Schlagwort: ätherische öle

Aromapflanzen

Ich weiß, ich weiß: nicht jeder hat einen Garten oder einen Balkon, auf dem duftende Pflanzen ihre Schönheit zeigen können. Aber es gibt zum Glück ja auch Parkanlagen, Wiesen und Wälder, wo wir in den Genuß des Duftes von Aromapflanzen kommen können…

Haben Sie allerdings das Glück, ein kleines Stückchen Grün Ihr Eigen zu nennen, so ist man als Aromakundige auch sicherlich daran interessiert, einen Teil dieses Gartens als „Duftoase“ zu gestalten. Und hier bieten sich nicht nur die üblichen Rosen als Duftspender an, sondern auch eine Reihe von praktischen Küchenkräutern fallen ja in die Kategorie der ätherisch Öl-Pflanzen. Nicht immer gibt es allerdings tatsächlich auch ätherisches Öl, wenn man denn diese Pflanzen auch selbst destillieren möchte. Die Pflanzenmengen, die man benötigt, um zumindest 10 ml der kostbaren Essenz abschöpfen oder abziehen zu können, wären oftmals zu groß. Am sichersten gelingt Ihnen das beim Lavendel.

Aber wir haben dennoch Glück, wenn wir selbst destillieren können: das Ergebnis ist zumeist ein wohlduftendes Hydrolat! Wieso „zumeist“, werden Sie sich vielleicht fragen… Nun: nicht immer riecht ein Hydrolat gleich beim Entstehen wunderbar und lieblich! Oftmals entwickelt sich der Duft erst nach einer längeren Ruhezeit des Hydrolats!

Hier dazu eine kleine Geschichte:

Eines Tages wollte eine meiner Freundinnen Honigklee (auch Steinklee genannt, also Melilotus officinalis) destillieren, „denn das soll ja so aphrodisierend wirken“ meinte sie. Da sie selbst keine Destille besitzt, kam sie mit einem Buschen zu mir und wir füllten die Destille mit dem süß duftenden Klee.
In freudiger Erwartung setzten wir uns an den Tisch, die Destille tat ihr Werk, und nach einer Weile betrachtete meine Freundin sinnend ihre Schuhsohle: „Also von mir kommt das nicht!“ sagte sie. Ein ziemlich ungewöhnlicher Geruch nach Hundekot durchzog den Raum. Auf meinen Schuhen konnte ich aber auch keine Spuren davon ausmachen. Der „Duft“ entströmte der Destille – schlimm, schlimm! „Kannst Dir gerne alles mitnehmen!“ meinte ich zu ihr. Ich füllte mir lediglich ein kleines Fläschchen mit dem sonderbaren Gebräu, den Rest nahm sie mit.
Nach einiger Zeit bekam ich einen Anruf meiner Freundin. Mit freudiger Stimme verkündete sie, der Duft hätte gewirkt! Sie hatte sich aus dem Hydrolat ein Raumspray hergestellt und nun sei sie drauf und dran zu heiraten – ihr Freund hätte ihr einen Antrag gemacht. Sie führte das alles auf das Honigklee-Hydrolat zurück… Ich rollte die Augen und wollte es erst nicht glauben. Dann holte ich mir meine Probe hervor und schnupperte. Und tatsächlich: nun roch es wieder nach Honigklee – nicht ganz so dicht und intensiv, wie von der Pflanze, aber immerhin!

Wie heißt es doch so schön:

„Ein Duft sagt oft mehr als 1000 Worte!“

Mehr über Aromapflanzen und ihre Hydrolate finden Sie in meinem Buch „Hydrolate – Sanfte Heilkräfte aus Pflanzenwasser“, erschienen im Freya-Verlag und nun schon in der 5. (runderneuerten) Auflage… (in dieser Auflage finden Sie auch kleine Videos zum Thema „Destillation“).

 

 

 

 

Haben Sie Fragen rund um die Aromatherapie, Aromapflege, Aromatologie, Hydrolate und ätherische Öle? Kontaktieren Sie mich (klick!).

Und sollten Sie Lust dazu bekommen, selbst bei einer Destillation dabei zu sein, dann haben Sie die Möglichkeit dazu, entweder im Sommer (klick!) oder etwas später im Herbst an einem Destillationsworkshop bei mir teilzunehmen.

 

Aromatherapie leicht gemacht

Dieser Tage ist mir ein kleines, liebevoll zusammengestelltes Büchlein ins Haus geflattert. Es heißt „Aromatherapie leicht gemacht“ von Ursula Voneschen-Hefti und zeigt auf 78 Seiten, dass es überhaupt nicht schwierig ist, allein mit 7 ätherischen Ölen und zwei bis drei Hydrolaten eine Hausapotheke für die ganze Familie ausreichend ist.

Ursula beschreibt aber nicht nur „ihre“ sieben ätherisch-Öl-Favoriten, sondern gibt den Lesern auch informatives Grundwissen mit auf den Weg. Leicht verständlich geschrieben, findet man in diesem Büchlein auch eine Anzahl an Grundrezepturen und wirklich praktikablen und umsetzbaren Anwendungsempfehlungen.

Ergänzt wird das kleine nette Buch durch eine Dosiertabelle (als Lesezeichen): sehr praktisch vor allem für jene, die sich mit der Anwendung ätherischer Öle noch nicht so gut auskennen. Denn in dieser Tabelle wird sowohl auf die Dosierung bei körperlichen wie auch bei psychischen Problemen eingegangen, ebenso wie auf die Dosis, die für Kinder verträglich ist bis hin zu akuten (Schmerz)-Anwendungen für Erwachsene – einfach, kurz und bündig, gut nachvollziehbar!

Das Taschenbuch ist im Landtwing Verlag unter der ISBN Nr. 978-3-03808-030-5 erschienen.
Mein Resummée: Empfehlenswert für alle jene, die eine kleine Hausapotheke mit ätherischen Ölen zusammenstellen wollen, auch für absolute Laien auf dem Gebiet gut verwendbar!  Ich empfehle es gerne weiter!

Herbstliche Nebelschwaden

Es ist Herbst und zwar so richtig, mit Nieselregen und Nebelschwaden, aber auch mit buntem Laub und – wenn die Sonne mal durch den Nebel bricht – mit glitzernden Wassertropfen und strahlend blauem Himmel.

Immer wieder werde ich gefragt, was man mit ätherischen Ölen gegen die Tristesse machen kann, die für manchen unter uns mit diesen grauen, nebeligen Tagen so einhergeht. Empfehlenswert ist da in erster Linie, sich nach einem ausgiebigen Spaziergang an der frischen, feuchten Luft (die übrigens für die Haut Schönheitselixier ist) mit Diffuser oder Duftlampe bestückt ins gemütliche Nest zurückzuziehen.

Meine bevorzugte Duftmischung für diese nebeligen Herbsttage (ich mische mir immer gleich ein kleines Vorratsfläschchen):

15 Tropfen Blutorange
5 Tropfen Grapefruit complet
3 Tropfen Zirbelkiefer oder Edeltanne (nach Geschmack)

Von dieser Mischung gebe ich 3-4 Tropfen in den Diffuser (Achtung: weniger ist mehr!) oder in die Duftlampe. Wasser nicht vergessen!

Was kann man sonst noch tun?

Massieren Sie Füße und Hände mit einer wohltuenden Mischung, am besten nach einem angenehmen Fußbad. Hier meine Empfehlung:

20 ml Mandelöl (oder eine Mischung Mandel-/Jojoba-Öl)
2 Tropfen Weihrauch arabisch
1 Tropfen Tonkabohne (oder Vanille, nach Geschmack)
3 Tropfen Blutorange oder Grapefruit complet

Fein ist auch eine Schüttellotion, dazu kann man natürlich die obige Mischung auch verwenden, allerdings gibt man dann ins 50 ml-Fläschchen

25 ml fettes Pflanzenöl, gemischt mit den oben genannten ätherischen Ölen. Danach füllt man das Fläschchen mit Nerolihydrolat (oder auch Lavendelhydrolat) auf. Dafür eignet sich bestens ein Sprüfläschchen, vor dem Anwenden bitte gut schütteln!

Und bevor uns eine Erkältung in die Finger bekommt, hier noch eine Anregung für ein, das Immunsystem stärkendes Duschgel:

100 ml neutrales Duschgel (ohne Duft!)
4 Tropfen Manuka (oder Kanuka)
4 Tropfen Wacholderbeere
6 Tropfen Myrte Anden
6 Tropfen Grapefruit

Kommen Sie gesund und fröhlich durch den Herbst!

 

 

 

Aromatherapie für Kinder

Was kann Aromatherapie für Kinder? Ist es sinnvoll, mit ätherischen Ölen bei kleinen Kindern Hilfe zu geben? Diese und viele ähnliche Fragen werden mir täglich per Mail oder telefonisch gestellt.

Ja, man kann Aromatherapie bei Kindern anwenden, aber immer mit Bedacht! In unserer Familie wenden wir ätherische Öle nun schon seit vielen Jahren in der Hausapotheke an, und natürlich werden sie auch bei Kindern eingesetzt!

Allerdings: Bitte verwenden Sie ätherische Öle wirklich nur dann bei den Kleinsten, wenn Sie sich entweder selbst gut damit auskennen oder wenn Sie zumindest jemanden fragen können, der sich gut sowohl mit Kindern als auch mit ätherischen Ölen auskennt und das möglichst gelernt hat.

Vergessen Sie nie:

Kinder sind etwas Besonderes!

Denken Sie bitte immer daran:

Ätherische Öle

können – je nach Art und Anwendungsgebiet – etwa ab dem dritten Lebensmonat in stark verdünnter Form (gemischt mit fettem Pflanzenöl!) verwendet werden. Bis zu etwa 6 Monaten sollte man die Anwendung ätherischer Öle auf ein Minimum beschränken. Ich empfehle in diesem Zusammenhang, lieber auf Hydrolate auszuweichen!
Ist das Baby dann etwas älter, kann man durchaus mit einer Mischung von 2-3 Tropfen ätherischen Öls auf 20 ml fettes Pflanzenöl beginnen.
Ab etwa 2 Jahren ist dann schon eine Mischung von 4-5 Tropfen ätherischen Öls auf 20 ml fettes Pflanzenöl möglich.
Und ab ca. 5 Jahren dürfen es auch mal 6 Tropfen auf 20 ml fettes Pflanzenöl sein, wenn es denn nötig sein sollte.
Im Zweifelsfall verwenden Sie bitte immer eher weniger Tropfen, als in den üblichen Rezepturen (sei es in Büchern oder im Internet) angegeben sind. Die Haut Ihres Kindes ist ungleich viel zarter als die von uns Erwachsenen!
Gerade ätherische Öle sind in der Anwendung für Kinder – auch für kleine – eine optimale Unterstützung, denn das Riechen fördert in sehr hohem Ma0 den Ausbau der Erinnerung und der Lernfähigkeit. Dennoch: überfordern Sie Ihr Kind nicht mit Düften, die nicht altersgerecht sind! Und: Kinder dürfen immer auch mitbestimmen, welche Düfte ihnen gut tun!

Fette Pflanzenöle

(gute Qualität aus erster Pressung!) sind schon bald nach der Geburt einsetzbar. Das gilt auch für Mazerate (beispielsweise auch selbst hergestellte, wie Lavendelmazerat).

Hydrolate

Vor allem Rosenhydrolat und Lavendelhydrolat können Sie bereits bald nach der Geburt einsetzen.

Wollen Sie mehr wissen? Es gibt auch 2019 wieder einige Seminare zum Thema, eins davon in Südtirol (klick!).

Buchtipp:
„SOS Hustenzwerg – Ätherische Öle und Kräuter für Kinder von 0-12“, erschienen im Freya-Verlag 2014 (Info: klick!) und ist bereits in der 5. Auflage erschienen.

Ätherische Öle für Kinder

Derzeit sind immer wieder viele Fragen im Netz von jungen Müttern, aber auch von Großmüttern und Tanten, die sich mit der Anwendung von ätherischen Ölen für kleine Kinder beschäftigen.

Das zeigt mir, dass gerade im Umgang mit ätherischen Ölen bei Kinderkrankheiten und kleinen Wehwehchen – vor allem auch bei Babys – oftmals große Unsicherheiten bestehen.
In unserer Familie gibt es viele Kinder so ziemlich jeder Altersstufe. Dadurch hatte und habe ich auch sehr oft Gelegenheit, mit ätherischen Ölen und fetten Pflanzenölen helfen zu dürfen.

Viele Ratschläge, die da so durchs Netz geistern, geben mir wirklich oft zu denken! Daher meine Bitte an all die jungen Mamis und die dazugehörigen Familienangehörigen: bevor IRGENDETWAS mit ätherischen Ölen bei den Kleinsten gemacht wird, lasst doch bitte abklären, was der kleine Liebling wirklich hat!
Nicht immer ist das ätherische Öl das Mittel der Wahl – ich weiß, ich spreche da ein wenig Unbeliebtes aus! Aber bevor wir „herumprobieren“, sollten wir doch wirklich wissen, was wir da „behandeln“! Dann erst – wenn wir das wissen – sollten wir unterstützend zu den ätherischen Ölen greifen.

Viele gute Tipps finden Sie auf der Seite von Eliane Zimmermann, die sich immer wieder bemüht, auch guten Rat für Kleinkinder zu geben. Ebenso wie Sabrina Herber. Natürlich haben Sie auch die Möglichkeit, sich per Mail an mich zu wenden, wenn Sie Fragen haben! Und einige Fragen zur Baby- und Kinderpflege mit ätherischen Ölen und Kräutern finden Sie auch in meinem Buch „SOS Hustenzwerg“, erschienen im Freya-Verlag im Jahr 2014 und mittlerweile in der 4. Auflage.

 

Eucalyptus radiata

Der sanfte Duft des Eucalyptus radiata würde gleich einmal dazu verführen, ihn auch bei Babys einzusetzen. Das wäre allerdings kontraproduktiv, wenn man sich die Inhaltsstoffe ansieht! Verwendung findet diese Sorte vor allem bei Erwachsenen oder größeren Kindern, wenn wir es mit einer Grippe (auch bei echter Grippe und nicht nur bei grippalen Infekten), mit Entzündungen der Nasenschleimhaut, des Nasenrachens und der Nasennebenhöhlen zu tun haben. Aber auch bei Mittelohrentzündung lässt er sich gut einsetzen. Letztlich also bei allen HNO-Erkrankungen, wenn man das so möchte, ebenso wie bei Asthma.

Eine weitere interessante Unterstützung bietet Eucalyptus radiata bei entzündlichen Prozessen der Haut, wie beispielsweise bei Akne. Das ätherische Öl ist nicht hautreizend.

Die Inhaltsstoffe des Eucalyptus radiata

Je nach Jahrgang und Herkunft finden wir zwischen 70% und 80% 1,8-Cineol. Dieser große Anteil an Oxiden macht es, dass er trotz seines milden Duftes für Babys NICHT geeignet ist!
Weiters finden wir darin bis zu 10% Monoterpene (vor allem Pinen), ca. 9-10% Monoterpenole (in erster Linie Terpineol), etwa 1% Monoterpen-Aldehyde und ca. 2% Ester. Außerdem enthält Eucalyptus radiata Caryophyllen (ein Sesquiterpen), jedoch unter 1%.

Herkunft

Eucalyptus radiata Bild: Wikipedia

Eucalyptus radiata kommt – wie die meisten Eukalyptus-Arten – aus Australien. Sein wichtigstes Herkunftsgebiet ist New South Wales. Er wird bis zu ca. 30 m hoch.
Seine Blätter sind in einem matten Grünton und haben eine lanzettliche Form. Die Blüten haben für mich eine gewisse Ähnlichkeit mit jenen unserer Waldrebe (allerdings sind sie viel dichter und wuscheliger).

Im Gegensatz zu anderen Eukalyptus-Arten schält sich beim Eucalyptus radiata die Rinde nicht…

Rezept bei Akne

30 ml Ringelblumenöl
5 Tropfen Eucalyptus radiata
2 Tropfen Sandelholz (Santalum album)
1 Tropfen Lavendel fein (Lavandula angustifolia)

Aus dieser Grundmischung kann man selbstverständlich auch mit Eucalyptus-Hydrolat und unter Zugabe von Beerenwachs oder Sonnenblumen-Wachs eine gute Pflegecreme herstellen, falls man keine Ölpflege verwenden möchte.
Die oben genannte Mischung eignet sich auch bei empfindlicher Haut.

Bleiben Sie gesund!

In einigen Tagen kommt ein weiterer Eukalyptus dran…

Weihrauch

In vielen Gegenden ist es in den Raunächten Brauch, Haus und Hof auszuräuchern. Der Weihrauchduft soll schädliche Einflüsse abwehren. In der Aromakultur wird das ätherische Öl des Weihrauchs ebenfalls sehr gerne eingesetzt. Da bietet es sich an, sich einmal die beiden wichtigsten Weihrauch-Öle näher anzusehen.

Arabischer Weihrauch

Der Arabische Weihrauch (Boswellia sacra, Boswellia carterii) stammt aus Nordostafrika und aus den südlichen arabischen Ländern. Weihrauch wird dort bereits seit vielen tausenden Jahren gewonnen, man weiß, dass bereits vor mehr als 7000 Jahren der Handel mit Weihrauch eines der wichtigsten Geschäfte dieser Länder war.
Das Räuchern mit Weihrauch ist und war eine der wichtigsten Räucherzeremonien zu Ehren der Götter.

Weihrauch wird ebenso gewonnen, wie wir es von unseren Harzsammlern in Europa her kennen: Die Rinde des Boswelliabaums (er wächst übrigens in sehr trockenen Gebieten!) wird eingekerbt, das Harz tropft in einen Behälter und wird so abgezapft.
Boswelliabäume werden nicht sehr hoch – etwa 5 m ragen ihre Äste in die Höhe. Die Rinde ist weißlich-grau. Und die Blätter immergrün.

Wir können das arabische Weihrauchöl zumeist in zwei verschiedenen Sorten bekommen: einerseits jenes aus Aden (Jemen) und andererseits jenes aus Eritrea (Äthiopien). Was ist da nun der Unterschied?
Wenn wir uns diese beiden ätherischen Öle nach ihren Inhaltsstoffen einmal ansehen, können wir den gleich erkennen:

Das Weihrauchöl aus dem Jemen besitzt 60-70% Monoterpene, ca. 5-15% Sesquiterpene, etwa 6,5% Monoterpenketone, 5% Monoterpenole, etwa 5% Oxide und nur um die jeweils 1% Ester und Sesquiterpenole.
Seine Einsatzgebiete sind daher alle jene, bei denen die Kraft der Monoterpene in antiviraler, antibakterieller, antiseptischer und entzündungshemmender Weise gebraucht wird. Außerdem ist es schleimlösend und hautregenerierend. Ich verwende es sehr gerne in der Hautpflege, vor allem bei Akne und anderen Hautunreinheiten, aber es hilft auch bei geschwächtem Immunsystem, wieder schneller „auf die Beine“ zu kommen.

Das Weihrauchöl aus Äthiopien hat nicht nur andere Inhaltsstoffe, es duftet auch anders – viel sanfter und weicher, als jenes aus dem Jemen.
Die Inhaltsstoffe dieses Öls: Da haben wir es vor allem mit ca. 55% Estern zu tun! Etwa 8% Aldehyde, 5% Monoterpene, 3% Monoterpenole und Diterpenole finden sich hier.
Das bedeutet aber auch, dass die Wirkung dieses Öls vor allem auf Stresslösung und Beruhigung ausgerichtet ist, weniger auf körperliche Beschwerden.
Ich verwende es sehr gerne bei Frauenproblemen wie Prämenstruelles Syndrom, Wechselbeschwerden, leichten Depressionen und Schlafstörungen.

Indischer Weihrauch

Und dann ist noch der Indische Weihrauch als ätherisches Öl erhältlich. Boswellia serrata (oft auch „Salai gugul“ genannt) ist das dritte Weihrauchöl, das wir in der Aromakultur verwenden können.
Die Inhaltsstoffe des Boswellia serrata sind in erster Linie 70% Monoterpene, ca. 10% Oxide, weiters Sesquiterpene, Monoterpenole, Sesquiterpenole, Phenylether, Monoterpenketone und Ester.
Dieses ätherische Öl verwende ich sehr gerne vor allem bei rheumatischen Problemen und bei Immunschwäche.

Eines meiner Lieblingsrezepte mit Arabischem Weihrauch:

„Die Luft ist grau, das Feld steht kahl, die dumpfen Nebel spinnen…“

so schrieb Felix Dahn über diese winterliche Zeit. Gerade jetzt in der „finsteren“ Jahreszeit hat sich diese Duftlampenmischung wunderbar bewährt:
6 Tropfen Grapefruit
1 Tropfen Weihrauch arabisch
2 Tropfen Bergamotteminze
davon nehmen Sie für Ihren Diffuser oder Ihre Duftlampe 3-4 Tropfen (die Mischung reicht also für 2 Anwendungen auf jeden Fall!).
Sie werden sehen, Ihre Stimmung hebt sich rasch!

Und hier noch ein Rezept mit Indischem Weihrauch:

Diese Salbe hilft Ihnen sanft bei leichten rheumatischen Beschwerden, gerade wenn’s zu zwicken und zwacken beginnt:

50 ml Kokosöl nativ
10 ml Jojobaöl
10 Tropfen Weihrauch indisch
5 Tropfen Wacholderbeere
5-6 Tropfen Bergamotte (oder Orange, Grapefruit oder Zitrone, nach Geschmack)
mit dem Mixstab gut verrühren. Es sollten keine Bröcklein in der Salbe sein…
In ein Glas füllen und bei Bedarf die schmerzenden Stellen mit der Salbe einreiben.

 

 

Eukalyptus, der zweite…

Ein wichtiger Eukalyptus, der zweite in meiner Liste, besonders wenn man mit Kindern zu tun hat, ist der Eucalyptus staigeriana. Wenn wir bereits Düfte per Internet übertragen könnten, hätte ich jetzt die Möglichkeit, Sie dieses Eukalyptus-Öl in Vergleich zu Eucalyptus globulus riechen zu lassen. So bleibt mir nur, Ihnen den Duft zu beschreiben, den meine Nase gerade wahrnimmt: Eukalyptus mit Zitrone.

Ich liebe diesen Eucalyptus staigeriana – nicht nur, weil er keine Nebenwirkungen nach sich zieht! Er ist einfach mild und dennoch hoch wirksam, wenn er richtig eingesetzt wird.
Schauen wir uns aber erst mal die Pflanze an:

Auch dieser Eukalyptus wächst vor allen Dingen in Australien (v.a. in Queensland und im Northern New South Wales), aber auch in Brasilien und Guatemala. Seine Synonyme sind „Lemon Ironbark“ oder auch „Lemon-scented ironbark„, was auch schon mal seinen Duft beschreibt. Der Baum gehört – ebenso wie Eucalyptus globulus – zu den Myrtengewächsen (Myrtaceae). Seine Blätter sind nicht ganz so spitz gesichelt wie jene des Eucalyptus globulus, aber ebenfalls eher länglich.

Seine Blätter enthalten das wunderbar duftende ätherische Öl. Übrigens: allein in Brasilien werden jährlich davon ca. 60 Tonnen (!!) produziert.

Inhaltsstoffe des ätherischen Öls:

  • Bis zu 45% Monoterpene – hier vor allem Limonen, aber auch eine Reihe anderer, wie beispielsweise Terpinolen und α-Pinen
  • Etwa 5,7% Oxide (1,8-Cineol)
  • Bis zu 25% Monoterpen-Aldehyde (Geranial, Neral und Citronellal)
  • ca. 14% Monoterpenole (v.a. Geraniol, aber auch Linalool und Nerol u.a.)
  • etwa 3,5% Ester (v.a. Geranylacetat)

Aber natürlich ändern sich auch hier die Inhaltsstoffe nach Anbaugebiet und Erntezeit, diese Angaben sind also lediglich Ca.-Werte. Übrigens: die Blätter des Eukalyptus werden sehr langsam destilliert. So benötigt ein Destillationsdurchgang etwa 3 Stunden. Der Ertrag ist danach etwa 1% der benötigten Menge an Material…

Bedingt durch seinen hohen Anteil an Monoterpenen und Monoterpen-Aldehyden ist der Eucalyptus staigeriana ein sehr hilfreiches schmerzlinderndes ätherisches Öl. Ich schätze ihn aber auch wegen seiner Einsatzmöglichkeit bei Kindern sehr!
Abgesehen davon: eingesetzt wird er auch gerne bei psychischen Problemen wie depressive Verstimmung oder nervöse Verspannung. In diesen Fällen hilft beispielsweise eine Solarplexus-Streichung (sanft im Uhrzeigersinn, mit flacher Hand) mit der nachfolgenden Mischung, die Anspannung zu lindern:

25 ml Mandelöl (oder auch Johanniskrautöl, ganz nach Vorliebe)
2 Tropfen Eucalyptus staigeriana
1 Tropfen Lavendel fein
2 Tropfen Neroli in Jojoba
2 Tropfen Blutorange (Citrus aurantium Mori)

Und in Erkältungszeiten für Kinder (aber auch für Erwachsene) verwende ich gerne folgende Mischung (ich hab sie heute in meinem Diffuser :-) ):

5 Tropfen Eucalyptus staigeriana
10 Tropfen Grapefruit
4 Tropfen Linaloeholz
miteinander vermischen und davon 3 Tropfen in die Duftlampe oder – so wie ich es heute gemacht habe – 1 Tropfen auf das Fließpad meines kleinen Mini-Diffusers, direkt neben meinem Laptop…

Bleiben Sie gesund!

Informationen zu Anwendungsmöglichkeiten ätherischer Öle in Erkältungszeiten finden Sie in meinen Büchern „SOS Hustenzwerg – Ätherische Öle und Kräuter für Kinder von 0-12“ und „SOS Hexenschuss – Die besten Rezepte bei kleinen Beschwerden“, beide erschienen im Freya-Verlag, Linz.

Und wenn Sie die Wirkung ätherischer Öle selbst erleben wollen und Ihre eigenen Mischungen erstellen wollen, so freue ich mich, Sie bei einem meiner Workshop begrüßen zu dürfen!

Bei Fragen kontaktieren Sie mich bitte per Mail: ingrid@aromaexperten.at.

Der nächste Eukalyptus-Beitrag kommt in den nächsten Tagen – bleiben Sie dran!

 

 

 

Eukalyptus ist nicht gleich Eukalyptus!

Wenn auf meinem Flascherl mit ätherischem Öl Eukalyptus drauf steht, ist das nicht sowieso immer Eukalyptus globulus? Und was bitte ist Eukalyptus globulus? Und: warum ist Eukalyptus nicht gleich Eukalyptus?
So und so ähnlich lauten Fragen, die mir immer wieder gestellt werden.

Also bitte: NEIN, Eukalyptus ist nicht gleich Eukalyptus! Es gibt mehr als 500 verschiedene Eukalyptus-Arten!

Im Laufe meiner Aroma-Arbeiten sind mir bereits eine ganze Reihe ätherischer Öle mit der Bezeichnung „Eukalyptus“ in die Hände gefallen. Allerdings immer mit einem „Untertitel“, also einem chemischen Markenzeichen. Einige davon wollen wir uns heute näher ansehen. Die Zeit dazu ist perfekt: die Erkältungswelle ist bereits angerollt und die ersten Schnupfen- und Hustenbazillen schwirren durch die Lüfte. Was liegt da näher, als sich mit einem der hilfreichsten Mittel auseinanderzusetzen!

Bild zur Verfügung gestellt von www.hear.org/starr/

Beginnen wir heute mit dem bekanntesten Eukalyptus: mit Eucalyptus globulus.

Es handelt sich – wie bei allen anderen Eukalyptusarten – um einen Baum. Aber was für ein Exemplar hat die Natur da erschaffen! Eucalyptus globulus wird auch als „Blauer Eukalyptus“ oder als „Tasmanischer Blaugummibaum“ und als „Fieberbaum“ bezeichnet. Er gehört zur Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae) und ist in Australien heimisch, und zwar in Tasmanien. Das ist eine Insel südlich von Australien, wer davon noch nie gehört hat: hier gibt es eine unglaubliche Vielfalt wilder Natur! (Nachschlagen lohnt sich!) Und also auch unser Eucalyptus globulus stammt ursprünglich von dort.

Unser Eucalyptus globulus ist also ein großer Baum: er erreicht Wuchshöhen bis zu 35 m! Seine Borke ist glatt, grau mit weißlichen oder gelblichen Flecken und sie schuppt sich. Hier sind viele Öldrüsen eingebettet. Aber auch im Mark des Baumes sind Öldrüsen vorhanden. Das Holz wird übrigens gern als Brennholz verwendet…
Die Blätter sind in verschiedener Form möglich – einerseits rundlich (wenn der Baum noch jünger ist), andererseits auch lanzettenförmig im Alter. Sie sind eher hart und ledrig.
Die Blüten sind zwittrig und sehen aus wie kleine puschelige Rädchen mit einem „Knopf“ in der Mitte. Die daraus entstehenden Früchte sind kapselförmig und rund und beinhalten drei oder vier Fruchtfächer.

Eucalyptus globulus wird in Australien in Plantagen gezüchtet. Der Baum wächst sehr schnell zu Beginn – er erreicht den größten Teil seiner Höhe bereits in den ersten 10 Jahren seines Lebens.

Das ätherische Öl ist in den Blättern bis zu etwa 4% vorhanden. Schauen wir uns die Inhaltsstoffe des ätherischen Öls an, so sehen wir, dass der wohl wichtigste Bestandteil das 1,8-Cineol ist.
Wir finden im ätherischen Öl also:
ca. 65 – 75% Oxide (also hauptsächlich 1,8-Cineol)
bis zu 27% Monoterpene (v.a. α-Pinen)
bis zu 3% Monoterpenole
ca. 4% Sesquiterpenole
ca. 2-3% Sesquiterpene
etwa 1% Monoterpenketone (v.a. Pinocarvon)
Diese Inhaltsstoffe sind – wie auch bei allen anderen ätherischen Ölen – von den Wachstumsbedingungen und vom Erntezeitpunkt abhängig und daher oftmals ein wenig unterschiedlich zusammengesetzt.

Die Einsatzgebiete sind weitreichend:
Wie bereits erwähnt, ist das ätherische Öl besonder gut einsetzbar bei echter Grippe, aber auch bei grippalem Infekt, bei Schnupfen, aber auch gegen Bakterien wie Staphylococcus aureus, Pneumokokken oder Streptokokken. Es wirkt auch ein wenig analgetisch, d.h. „betäubend“, wirkt also auch gegen Schmerzzustände.

Allerdings: Bitte setzen Sie dieses ätherische Öl niemals bei kleinen Kindern unter drei Jahren ein – es löst den Schleim zwar hervorragend, aber die kleinen Zwerge können ihn nicht von allein abhusten oder herunterschneuzen! Dadurch entsteht große Erstickungsgefahr! Das gilt auch für alte, gebrechliche Menschen, vor allem, wenn sie bettlägrig sind!

Wenn Sie Fragen zur sicheren Anwendung von Eucalyptus globulus haben, so schreiben Sie mir bitte: ingrid@aromaexperten.at.

In den nächsten Tagen werde ich mich hier einem weiteren Vertreter der Eukalyptus-Familie zuwenden. Bleiben Sie dran!

 

Zauberhafter Duft

In den Blumendüften des Frühlings liegt ein Zauber, er hüllt uns ein, er schwingt um uns und die Luft scheint oftmals nur so zu vibrieren in ihrem Überschwang. Ja, es ist Frühling!

Auch wenn uns heuer zu Pfingsten die Eismänner und die Kalte Sopherl eher frischen Wind und Regen bescheren – alles rings um uns scheint dennoch seinen Duft zu verströmen! (Nicht nur das gedüngte Feld in der Nachbarschaft… :-) ).

Der Duft des Frühlings mag so manchen von uns dazu animieren, sich ein eigenes Parfum zu kreieren – was liegt da näher, als einen blumigen, leichten (wie der Wind) und etwas zitronigen „grünen“ Duft entstehen zu lassen. Vielleicht möchten Sie es auch einmal probieren? Ich habe hier für Sie ein einfaches Rezept für ein Eau de Cologne, leicht und beschwingt!

 

Mailüfterl

Dazu benötigen Sie zu allererst einmal folgende ätherischen Öle:
Sandelholz
Vetiver
Weihrauch arabisch
Rose absolue
Lavendel fein
Neroli
Mimose
Rosengeranie
Bergamotte
Grapefruit complet

Wenn das eine oder andere nicht in Ihrem Schatzkästchen ist – kein Problem! Tauschen Sie es einfach gegen einen ähnlichen Duft aus, der Ihnen unter die Nase geht.

Nun beginnen Sie erst einmal mit dem Abstimmen der Basis- und Herznoten:
2 Tropfen Sandelholz
1 Tropfen Vetiver
2 – 3 Tropfen Weihrauch
werden mit
1 Tropfen Lavendel fein
1 – 2 Tropfen Rose absolue
1 Tropfen Neroli
abgestimmt. Prüfen Sie jetzt einmal mit Hilfe eines Duftstreifens, ob Ihnen persönlich diese Mischung „unter die Nase geht“.
1 Tropfen Rosengeranie
3 Tropfen Mimose in Weingeist
runden weiter ab. Testen Sie wieder!
Und zuletzt kommen die Zitrusdüfte: Hier spricht wiederum Ihr Empfinden! Ob Sie mehr zu Grapefruit oder zu Bergamotte tendieren: wählen Sie von jenem ein paar Tröpfchen mehr, welches Ihnen mehr zusagt.

Immer wieder testen! Ganz wichtig: Bitte trinken Sie zwischendurch auch mal ein Glas Wasser oder schnuppern Sie an einigen Kaffeebohnen, damit sich Ihre Nase auch wieder erholen kann… Parfum zu mischen ist eine große Herausforderung für Ihre Riechschleimhaut!

Falls Ihnen etwas fehlt, versuchen Sie, mit ganz wenig Tropfen diesen Mangel auszugleichen!
Dann kommt der nächste Arbeitsschritt: wir mischen nun unsere ätherischen Öle mit Weingeist (am besten!), Korn oder Wodka – unbedingt alles gemeinsam in einer dunklen Flasche!
Ich würde für diese oben genannte Menge an ätherischen Ölen für ein leichtes Parfum etwa 10 – 15 ml Alkohol verwenden.

Jetzt wird es langweilig – denn wir müssen nun das Gemisch „reifen“ lassen. Dazu sollte es bei gleichbleibender Temperatur dunkel gelagert werden, etwa 4 Wochen sollten genügen, damit sich der Duft richtig entwickeln kann. Schütteln Sie Ihre Mischung wenn möglich regelmäßig (günstigerweise jeden 2. Tag).

Dann wird das Fläschchen geöffnet und die Stunde der Wahrheit sagt Ihnen, ob der Duft gelungen ist oder nicht…
Danach wird für ein Eau de Cologne noch ein passendes Hydrolat oder – so sie keines besitzen, destilliertes Wasser – dazu gemischt. Auf ca. 50 ml auffüllen. Fertig!

Füllen Sie Ihr wunderbares Frühlingsparfum in eine Zerstäuberflasche und genießen Sie den zauberhaften Blütenduft!

Bedenken Sie bei alledem, dass ätherische Öle auch in einer Parfum-Mischung ihre heilsame Wirkung zeigen!