tropfen Grapefruit (Citrus paradisi)
Mischen Sie die Zutaten in einem ausreichend großen Fläschchen und dann heißt es: mehrmals täglich sanft damit die betroffenen Stellen einreiben (bitte OHNE Druck im Bereich der Wirbelsäule!!!).

Die Halswirbelsäure

Die Halswirbelsäule besteht aus sieben Wirbeln, der oberste – er heißt „Atlas“ – trägt den Kopf (die Assoziation mit der mythologischen Gestalt des Atlas, der die Welt trägt, liegt nahe…). Er ermöglicht uns, den Kopf nach links und rechts zu drehen und das funktioniert deshalb, weil er auf dem zweiten Wirbel, „Axis“ sitzt, dessen Köpfchen ihm diese Bewegungen erlaubt. Die Halswirbelsäule hilft uns dabei, den Kopf zu heben, zu senken und zu drehen, aber auch, ihn seitlich zu neigen.
Ist allerdings die Beziehung zwischen Atlas und Axis nicht ganz in Ordnung, stimmt sozusagen die Statik der Wirbelsäule hier nicht ganz (und da handelt es sich meist um Bruchteile von Millimetern!), dann verspannt sich die Nackenmuskulatur und das wirkt sich auf unser gesamtes Wohlbefinden aus.

Schulter-Nacken-Bereich

Tut aber nicht nur der Bereich der Halswirbelsäule weh, sondern der ganze Schulter-Nacken-Bereich, so kann das beispielsweise durch andauernden Stress entstanden sein, der besonders hier für massive Muskelverspannungen sorgen kann. Innere Anspannungen lösen gerne solche Muskelverspannungen aus, oftmals werden sie besonders durch verkrampfte Haltung hervorgerufen. Auch schlechtes Sehen kann daran beteiligt sein… und natürlich zu wenig Ausgleichssport!

Und man könnte sich auch einmal mit seiner Seele auseinandersetzen: was belastet mich so, dass es mich „hinunterzieht“? Das sprichwörtliche „Seelen-Rucksäcklein“… Meine Großmutter hat das immer mit dem Satz definiert: „Die Trud sitzt mir im Nacken…“
Die „Trud“, darunter verstand sie vor allem auch alles, was einen abends nicht einschlafen lässt, Probleme, die einen einfach nicht mehr loslassen und die sich so anhängen, dass sie förmlich Schmerzen verursachen.

Meine Großmutter kannte auch noch den Begriff des „Witwenhügels“ – das ist der Bereich, in dem die Halswirbelsäule mit der Brustwirbelsäule zusammentrifft, also der 7. Halswirbel. Hier schlagen sich bei vielen Menschen ebenfalls schmerzliche Belastungen (vor allem psychischer Art) nieder und lassen diese Stelle förmlich anschwellen lassen.
Ein entspannendes Bad oder eine wohltuende Kompresse am Abend helfen nicht nur dabei, besser einzuschlafen, sondern lindern auch Schmerzen.

Kräuterbad für abends

1 gehäufter Esslöffel getrocknete Melissenblätter (Melissa officinalis)
1 gehäufter Esslöffel getrocknete Rosenblüten (Rosa damascena)
1 gehäufter Esslöffel Lavendelblüten (Lavandula officinalis)
werden in ein kleines Stoffsäckchen gefüllt und ins warme Badewasser gehängt. Duftet wunderbar entspannend.
Lassen Sie sich für Ihr Bad ausreichend Zeit und genießen Sie das wohlig-warme Wasser, vielleicht hören Sie stimmungsvolle Musik dazu – Sie werden sehen, ein Teil des Stresses, der sich in Ihrem Nacken manifestiert hat, fällt rasch ab.

Gefällt Ihnen dieser kleine Auszug aus meinem neuen Buch „SOS Hexenschuss“? Bald ist es so weit und Sie erhalten es im guten Fachhandel… voraussichtlicher Erscheinungstermin dafür ist Anfang-Mitte Mai 2015!

Ätherische Öle bei Gelenkschmerzen

Ätherische Öle bei Gelenkschmerzen einzusetzen, ist nicht neu. Dennoch: ich werde immer wieder um Rezepturen gefragt, die dabei hilfreich sein können. Eines der häufigsten Probleme findet sich im Bereich des Ellenbogens, der sogenannte Tennisarm.

Einen „Tennisarm“ bekommt man aber nicht nur vom Tennisspielen, glauben Sie mir! Wir haben es allerdings beim sogenannten Tennisarm mit einer ausgesprochen schmerzhaften Angelegenheit zu tun.

Was versteht man unter „Tennisarm“?

Genaugenommen handelt es sich um eine kleinste Verletzung der Sehnen. Die Muskeln, die wir für das Bewegen unseres Handgelenkes und unserer Finger benötigen, setzen teilweise an einem kleinen Knochenvorsprung an der Außenseite des Ellenbogens an. Wenn Sie vorsichtig tasten, können Sie diesen Knochenvorsprung recht gut fühlen. Und genau an dieser Stelle spürt man den Hauptschmerz beim sogenannten Tennisarm. Der hat auch eine medizinische Bezeichnung: Epicondylitis humeri radiales. „Radiales“ weist schon darauf hin, dass der Knochenvorsprung etwas mit Drehbewegung zu tun hat – es handelt sich dabei um das Radialköpfchen, ein Teil des Gelenks.

Muskeln enden in Sehnen, die wiederum mit den Knochen verbunden sind, und uns auf diese Weise Bewegungen ermöglichen. Sind nun in diesen Sehnen kleinste Risse, so haben wir Schmerzen. Es entsteht erst eine Reizung und in der Folge – wenn man nichts dagegen tut – eine Entzündung.

Die dabei auftretenden Schmerzen können zwar von alleine wieder vergehen, allerdings kann sich der Schmerz auch so manifestieren, dass er jahrelang spürbar ist. Das wollen wir allerdings nicht hoffen! Alle Bewegungen, bei denen man kräftig zugreifen muss und dabei den Ellenbogen gebeugt hält, können für den Tennisarm die Ursache sein.

Die Schmerzen sind unangenehm. Dazu kommt noch ein Problem beim Zugreifen, denn das Handgelenk fühlt sich meist sehr schwach. (Interessant ist übrigens, dass man im Röntgenbild keinerlei Problem feststellen kann.)

Was tun wir dagegen?
  • Wir kühlen das Ellenbogengelenk! Aber bitte nicht zu kalt und nicht zu lange! (Wenn Sie einen Eisbeutel dafür benutzen, dann sollte dieser immer über der Kleidung aufgelegt werden und das für maximal 20 Minuten).
  • Schonen Sie den betroffenen Arm.
  • Bewegen Sie den Arm – vorsichtig aber doch mit ein wenig Spannung (am besten lassen Sie sich einige entsprechende Übungen von Ihrem Arzt, Physiotherapeuten oder Masseur zeigen).
  • Und natürlich hilft auch eine Mischung mit ätherischen Ölen gegen die Schmerzen:

30 ml Mandelöl (Prunus dulcis)
20 ml Jojobaöl (Simmondsia chinensis)
3 Tropfen Lavandin Super (Lavandula intermedia)
2 Tropfen Wacholderbeere (Juniperus communis)
2 Tropfen Rosmarin 1,8-cineol (Rosmarinus var. 1,8-cineol)
5 Tropfen Grapefruit (Citrus paradisi)

Diese Ölmischung ist natürlich auch für andere schmerzende Gelenke einsetzbar, nicht nur für den Ellenbogen!

Eine andere Variante ist auch ein Topfenumschlag, der allerdings nur kurz am Gelenk bleiben sollte, solange der Topfen noch nicht eingetrocknet ist.
Dafür nehmen Sie ca. 2 Eßlöffel Topfen und vermischen ihn mit 2 Tropfen Lavandin Super (Lavandula intermedia), 1 Tropfen Rosmarin 1,8-cineol und 2 Tropfen Wacholderbeere (Juniperus communis). Diese Mischung wird auf ein Leinentüchlein aufgetragen und auf den Ellenbogen gelegt, mit einem Baumwolltuch abdecken.

Zusätzlich können Sie Ihren Ellenbogen auch mit einem Kräuterauszug baden, den mir schon meine Großmutter empfohlen hat (das hat übrigens auch geholfen, nachdem ich einen Ellenbogen eingegipst hatte und der Gips entfernt wurde). Dazu verwenden Sie am besten Rosmarin, der schmerzlindernd und durchblutungsfördernd wirkt.

Gute Besserung!