Schlagwort: Aromapraxis

Aromapflanzen

Ich weiß, ich weiß: nicht jeder hat einen Garten oder einen Balkon, auf dem duftende Pflanzen ihre Schönheit zeigen können. Aber es gibt zum Glück ja auch Parkanlagen, Wiesen und Wälder, wo wir in den Genuß des Duftes von Aromapflanzen kommen können…

Haben Sie allerdings das Glück, ein kleines Stückchen Grün Ihr Eigen zu nennen, so ist man als Aromakundige auch sicherlich daran interessiert, einen Teil dieses Gartens als „Duftoase“ zu gestalten. Und hier bieten sich nicht nur die üblichen Rosen als Duftspender an, sondern auch eine Reihe von praktischen Küchenkräutern fallen ja in die Kategorie der ätherisch Öl-Pflanzen. Nicht immer gibt es allerdings tatsächlich auch ätherisches Öl, wenn man denn diese Pflanzen auch selbst destillieren möchte. Die Pflanzenmengen, die man benötigt, um zumindest 10 ml der kostbaren Essenz abschöpfen oder abziehen zu können, wären oftmals zu groß. Am sichersten gelingt Ihnen das beim Lavendel.

Aber wir haben dennoch Glück, wenn wir selbst destillieren können: das Ergebnis ist zumeist ein wohlduftendes Hydrolat! Wieso „zumeist“, werden Sie sich vielleicht fragen… Nun: nicht immer riecht ein Hydrolat gleich beim Entstehen wunderbar und lieblich! Oftmals entwickelt sich der Duft erst nach einer längeren Ruhezeit des Hydrolats!

Hier dazu eine kleine Geschichte:

Eines Tages wollte eine meiner Freundinnen Honigklee (auch Steinklee genannt, also Melilotus officinalis) destillieren, „denn das soll ja so aphrodisierend wirken“ meinte sie. Da sie selbst keine Destille besitzt, kam sie mit einem Buschen zu mir und wir füllten die Destille mit dem süß duftenden Klee.
In freudiger Erwartung setzten wir uns an den Tisch, die Destille tat ihr Werk, und nach einer Weile betrachtete meine Freundin sinnend ihre Schuhsohle: „Also von mir kommt das nicht!“ sagte sie. Ein ziemlich ungewöhnlicher Geruch nach Hundekot durchzog den Raum. Auf meinen Schuhen konnte ich aber auch keine Spuren davon ausmachen. Der „Duft“ entströmte der Destille – schlimm, schlimm! „Kannst Dir gerne alles mitnehmen!“ meinte ich zu ihr. Ich füllte mir lediglich ein kleines Fläschchen mit dem sonderbaren Gebräu, den Rest nahm sie mit.
Nach einiger Zeit bekam ich einen Anruf meiner Freundin. Mit freudiger Stimme verkündete sie, der Duft hätte gewirkt! Sie hatte sich aus dem Hydrolat ein Raumspray hergestellt und nun sei sie drauf und dran zu heiraten – ihr Freund hätte ihr einen Antrag gemacht. Sie führte das alles auf das Honigklee-Hydrolat zurück… Ich rollte die Augen und wollte es erst nicht glauben. Dann holte ich mir meine Probe hervor und schnupperte. Und tatsächlich: nun roch es wieder nach Honigklee – nicht ganz so dicht und intensiv, wie von der Pflanze, aber immerhin!

Wie heißt es doch so schön:

„Ein Duft sagt oft mehr als 1000 Worte!“

Mehr über Aromapflanzen und ihre Hydrolate finden Sie in meinem Buch „Hydrolate – Sanfte Heilkräfte aus Pflanzenwasser“, erschienen im Freya-Verlag und nun schon in der 5. (runderneuerten) Auflage… (in dieser Auflage finden Sie auch kleine Videos zum Thema „Destillation“).

 

 

 

 

Haben Sie Fragen rund um die Aromatherapie, Aromapflege, Aromatologie, Hydrolate und ätherische Öle? Kontaktieren Sie mich (klick!).

Und sollten Sie Lust dazu bekommen, selbst bei einer Destillation dabei zu sein, dann haben Sie die Möglichkeit dazu, entweder im Sommer (klick!) oder etwas später im Herbst an einem Destillationsworkshop bei mir teilzunehmen.

 

Herbstliche Nebelschwaden

Es ist Herbst und zwar so richtig, mit Nieselregen und Nebelschwaden, aber auch mit buntem Laub und – wenn die Sonne mal durch den Nebel bricht – mit glitzernden Wassertropfen und strahlend blauem Himmel.

Immer wieder werde ich gefragt, was man mit ätherischen Ölen gegen die Tristesse machen kann, die für manchen unter uns mit diesen grauen, nebeligen Tagen so einhergeht. Empfehlenswert ist da in erster Linie, sich nach einem ausgiebigen Spaziergang an der frischen, feuchten Luft (die übrigens für die Haut Schönheitselixier ist) mit Diffuser oder Duftlampe bestückt ins gemütliche Nest zurückzuziehen.

Meine bevorzugte Duftmischung für diese nebeligen Herbsttage (ich mische mir immer gleich ein kleines Vorratsfläschchen):

15 Tropfen Blutorange
5 Tropfen Grapefruit complet
3 Tropfen Zirbelkiefer oder Edeltanne (nach Geschmack)

Von dieser Mischung gebe ich 3-4 Tropfen in den Diffuser (Achtung: weniger ist mehr!) oder in die Duftlampe. Wasser nicht vergessen!

Was kann man sonst noch tun?

Massieren Sie Füße und Hände mit einer wohltuenden Mischung, am besten nach einem angenehmen Fußbad. Hier meine Empfehlung:

20 ml Mandelöl (oder eine Mischung Mandel-/Jojoba-Öl)
2 Tropfen Weihrauch arabisch
1 Tropfen Tonkabohne (oder Vanille, nach Geschmack)
3 Tropfen Blutorange oder Grapefruit complet

Fein ist auch eine Schüttellotion, dazu kann man natürlich die obige Mischung auch verwenden, allerdings gibt man dann ins 50 ml-Fläschchen

25 ml fettes Pflanzenöl, gemischt mit den oben genannten ätherischen Ölen. Danach füllt man das Fläschchen mit Nerolihydrolat (oder auch Lavendelhydrolat) auf. Dafür eignet sich bestens ein Sprüfläschchen, vor dem Anwenden bitte gut schütteln!

Und bevor uns eine Erkältung in die Finger bekommt, hier noch eine Anregung für ein, das Immunsystem stärkendes Duschgel:

100 ml neutrales Duschgel (ohne Duft!)
4 Tropfen Manuka (oder Kanuka)
4 Tropfen Wacholderbeere
6 Tropfen Myrte Anden
6 Tropfen Grapefruit

Kommen Sie gesund und fröhlich durch den Herbst!

 

 

 

Ätherische Öle für Kinder

Derzeit sind immer wieder viele Fragen im Netz von jungen Müttern, aber auch von Großmüttern und Tanten, die sich mit der Anwendung von ätherischen Ölen für kleine Kinder beschäftigen.

Das zeigt mir, dass gerade im Umgang mit ätherischen Ölen bei Kinderkrankheiten und kleinen Wehwehchen – vor allem auch bei Babys – oftmals große Unsicherheiten bestehen.
In unserer Familie gibt es viele Kinder so ziemlich jeder Altersstufe. Dadurch hatte und habe ich auch sehr oft Gelegenheit, mit ätherischen Ölen und fetten Pflanzenölen helfen zu dürfen.

Viele Ratschläge, die da so durchs Netz geistern, geben mir wirklich oft zu denken! Daher meine Bitte an all die jungen Mamis und die dazugehörigen Familienangehörigen: bevor IRGENDETWAS mit ätherischen Ölen bei den Kleinsten gemacht wird, lasst doch bitte abklären, was der kleine Liebling wirklich hat!
Nicht immer ist das ätherische Öl das Mittel der Wahl – ich weiß, ich spreche da ein wenig Unbeliebtes aus! Aber bevor wir „herumprobieren“, sollten wir doch wirklich wissen, was wir da „behandeln“! Dann erst – wenn wir das wissen – sollten wir unterstützend zu den ätherischen Ölen greifen.

Viele gute Tipps finden Sie auf der Seite von Eliane Zimmermann, die sich immer wieder bemüht, auch guten Rat für Kleinkinder zu geben. Ebenso wie Sabrina Herber. Natürlich haben Sie auch die Möglichkeit, sich per Mail an mich zu wenden, wenn Sie Fragen haben! Und einige Fragen zur Baby- und Kinderpflege mit ätherischen Ölen und Kräutern finden Sie auch in meinem Buch „SOS Hustenzwerg“, erschienen im Freya-Verlag im Jahr 2014 und mittlerweile in der 4. Auflage.

 

Eucalyptus radiata

Der sanfte Duft des Eucalyptus radiata würde gleich einmal dazu verführen, ihn auch bei Babys einzusetzen. Das wäre allerdings kontraproduktiv, wenn man sich die Inhaltsstoffe ansieht! Verwendung findet diese Sorte vor allem bei Erwachsenen oder größeren Kindern, wenn wir es mit einer Grippe (auch bei echter Grippe und nicht nur bei grippalen Infekten), mit Entzündungen der Nasenschleimhaut, des Nasenrachens und der Nasennebenhöhlen zu tun haben. Aber auch bei Mittelohrentzündung lässt er sich gut einsetzen. Letztlich also bei allen HNO-Erkrankungen, wenn man das so möchte, ebenso wie bei Asthma.

Eine weitere interessante Unterstützung bietet Eucalyptus radiata bei entzündlichen Prozessen der Haut, wie beispielsweise bei Akne. Das ätherische Öl ist nicht hautreizend.

Die Inhaltsstoffe des Eucalyptus radiata

Je nach Jahrgang und Herkunft finden wir zwischen 70% und 80% 1,8-Cineol. Dieser große Anteil an Oxiden macht es, dass er trotz seines milden Duftes für Babys NICHT geeignet ist!
Weiters finden wir darin bis zu 10% Monoterpene (vor allem Pinen), ca. 9-10% Monoterpenole (in erster Linie Terpineol), etwa 1% Monoterpen-Aldehyde und ca. 2% Ester. Außerdem enthält Eucalyptus radiata Caryophyllen (ein Sesquiterpen), jedoch unter 1%.

Herkunft

Eucalyptus radiata Bild: Wikipedia

Eucalyptus radiata kommt – wie die meisten Eukalyptus-Arten – aus Australien. Sein wichtigstes Herkunftsgebiet ist New South Wales. Er wird bis zu ca. 30 m hoch.
Seine Blätter sind in einem matten Grünton und haben eine lanzettliche Form. Die Blüten haben für mich eine gewisse Ähnlichkeit mit jenen unserer Waldrebe (allerdings sind sie viel dichter und wuscheliger).

Im Gegensatz zu anderen Eukalyptus-Arten schält sich beim Eucalyptus radiata die Rinde nicht…

Rezept bei Akne

30 ml Ringelblumenöl
5 Tropfen Eucalyptus radiata
2 Tropfen Sandelholz (Santalum album)
1 Tropfen Lavendel fein (Lavandula angustifolia)

Aus dieser Grundmischung kann man selbstverständlich auch mit Eucalyptus-Hydrolat und unter Zugabe von Beerenwachs oder Sonnenblumen-Wachs eine gute Pflegecreme herstellen, falls man keine Ölpflege verwenden möchte.
Die oben genannte Mischung eignet sich auch bei empfindlicher Haut.

Bleiben Sie gesund!

In einigen Tagen kommt ein weiterer Eukalyptus dran…

Eukalyptus, der zweite…

Ein wichtiger Eukalyptus, der zweite in meiner Liste, besonders wenn man mit Kindern zu tun hat, ist der Eucalyptus staigeriana. Wenn wir bereits Düfte per Internet übertragen könnten, hätte ich jetzt die Möglichkeit, Sie dieses Eukalyptus-Öl in Vergleich zu Eucalyptus globulus riechen zu lassen. So bleibt mir nur, Ihnen den Duft zu beschreiben, den meine Nase gerade wahrnimmt: Eukalyptus mit Zitrone.

Ich liebe diesen Eucalyptus staigeriana – nicht nur, weil er keine Nebenwirkungen nach sich zieht! Er ist einfach mild und dennoch hoch wirksam, wenn er richtig eingesetzt wird.
Schauen wir uns aber erst mal die Pflanze an:

Auch dieser Eukalyptus wächst vor allen Dingen in Australien (v.a. in Queensland und im Northern New South Wales), aber auch in Brasilien und Guatemala. Seine Synonyme sind „Lemon Ironbark“ oder auch „Lemon-scented ironbark„, was auch schon mal seinen Duft beschreibt. Der Baum gehört – ebenso wie Eucalyptus globulus – zu den Myrtengewächsen (Myrtaceae). Seine Blätter sind nicht ganz so spitz gesichelt wie jene des Eucalyptus globulus, aber ebenfalls eher länglich.

Seine Blätter enthalten das wunderbar duftende ätherische Öl. Übrigens: allein in Brasilien werden jährlich davon ca. 60 Tonnen (!!) produziert.

Inhaltsstoffe des ätherischen Öls:

  • Bis zu 45% Monoterpene – hier vor allem Limonen, aber auch eine Reihe anderer, wie beispielsweise Terpinolen und α-Pinen
  • Etwa 5,7% Oxide (1,8-Cineol)
  • Bis zu 25% Monoterpen-Aldehyde (Geranial, Neral und Citronellal)
  • ca. 14% Monoterpenole (v.a. Geraniol, aber auch Linalool und Nerol u.a.)
  • etwa 3,5% Ester (v.a. Geranylacetat)

Aber natürlich ändern sich auch hier die Inhaltsstoffe nach Anbaugebiet und Erntezeit, diese Angaben sind also lediglich Ca.-Werte. Übrigens: die Blätter des Eukalyptus werden sehr langsam destilliert. So benötigt ein Destillationsdurchgang etwa 3 Stunden. Der Ertrag ist danach etwa 1% der benötigten Menge an Material…

Bedingt durch seinen hohen Anteil an Monoterpenen und Monoterpen-Aldehyden ist der Eucalyptus staigeriana ein sehr hilfreiches schmerzlinderndes ätherisches Öl. Ich schätze ihn aber auch wegen seiner Einsatzmöglichkeit bei Kindern sehr!
Abgesehen davon: eingesetzt wird er auch gerne bei psychischen Problemen wie depressive Verstimmung oder nervöse Verspannung. In diesen Fällen hilft beispielsweise eine Solarplexus-Streichung (sanft im Uhrzeigersinn, mit flacher Hand) mit der nachfolgenden Mischung, die Anspannung zu lindern:

25 ml Mandelöl (oder auch Johanniskrautöl, ganz nach Vorliebe)
2 Tropfen Eucalyptus staigeriana
1 Tropfen Lavendel fein
2 Tropfen Neroli in Jojoba
2 Tropfen Blutorange (Citrus aurantium Mori)

Und in Erkältungszeiten für Kinder (aber auch für Erwachsene) verwende ich gerne folgende Mischung (ich hab sie heute in meinem Diffuser :-) ):

5 Tropfen Eucalyptus staigeriana
10 Tropfen Grapefruit
4 Tropfen Linaloeholz
miteinander vermischen und davon 3 Tropfen in die Duftlampe oder – so wie ich es heute gemacht habe – 1 Tropfen auf das Fließpad meines kleinen Mini-Diffusers, direkt neben meinem Laptop…

Bleiben Sie gesund!

Informationen zu Anwendungsmöglichkeiten ätherischer Öle in Erkältungszeiten finden Sie in meinen Büchern „SOS Hustenzwerg – Ätherische Öle und Kräuter für Kinder von 0-12“ und „SOS Hexenschuss – Die besten Rezepte bei kleinen Beschwerden“, beide erschienen im Freya-Verlag, Linz.

Und wenn Sie die Wirkung ätherischer Öle selbst erleben wollen und Ihre eigenen Mischungen erstellen wollen, so freue ich mich, Sie bei einem meiner Workshop begrüßen zu dürfen!

Bei Fragen kontaktieren Sie mich bitte per Mail: ingrid@aromaexperten.at.

Der nächste Eukalyptus-Beitrag kommt in den nächsten Tagen – bleiben Sie dran!

 

 

 

Eukalyptus ist nicht gleich Eukalyptus!

Wenn auf meinem Flascherl mit ätherischem Öl Eukalyptus drauf steht, ist das nicht sowieso immer Eukalyptus globulus? Und was bitte ist Eukalyptus globulus? Und: warum ist Eukalyptus nicht gleich Eukalyptus?
So und so ähnlich lauten Fragen, die mir immer wieder gestellt werden.

Also bitte: NEIN, Eukalyptus ist nicht gleich Eukalyptus! Es gibt mehr als 500 verschiedene Eukalyptus-Arten!

Im Laufe meiner Aroma-Arbeiten sind mir bereits eine ganze Reihe ätherischer Öle mit der Bezeichnung „Eukalyptus“ in die Hände gefallen. Allerdings immer mit einem „Untertitel“, also einem chemischen Markenzeichen. Einige davon wollen wir uns heute näher ansehen. Die Zeit dazu ist perfekt: die Erkältungswelle ist bereits angerollt und die ersten Schnupfen- und Hustenbazillen schwirren durch die Lüfte. Was liegt da näher, als sich mit einem der hilfreichsten Mittel auseinanderzusetzen!

Bild zur Verfügung gestellt von www.hear.org/starr/

Beginnen wir heute mit dem bekanntesten Eukalyptus: mit Eucalyptus globulus.

Es handelt sich – wie bei allen anderen Eukalyptusarten – um einen Baum. Aber was für ein Exemplar hat die Natur da erschaffen! Eucalyptus globulus wird auch als „Blauer Eukalyptus“ oder als „Tasmanischer Blaugummibaum“ und als „Fieberbaum“ bezeichnet. Er gehört zur Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae) und ist in Australien heimisch, und zwar in Tasmanien. Das ist eine Insel südlich von Australien, wer davon noch nie gehört hat: hier gibt es eine unglaubliche Vielfalt wilder Natur! (Nachschlagen lohnt sich!) Und also auch unser Eucalyptus globulus stammt ursprünglich von dort.

Unser Eucalyptus globulus ist also ein großer Baum: er erreicht Wuchshöhen bis zu 35 m! Seine Borke ist glatt, grau mit weißlichen oder gelblichen Flecken und sie schuppt sich. Hier sind viele Öldrüsen eingebettet. Aber auch im Mark des Baumes sind Öldrüsen vorhanden. Das Holz wird übrigens gern als Brennholz verwendet…
Die Blätter sind in verschiedener Form möglich – einerseits rundlich (wenn der Baum noch jünger ist), andererseits auch lanzettenförmig im Alter. Sie sind eher hart und ledrig.
Die Blüten sind zwittrig und sehen aus wie kleine puschelige Rädchen mit einem „Knopf“ in der Mitte. Die daraus entstehenden Früchte sind kapselförmig und rund und beinhalten drei oder vier Fruchtfächer.

Eucalyptus globulus wird in Australien in Plantagen gezüchtet. Der Baum wächst sehr schnell zu Beginn – er erreicht den größten Teil seiner Höhe bereits in den ersten 10 Jahren seines Lebens.

Das ätherische Öl ist in den Blättern bis zu etwa 4% vorhanden. Schauen wir uns die Inhaltsstoffe des ätherischen Öls an, so sehen wir, dass der wohl wichtigste Bestandteil das 1,8-Cineol ist.
Wir finden im ätherischen Öl also:
ca. 65 – 75% Oxide (also hauptsächlich 1,8-Cineol)
bis zu 27% Monoterpene (v.a. α-Pinen)
bis zu 3% Monoterpenole
ca. 4% Sesquiterpenole
ca. 2-3% Sesquiterpene
etwa 1% Monoterpenketone (v.a. Pinocarvon)
Diese Inhaltsstoffe sind – wie auch bei allen anderen ätherischen Ölen – von den Wachstumsbedingungen und vom Erntezeitpunkt abhängig und daher oftmals ein wenig unterschiedlich zusammengesetzt.

Die Einsatzgebiete sind weitreichend:
Wie bereits erwähnt, ist das ätherische Öl besonder gut einsetzbar bei echter Grippe, aber auch bei grippalem Infekt, bei Schnupfen, aber auch gegen Bakterien wie Staphylococcus aureus, Pneumokokken oder Streptokokken. Es wirkt auch ein wenig analgetisch, d.h. „betäubend“, wirkt also auch gegen Schmerzzustände.

Allerdings: Bitte setzen Sie dieses ätherische Öl niemals bei kleinen Kindern unter drei Jahren ein – es löst den Schleim zwar hervorragend, aber die kleinen Zwerge können ihn nicht von allein abhusten oder herunterschneuzen! Dadurch entsteht große Erstickungsgefahr! Das gilt auch für alte, gebrechliche Menschen, vor allem, wenn sie bettlägrig sind!

Wenn Sie Fragen zur sicheren Anwendung von Eucalyptus globulus haben, so schreiben Sie mir bitte: ingrid@aromaexperten.at.

In den nächsten Tagen werde ich mich hier einem weiteren Vertreter der Eukalyptus-Familie zuwenden. Bleiben Sie dran!

 

Das „unaussprechliche“ Thema

Das „unaussprechliche“ Thema – darüber sprach selbst meine sonst nicht besonders „schüchterne“ Großmutter immer nur hinter der vorgehaltenen Hand: Hämorrhoiden. So etwas hat man einfach nicht zu haben!
Dennoch leiden weit mehr Menschen an diesen Beschwerden!

Was sind Hämorrhoiden denn eigentlich?

Am unteren Ende des Mastdarms haben wir ein Geflecht aus Arterien und Venen. Sie bilden einen Schwellkörper, der etwas oberhalb unserer Schließmuskeln liegt und gemeinsam mit diesen den After „abdichtet“. Das sind die sogenannten Hämorrhoiden. Solange sich dieser Schwellkörper nicht nach unten senkt, haben wir mit ihm keine Probleme.
Durch zu langes und starkes Pressen beim Stuhlgang erhöht sich allerdings der Druck auf diese Hämorrhoiden und dadurch wölben sie sich irgendwann knotenförmig nach vor. Viele Menschen, die unter Verstopfung leiden, leiden irgendwann einmal dann auch unter ihren Hämorrhoiden. Auch wenn Sie auf der Toilette Dauersitzungen veranstalten, kann es durch den Druck dazu kommen. Andere wiederum bekommen diese krankhafte Veränderung durch ihre sitzende Lebensweise. Andererseits kann es auch in der Schwangerschaft dazu kommen, da der Druck im Bauchraum erhöht ist.

Dass man ein hämorrhoidales Problem hat, bemerkt man meist, wenn beim Stuhlgang leichte Blutungen aus dem Darm zu bemerken sind. Die Haut rund um den Darmausgang beginnt zu jucken und zu brennen.
Ob man allerdings unter Hämorrhoiden leidet oder ob die Beschwerden eine andere Ursache haben, kann lediglich der Arzt diagnostizieren! Sind diese noch nicht zu weit fortgeschritten, können unsere Hausmittel noch sehr gut helfen.

Eines Tages, so erzählte meine Großmutter, kam eine Frau zu ihr, die meinte, sie hätte „sowas Komisches da hinten“ (sie deutete auf ihren Po) und sie hätte gehört, dass meine Großmutter eventuell eine Salbe für sie hätte… (wie das weitergeht, lesen Sie bitte in meinem Buch „SOS Hexenschuss“, erschienen im Freya-Verlag mit ISBN 978-3-99025-189-8).

Pflege ist nötig!

Ich darf Ihnen hier meine ebenfalls hilfreiche Pflegeölmischung vorstellen, die hautpflegend, juckreiz- und schmerzlindernd ist und die man so oft es nötig ist, im Analbereich auftragen sollte (auch diese Mischung kann allerdings einen Arztbesuch nicht ersetzen, allerdings ist sie meist angenehmer, als so manches Mittelchen, das man dann verschrieben bekommen könnte…):

20 ml Mandelöl
10 ml Jojobaöl
2 Tropfen Lavendel fein (Lavandula angustifolia)
3 Tropfen Zypresse (Cupressus sempervirens)
2 Tropfen Rosengeranie (Pelargonium graveolens)
2 Tropfen Myrte (Myrtus communis)
2 Tropfen Patchouli (Pogostemon patchouli)

Hilfreich ist auch eine Waschung mit Hamamelis-Hydrolat oder mit Eichenrinde-Absud. Beide wirken adstringierend, bedingt durch die enthaltenen Gerbstoffe.

Was Sie sonst noch unterstützend tun können, lesen Sie ebenfalls in meinem Buch!

 

Wenn der Nacken schmerzt…

Wenn der Nacken schmerzt und die Schulter tut weh…

Zu viel am Computer gearbeitet und die Sitzhöhe des Bürostuhls falsch eingestellt? Oder vielleicht zu schwer gehoben? Keines von beiden? Dann hängt sich vielleicht ein seelisches Problem an… Was auch immer die Ursache der Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich sein mag – es fühlt sich absolut nicht gut an!

Zuerst einmal ist hier Erste Hilfe angesagt! Wärme – am besten mit einem Dinkelspelzen- oder Hirsekissen, das schmiegt sich gut an – oder manchmal schon durch einen warmen Schal tut immer gut.
Ein Massageöl, das die Durchblutung fördert und unterstützt, kann grundsätzlich auch nicht schaden.

Hier ein feines

Massageöl-Rezept speziell für diesen Bereich:

30 ml Mandelöl (Prunus dulcis)
20 ml Jojobaöl (Simmondsia chinensis)
3 Tropfen Lavandin Super (Lavandula intermedia)
2 Tropfen Wacholderbeere (Juniperus communis)
2 Tropfen Rosmarin 1,8-cineol (Rosmarinus var. 1,8-cineol)
5 Tropfen Grapefruit (Citrus paradisi)
Mischen Sie die Zutaten in einem ausreichend großen Fläschchen und dann heißt es: mehrmals täglich sanft damit die betroffenen Stellen einreiben (bitte OHNE Druck im Bereich der Wirbelsäule!!!).

Die Halswirbelsäure

Die Halswirbelsäule besteht aus sieben Wirbeln, der oberste – er heißt „Atlas“ – trägt den Kopf (die Assoziation mit der mythologischen Gestalt des Atlas, der die Welt trägt, liegt nahe…). Er ermöglicht uns, den Kopf nach links und rechts zu drehen und das funktioniert deshalb, weil er auf dem zweiten Wirbel, „Axis“ sitzt, dessen Köpfchen ihm diese Bewegungen erlaubt. Die Halswirbelsäule hilft uns dabei, den Kopf zu heben, zu senken und zu drehen, aber auch, ihn seitlich zu neigen.
Ist allerdings die Beziehung zwischen Atlas und Axis nicht ganz in Ordnung, stimmt sozusagen die Statik der Wirbelsäule hier nicht ganz (und da handelt es sich meist um Bruchteile von Millimetern!), dann verspannt sich die Nackenmuskulatur und das wirkt sich auf unser gesamtes Wohlbefinden aus.

Schulter-Nacken-Bereich

Tut aber nicht nur der Bereich der Halswirbelsäule weh, sondern der ganze Schulter-Nacken-Bereich, so kann das beispielsweise durch andauernden Stress entstanden sein, der besonders hier für massive Muskelverspannungen sorgen kann. Innere Anspannungen lösen gerne solche Muskelverspannungen aus, oftmals werden sie besonders durch verkrampfte Haltung hervorgerufen. Auch schlechtes Sehen kann daran beteiligt sein… und natürlich zu wenig Ausgleichssport!

Und man könnte sich auch einmal mit seiner Seele auseinandersetzen: was belastet mich so, dass es mich „hinunterzieht“? Das sprichwörtliche „Seelen-Rucksäcklein“… Meine Großmutter hat das immer mit dem Satz definiert: „Die Trud sitzt mir im Nacken…“
Die „Trud“, darunter verstand sie vor allem auch alles, was einen abends nicht einschlafen lässt, Probleme, die einen einfach nicht mehr loslassen und die sich so anhängen, dass sie förmlich Schmerzen verursachen.

Meine Großmutter kannte auch noch den Begriff des „Witwenhügels“ – das ist der Bereich, in dem die Halswirbelsäule mit der Brustwirbelsäule zusammentrifft, also der 7. Halswirbel. Hier schlagen sich bei vielen Menschen ebenfalls schmerzliche Belastungen (vor allem psychischer Art) nieder und lassen diese Stelle förmlich anschwellen lassen.
Ein entspannendes Bad oder eine wohltuende Kompresse am Abend helfen nicht nur dabei, besser einzuschlafen, sondern lindern auch Schmerzen.

Kräuterbad für abends

1 gehäufter Esslöffel getrocknete Melissenblätter (Melissa officinalis)
1 gehäufter Esslöffel getrocknete Rosenblüten (Rosa damascena)
1 gehäufter Esslöffel Lavendelblüten (Lavandula officinalis)
werden in ein kleines Stoffsäckchen gefüllt und ins warme Badewasser gehängt. Duftet wunderbar entspannend.
Lassen Sie sich für Ihr Bad ausreichend Zeit und genießen Sie das wohlig-warme Wasser, vielleicht hören Sie stimmungsvolle Musik dazu – Sie werden sehen, ein Teil des Stresses, der sich in Ihrem Nacken manifestiert hat, fällt rasch ab.

Gefällt Ihnen dieser kleine Auszug aus meinem neuen Buch „SOS Hexenschuss“? Bald ist es so weit und Sie erhalten es im guten Fachhandel… voraussichtlicher Erscheinungstermin dafür ist Anfang-Mitte Mai 2015!

Lichtmess

Gestern war der 2. Februar, Maria Lichtmess, ein wichtiger Tag in früheren Jahrhunderten: man hat oftmals den Dienstgeber gewechselt, die Dienstboten sind von einem Gehöft zum nächsten gezogen… In unserer Gegend hat sich noch der Brauch des „Lichtmess-Singens“ erhalten: da wandert eine Gruppe von Bauern von Hof zu Hof, die ganze Nacht singend (und natürlich immer bewirtet) – eine illustre Angelegenheit!

Lichtmess ist aber auch der Zeitpunkt, wo man wirklich schon stark bemerkt, dass die Tage wieder länger werden. Und es ist für mich immer wieder auch der Zeitpunkt, einen „Kehraus“ zu veranstalten, Altes auszumustern, Umstellungen (auch arbeitsbezogen) durchzuführen. Und dabei lasse ich mir gerne von ätherischen Ölen Unterstützung geben:

Eines der für mich wichtigsten Öle dieser Jahreszeit ist das der Zirbelkiefer. Kein anderes Öl schenkt mir ein solches Gefühl der Weite und der Freiheit! Ich kombiniere es – natürlich – gerne mit Grapefruit complet-Öl. Eine wahre Wohltat!
Erkältungen sind um diese Zeit meist sehr hartnäckig und so verwende ich natürliche Desinfektionsmittel im Raum: ich habe mir einen Spray dafür hergestellt, den Sie sicherlich ganz leicht „nachbauen“ können:
10 ml Wodka
5 Tropfen Eukalyptus smithii
10 Tropfen Grapefruit
5 Tropfen Ho-Blatt
gut verschütteln und mit destilliertem Wasser auf 100 ml auffüllen. In ein Sprühfläschchen damit und fertig!

 

 

 

 

Doldenblütler

Viele Doldenblütler können wir in der Aromatherapie sehr gut nutzen. Die für mich wichtigsten davon möchte ich hier kurz streifen. Vielleicht ist es auch für Dich/Sie eine Anregung, sich mit diesen wunderbaren Pflanzen und ihren Heilkräften näher auseinander zu setzen…

Angelikawurzel (und -samen) – (Erz-)Engelwurz

Angelica archangelica
Das erste Mal, dass mir die Mächtigkeit einer Angelika-Pflanze so richtig bewußt wurde, war vor etwa 12 Jahren in Rottal. Da stand ich plötzlich in einem richtigen „Wald“ aus Angelika-Pflanzen und konnte nur noch staunen: die waren doch tatsächlich über 2 m hoch! Ich kannte Angelika bis dahin nur in Form der Wald-Angelika (Angelica sylvestris), die wesentlich niedriger wächst.

Ursprünglich stammt die Angelika aus dem hohen Norden. Heute noch findet man große Bestände in Island. Hier sind sie oftmals die ersten Pflanzen, die sich aus dem Basalt der Vulkane herauswagen. Die mehrjährige Pflanze (zwei- bis vierjährig) ist großwüchsig, behaart, hat farnartige Blätter und weiße Blütendolden. Sie stirbt nach einmaligem Blühen und Fruchten ab. Sie hat im Stamm einen gelblich-weißen Milchsaft. Der Stengel ist fein gerillt, manchmal rotbraun angelaufen und röhrenförmig mit Mark. Die unteren Laubblätter der Angelika sind oft bis zu 90 cm lang, die oberen Blätter sitzen auf sehr großen, sackartig aufgeblasenen anliegenden Scheiden. Die Dolden der Angelika sind halbkugelig mit zwanzig bis vierzig Strahlen. Die Blüten duften stark aromatisch.
Die Früchte der Angelika werden ca. 5 – 8 mm lang und sind vom Rücken her zusammengedrückt. Blütezeit der Angelika ist Juni bis Juli.

Das ätherische Öl

Das ätherische Öl der Angelikawurzel wird durch Destillation gewonnen. Es duftet fein und balsamisch und enthält ca. 75-90% Monoterpene, weiters Monoterpenole, Sesquiterpene, Sesquiterpenole, Diterpenole, Ester, Furocumarine und Cumarine, außerdem kommen noch Spuren von Ketonen darin vor.
Für ca. 1 kg des ätherischen Öls (man spricht bei Ölen im Fachjargon immer im kg-Maß und nicht von Litern) benötigt man ungefähr 300 kg getrocknete und gereinigte Wurzeln. (Auch für das Öl aus den Samen werden pro kg ätherischen Öls ca. 300 kg Material benötigt.)
Der Name „Angelica archangelica“ bedeutet „Die Erzengelartige“.
Unser ätherisches Öl verwenden wir vor allem wegen seiner aufbauenden, stärkenden Wirkung. Weitere Anwendungsmöglichkeiten finden sich bei Hautreizungen, Schuppenflechte, Hautentzündungen. Und es hilft bei Husten (in Form eines Brustbalsams beispielsweise), gegen Bronchitis, aber es ist auch einsetzbar bei Magenverstimmungen (Reisekrankheit!), Migräne, Rheumatismus und Gicht.

Angelika-Hydrolat

Ich schätze auch das Angelika-Hydrolat sehr, das interessanterweise mehr Ketone enthält, als das ätherische Öl. Es wirkt sehr beruhigend bei Stress und verhilft zu einem ruhigen Schlaf, wenn man es beispielsweise als Airspray im Schlafzimmer verwendet.

Therapeutisch werden Präparate aus Engelwurz in der Phytotherapie bei Entzündungen eingesetzt, bei Verdauungsschwäche, aber auch bei psychogenen Bauchschmerzen (beispielsweise durch Heimweh).
Angelika wirkt als „Ginseng des Nordens“. Dort hat man Angelika auch als Gemüse zu sich genommen.

Angelika-Samen und Angelika-Wurzel zum Räuchern

Angelikasamen – und auch die getrocknete Wurzel – verwende ich sehr gerne zum Räuchern. Dabei vereinigt der aufsteigende Rauch das Licht und die Dunkelheit vor allem im Winter, wenn uns das innere Gleichgewicht abhanden gekommen ist.

Fenchel

Viele der Doldenblütler, die wir in der Aromatherapie verwenden, haben ähnliche Grundzüge in ihrer Anwendung. Schauen wir uns einmal den

Süßen Fenchel (Foeniculum dulce) an.

Allerdings: hier werden lediglich die Samen destilliert und nicht die Wurzel. Der Duft des ätherischen Öls ist lieblich und süß und erinnert auch ein wenig an Anis. Die Inhaltsstoffe unterscheiden sich von jenen der Angelika, hier liegt der Hauptanteil bei den Ethern (Trans-Anethol bis zu 70%), die Monoterpene sind um vieles geringer vertreten (nur ca. 15-30%), dafür finden sich Aldehyde, Oxide, Monoterpenole und Ketone.

Fenchel ist eine mehrjährige Pflanze und wird 1,5 m bis zu 2 m hoch, mit gelben Blüten. Wurzel fleischig und spindelförmig. Stengel rund, fein gerillt und markig. Die Blattscheiden haben an der Spitze mützenförmige Öhrchen. Blätter drei- bis mehrfach gefiedert. Die Dolden können bis zu 15 cm Durchmesser erreichen (10- bis 20-strahlige Dolden). Blütezeit: im ersten Jahr von Juli bis Oktober, im zweiten Jahr ab Juni.
Die Früchte (bräunlich-grüne Spaltfrüchte, ca. 4 – 10 mm lang, mit braunen Ölstriemen, stark gewölbt) werden nach der Reife im September und Oktober gesammelt. Sie enthalten zwischen 2 und 6% ätherisches Öl.

Fenchel war bereits im Altertum als Heil- und Gewürzpflanze überall bekannt und wird bei Hippokrates und Paracelsus gegen vielerlei Beschwerden empfohlen. Er gilt als uraltes Heilmittel, das Langlebigkeit, Mut und Stärke verleihen soll.

Fenchel hat drei Unterarten:

Gewürz- oder Arzneifenchel (Foeniculum vulgare var. dulce) – das ist jener, den wir auch in der Aromakultur verwenden,
Gemüsefenchel (Foeniculum vulgare var. azoricum)
Bitterfenchel (Foeniculum vulgare var. vulgare) – er ist für Aroma-Arbeit nicht unbedingt gut geeignet.

Unser süßes Fenchelöl wirkt auf den Menstruationszyklus ein, es kann prämenstruelle Probleme lindern, aber auch Wechselbeschwerden werden reduziert. Vorsicht ist in der Schwangerschaft geboten, denn das Öl wirkt milchbildend, was in der ersten Schwangerschaftshälfte als nicht angenehm empfunden wird. Ebenso sollte es aus diesem Grund nicht bei Brustkrebspatientinnen eingesetzt werden.
Seine geburtserleichternde Wirkung ist bei den Hebammen bekannt. Auf die Lunge wirkt es sich positiv aus, sollte man unter Husten oder Bronchitis leiden. Und eine der wichtigsten Anwendungen des ätherischen Öls ist wohl bei Blähungen für eine sanfte Bauchmassage.
Auch Fenchelöl wirkt sich gut auf die Nerven aus. Es kann die Psyche ausgleichen, ermutigt und beruhigt.
Fenchelöl hat antibakterielle Eigenschaften und regt die Durchblutung an.

Fenchel-Hydrolat

verwende ich sehr gerne zum Brotbacken. Ich setze damit meinen Sauerteig an. Sie könnten es aber auch beispielsweise für ein Cellulitis-Gel einsetzen (es strafft das Bindegewebe).

Cellulite-Gel
10 ml Wodka oder kosmetisches Basiswasser (= vergällter Alkohol)
1 Messerspitze Xanthan
40 ml Fenchel-Hydrolat
10 Tropfen Aloe-Vera 10fach-Konzentrat
5 ml D-Panthenol
1 Tropfen Fenchel süß (ätherisches Öl)
6 Tropfen Grapefruit
4 Tropfen Ho-Blatt (alternativ: Linaloe-Holz)
Wodka mit Xanthan vermischen, Aloe-Vera, D-Panthenol und ätherische Öle einrühren, mit Hydrolat aufgießen.