Kategorie: Allgemein

Hier finden Sie eine Sammlung von Artikeln und Informationen rund um Aromakunde, Geologie, Natur- und Landschaft, Lebensräume, Kräuterheilkunde. Neue Beiträge finden Sie auf meiner Seite www.kleindienst-john.at.

Hinweis in eigener Sache:
Sie finden hier Beiträge, die sich auf persönliche Erfahrungen mit Düften und Kräutern beziehen. Die Artikel verstehen sich keinesfalls als Ersatz für eine medizinische oder physiotherapeutische Beratung oder Behandlung. Ein Besuch beim Arzt Ihres Vertrauens, bei Ihrem Physiotherapeuten, Ihrem Masseur oder auch Ihrem Apotheker kann dadurch nicht ersetzt werden.

Die in den Beiträgen angeführten Rezepturen stellen lediglich Beispiele dar und können eine persönliche Beratung nicht ersetzen. Eine fachkundige Beratung und Betreuung ist auch auf dem Gebiet der ätherischen Öle und Kräuter immer eine persönliche Angelegenheit. Sollten Sie die vorgestellten Rezepte anwenden, so liegt das in Ihrem eigenen Verantwortungsbereich. Wir übernehmen dafür keine wie auch immer geartete Haftung!

Herbstimpressionen

Wie doch schon wieder die Zeit vergeht: Herbstimpressionen in der Natur gibts allerdings bei uns schon seit einigen Tagen. Zuerst der Regen, dann der Nebel, zwischendurch mal ein wenig Sonne, und dann wieder Regen… Und dennoch ist noch alles grün und saftig. Nur die ersten Bäume im Hochwald beginnen sich langsam zu färben.

Es ist jetzt wohl die Zeit der beginnenden Erkältungen und grippalen Infekte. Ein grippaler Infekt hat nichts mit der echten Grippe zu tun. Er kommt mit Schnupfen und Husten und Fieber daher und beschert uns zumeist zusätzlich Kopfschmerz und eine verstopfte Nase.

Was können wir vorbeugend tun? Da sollten wir wohl unterscheiden, ob wir kleine Kinder im Haus haben oder nur Erwachsene, denn Babys und Kleinkinder benötigen noch keine „Bomben“, um wieder gesund zu werden…
Eine milde Ölmischung für einen Brustwickel (bei uns daheim war das der „Ölfleck“) oder für eine Einreibung der kleinen Füße hilft sehr gut.
Ich empfehle sehr gerne in diesem Zusammenhang die Verwendung von Thymian linalool und Rosenholz. Das milde ätherische Thymian linalool-Öl kann durchaus schon bei kleinen Kindern zum Einsatz kommen (ab ca. 1/2 Jahr geht das schon in der Duftlampe), gemeinsam mit Rosenholz-Öl, das besonders bei HNO-Erkrankungen wirksam ist.

 

Weihnachtsduft

Weihnachtsduft liegt in der Luft: Die Duftstoffe, die wir mit Weihnachten verbinden, haben auf unser Gehirn eine ausgesprochene Signalwirkung. Sie steuern unser Verhalten auf subtile Weise. Weihnachtsduft holt nahezu jeden hinter dem Ofen hervor: wir fühlen uns eingehüllt und sicher, wenn wir Kiefernharz, Weihrauch, Vanille, Nelken und Zimt in Kombination mit Orange und Mandarine schnuppern.
Duftkugeln sind schnell gemacht: eine Orange, gespickt mit Nelken, und schon duftet es im ganzen Haus. Eins drauf setzen kann man aber, wenn man auf die besteckte Orange ein Gewürzpuder streut:
Man nehme 1 Kaffeelöfferl Zimt, eine Prise Muskat, eine Prise Veilchenwurzel (Iriswurzel), mische gut durch und wälze die Orange in diesem Gemisch. Einfach ausprobieren – riecht himmlisch!
Und legt man zwei bis drei solche Orangen in eine Schüssel, in die auch noch Sternanis gestreut wurde…..

…und es geht zu Weihnachten nichts ohne Pfefferkuchen!

Pfefferkuchen, Pfeffernüsse und Lebkuchen werden mit ähnlichen Rezepturen und Gewürzen gemacht. Diese Rezepturen wurden schon von mittelalterlichen Klosterbäckereien überliefert.
In den Nürnberger Lebkuchen beispielsweise sind Zimt, Muskatnuss, Macis, Ingwer, Nelken und Rosenwasser enthalten. Pfeffer werden wir darin allerdings nicht finden.
Der Name „Pfefferkuchen“ entstand, weil man früher viele Gewürze mit „Pfeffer“ bezeichnete.

Lebkuchen wurden aber auch als Heilmittel verwendet: gegen Fieber, wenn man sie in bestimmter Weise beschriftete und verzehrte; sie halfen gegen Rückenschmerzen, wenn man von Weihnachten bis Lichtmeß ein Stück in der Tasche mit sich trug und immer wieder davon aß; gegen Spulwürmer, wenn man sie als Brei mit Hefebranntwein kochte und davon Umschläge machte.
Übrigens: in den Klöstern wurden dem Lebkuchenteig auch Heilkräuter zugefügt.

Ein wenig Zeit bleibt ja noch, um vielleicht die Glückskekse der Hildegard von Bingen zu backen… (ich habe dieses Rezept beim Stöbern in alten Unterlagen gefunden – von wem es wirklich stammt, weiß ich leider nicht. Abe die Kekse schmecken himmlisch!)

22 g Muskatnuss, gemahlen
22 g Zimt, gemahlen
5 g Nelken, gemahlen
500 g Dinkelmehl
150 g Rohrzucker
250 g Butter
2 Eier
eine Prise Salz
100 g geriebene Mandeln
Bei ca. 180°C im Ofen 5 – 10 Minuten backen.

Eukalyptus, der zweite…

Ein wichtiger Eukalyptus, der zweite in meiner Liste, besonders wenn man mit Kindern zu tun hat, ist der Eucalyptus staigeriana. Wenn wir bereits Düfte per Internet übertragen könnten, hätte ich jetzt die Möglichkeit, Sie dieses Eukalyptus-Öl in Vergleich zu Eucalyptus globulus riechen zu lassen. So bleibt mir nur, Ihnen den Duft zu beschreiben, den meine Nase gerade wahrnimmt: Eukalyptus mit Zitrone.

Ich liebe diesen Eucalyptus staigeriana – nicht nur, weil er keine Nebenwirkungen nach sich zieht! Er ist einfach mild und dennoch hoch wirksam, wenn er richtig eingesetzt wird.
Schauen wir uns aber erst mal die Pflanze an:

Auch dieser Eukalyptus wächst vor allen Dingen in Australien (v.a. in Queensland und im Northern New South Wales), aber auch in Brasilien und Guatemala. Seine Synonyme sind „Lemon Ironbark“ oder auch „Lemon-scented ironbark„, was auch schon mal seinen Duft beschreibt. Der Baum gehört – ebenso wie Eucalyptus globulus – zu den Myrtengewächsen (Myrtaceae). Seine Blätter sind nicht ganz so spitz gesichelt wie jene des Eucalyptus globulus, aber ebenfalls eher länglich.

Seine Blätter enthalten das wunderbar duftende ätherische Öl. Übrigens: allein in Brasilien werden jährlich davon ca. 60 Tonnen (!!) produziert.

Inhaltsstoffe des ätherischen Öls:

  • Bis zu 45% Monoterpene – hier vor allem Limonen, aber auch eine Reihe anderer, wie beispielsweise Terpinolen und α-Pinen
  • Etwa 5,7% Oxide (1,8-Cineol)
  • Bis zu 25% Monoterpen-Aldehyde (Geranial, Neral und Citronellal)
  • ca. 14% Monoterpenole (v.a. Geraniol, aber auch Linalool und Nerol u.a.)
  • etwa 3,5% Ester (v.a. Geranylacetat)

Aber natürlich ändern sich auch hier die Inhaltsstoffe nach Anbaugebiet und Erntezeit, diese Angaben sind also lediglich Ca.-Werte. Übrigens: die Blätter des Eukalyptus werden sehr langsam destilliert. So benötigt ein Destillationsdurchgang etwa 3 Stunden. Der Ertrag ist danach etwa 1% der benötigten Menge an Material…

Bedingt durch seinen hohen Anteil an Monoterpenen und Monoterpen-Aldehyden ist der Eucalyptus staigeriana ein sehr hilfreiches schmerzlinderndes ätherisches Öl. Ich schätze ihn aber auch wegen seiner Einsatzmöglichkeit bei Kindern sehr!
Abgesehen davon: eingesetzt wird er auch gerne bei psychischen Problemen wie depressive Verstimmung oder nervöse Verspannung. In diesen Fällen hilft beispielsweise eine Solarplexus-Streichung (sanft im Uhrzeigersinn, mit flacher Hand) mit der nachfolgenden Mischung, die Anspannung zu lindern:

25 ml Mandelöl (oder auch Johanniskrautöl, ganz nach Vorliebe)
2 Tropfen Eucalyptus staigeriana
1 Tropfen Lavendel fein
2 Tropfen Neroli in Jojoba
2 Tropfen Blutorange (Citrus aurantium Mori)

Und in Erkältungszeiten für Kinder (aber auch für Erwachsene) verwende ich gerne folgende Mischung (ich hab sie heute in meinem Diffuser :-) ):

5 Tropfen Eucalyptus staigeriana
10 Tropfen Grapefruit
4 Tropfen Linaloeholz
miteinander vermischen und davon 3 Tropfen in die Duftlampe oder – so wie ich es heute gemacht habe – 1 Tropfen auf das Fließpad meines kleinen Mini-Diffusers, direkt neben meinem Laptop…

Bleiben Sie gesund!

Informationen zu Anwendungsmöglichkeiten ätherischer Öle in Erkältungszeiten finden Sie in meinen Büchern „SOS Hustenzwerg – Ätherische Öle und Kräuter für Kinder von 0-12“ und „SOS Hexenschuss – Die besten Rezepte bei kleinen Beschwerden“, beide erschienen im Freya-Verlag, Linz.

Und wenn Sie die Wirkung ätherischer Öle selbst erleben wollen und Ihre eigenen Mischungen erstellen wollen, so freue ich mich, Sie bei einem meiner Workshop begrüßen zu dürfen!

Bei Fragen kontaktieren Sie mich bitte per Mail: ingrid@aromaexperten.at.

Der nächste Eukalyptus-Beitrag kommt in den nächsten Tagen – bleiben Sie dran!

 

 

 

Eukalyptus ist nicht gleich Eukalyptus!

Wenn auf meinem Flascherl mit ätherischem Öl Eukalyptus drauf steht, ist das nicht sowieso immer Eukalyptus globulus? Und was bitte ist Eukalyptus globulus? Und: warum ist Eukalyptus nicht gleich Eukalyptus?
So und so ähnlich lauten Fragen, die mir immer wieder gestellt werden.

Also bitte: NEIN, Eukalyptus ist nicht gleich Eukalyptus! Es gibt mehr als 500 verschiedene Eukalyptus-Arten!

Im Laufe meiner Aroma-Arbeiten sind mir bereits eine ganze Reihe ätherischer Öle mit der Bezeichnung „Eukalyptus“ in die Hände gefallen. Allerdings immer mit einem „Untertitel“, also einem chemischen Markenzeichen. Einige davon wollen wir uns heute näher ansehen. Die Zeit dazu ist perfekt: die Erkältungswelle ist bereits angerollt und die ersten Schnupfen- und Hustenbazillen schwirren durch die Lüfte. Was liegt da näher, als sich mit einem der hilfreichsten Mittel auseinanderzusetzen!

Bild zur Verfügung gestellt von www.hear.org/starr/

Beginnen wir heute mit dem bekanntesten Eukalyptus: mit Eucalyptus globulus.

Es handelt sich – wie bei allen anderen Eukalyptusarten – um einen Baum. Aber was für ein Exemplar hat die Natur da erschaffen! Eucalyptus globulus wird auch als „Blauer Eukalyptus“ oder als „Tasmanischer Blaugummibaum“ und als „Fieberbaum“ bezeichnet. Er gehört zur Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae) und ist in Australien heimisch, und zwar in Tasmanien. Das ist eine Insel südlich von Australien, wer davon noch nie gehört hat: hier gibt es eine unglaubliche Vielfalt wilder Natur! (Nachschlagen lohnt sich!) Und also auch unser Eucalyptus globulus stammt ursprünglich von dort.

Unser Eucalyptus globulus ist also ein großer Baum: er erreicht Wuchshöhen bis zu 35 m! Seine Borke ist glatt, grau mit weißlichen oder gelblichen Flecken und sie schuppt sich. Hier sind viele Öldrüsen eingebettet. Aber auch im Mark des Baumes sind Öldrüsen vorhanden. Das Holz wird übrigens gern als Brennholz verwendet…
Die Blätter sind in verschiedener Form möglich – einerseits rundlich (wenn der Baum noch jünger ist), andererseits auch lanzettenförmig im Alter. Sie sind eher hart und ledrig.
Die Blüten sind zwittrig und sehen aus wie kleine puschelige Rädchen mit einem „Knopf“ in der Mitte. Die daraus entstehenden Früchte sind kapselförmig und rund und beinhalten drei oder vier Fruchtfächer.

Eucalyptus globulus wird in Australien in Plantagen gezüchtet. Der Baum wächst sehr schnell zu Beginn – er erreicht den größten Teil seiner Höhe bereits in den ersten 10 Jahren seines Lebens.

Das ätherische Öl ist in den Blättern bis zu etwa 4% vorhanden. Schauen wir uns die Inhaltsstoffe des ätherischen Öls an, so sehen wir, dass der wohl wichtigste Bestandteil das 1,8-Cineol ist.
Wir finden im ätherischen Öl also:
ca. 65 – 75% Oxide (also hauptsächlich 1,8-Cineol)
bis zu 27% Monoterpene (v.a. α-Pinen)
bis zu 3% Monoterpenole
ca. 4% Sesquiterpenole
ca. 2-3% Sesquiterpene
etwa 1% Monoterpenketone (v.a. Pinocarvon)
Diese Inhaltsstoffe sind – wie auch bei allen anderen ätherischen Ölen – von den Wachstumsbedingungen und vom Erntezeitpunkt abhängig und daher oftmals ein wenig unterschiedlich zusammengesetzt.

Die Einsatzgebiete sind weitreichend:
Wie bereits erwähnt, ist das ätherische Öl besonder gut einsetzbar bei echter Grippe, aber auch bei grippalem Infekt, bei Schnupfen, aber auch gegen Bakterien wie Staphylococcus aureus, Pneumokokken oder Streptokokken. Es wirkt auch ein wenig analgetisch, d.h. „betäubend“, wirkt also auch gegen Schmerzzustände.

Allerdings: Bitte setzen Sie dieses ätherische Öl niemals bei kleinen Kindern unter drei Jahren ein – es löst den Schleim zwar hervorragend, aber die kleinen Zwerge können ihn nicht von allein abhusten oder herunterschneuzen! Dadurch entsteht große Erstickungsgefahr! Das gilt auch für alte, gebrechliche Menschen, vor allem, wenn sie bettlägrig sind!

Wenn Sie Fragen zur sicheren Anwendung von Eucalyptus globulus haben, so schreiben Sie mir bitte: ingrid@aromaexperten.at.

In den nächsten Tagen werde ich mich hier einem weiteren Vertreter der Eukalyptus-Familie zuwenden. Bleiben Sie dran!

 

Vom Duft

Der Duft der Dinge ist die Sehnsucht,
die sie in uns nach sich erwecken.
(Christian Morgenstern)

Wir Menschen haben ja immer schon versucht, Düfte für uns – und oftmals nur für uns selbst – einzufangen und zu konservieren. Das ist oftmals misslungen! Vielfach kam anstelle des Duftes, der so begehrt wurde, bei all den Versuchen entweder gar nichts heraus oder es stank oder der eingefangene Duft war so schwach, dass er kaum zu erschnuppern war.

Dennoch: das Begehren blieb und im Laufe der Zeit gelang es schließlich ja auch, einzelne ätherische Öle aus den Pflanzen zu gewinnen – sei es durch Enfleurage, Destillation oder Extraktion.
Das alles wissen wir. Aber haben Sie es schon einmal für sich selbst versucht, diesen – ja  d e n  einzig wahren – Duft einer Pflanze für sich zu konservieren und im Gedächtnis zu behalten?

Das kann man üben. Ja wirklich! Es ist auch gar nicht besonders schwierig, aber man muss sich dabei auf die eine besondere Pflanze und ihren Duft einlassen.
Das funktioniert am besten mit einer kleinen Meditation. Uh – schon wieder sowas von Stillsitzen und Ruhe geben… (ich höre Sie förmlich aufseufzen!)

Also Stillsitzen müssen Sie nicht unbedingt. Ruhe geben schon. Denn sonst ist die Konzentration futsch. Ich empfehle Ihnen also, ein stilles und angenehmes Plätzchen aufzusuchen, die Pflanze Ihres Duft-Begehrens entweder im Topf mitzunehmen oder in gepflücktem Zustand (Achtung: der Duft kann sich durch’s Abpflücken in Nuancen verändern!) und sich in stiller Betrachtung erst einmal ihrem Aussehen zu widmen.

Sie wissen genau, wie Ihre Pflanze aussieht? Machen Sie die Augen zu und versuchen Sie, die Pflanze in Gedanken zu visualisieren. Wie ist die Blüte beschaffen, wie sieht der Stängel, wie das Blattwerk aus? Und jetzt der Duft: oh, geht noch nicht? Dann schnuppern Sie doch mal richtig!
Übrigens: wenn man nur „normal“ ein- und ausatmet, kommen lediglich ca. 2 % des Duftes an Ihre Riechschleimhaut! „Schnüffelt“ man, so gelangen ca. 25 % des vorhandenen Duftes dorthin. Also: schnüffeln!

Wenn Sie das einige Male tun – Pflanze genau ansehen, meditativ visualisieren und Duft inhalieren – dann werden Sie diesen Duft wohl immer mit Ihrer Erwählten assoziieren! Keine Frage: Sie haben den Duft in Ihrem Limbischen System gespeichert! Ab jetzt ist er unauslöschlich für Sie konserviert…

Ähnlich verhält es sich mit Landschaften… denken Sie nur an den Duft des Meeres, den Geruch einer Moorlandschaft, die herbe Luft einer Bergwiese…

Viel Spaß beim Ausprobieren!

 

 

Zauberhafter Duft

In den Blumendüften des Frühlings liegt ein Zauber, er hüllt uns ein, er schwingt um uns und die Luft scheint oftmals nur so zu vibrieren in ihrem Überschwang. Ja, es ist Frühling!

Auch wenn uns heuer zu Pfingsten die Eismänner und die Kalte Sopherl eher frischen Wind und Regen bescheren – alles rings um uns scheint dennoch seinen Duft zu verströmen! (Nicht nur das gedüngte Feld in der Nachbarschaft… :-) ).

Der Duft des Frühlings mag so manchen von uns dazu animieren, sich ein eigenes Parfum zu kreieren – was liegt da näher, als einen blumigen, leichten (wie der Wind) und etwas zitronigen „grünen“ Duft entstehen zu lassen. Vielleicht möchten Sie es auch einmal probieren? Ich habe hier für Sie ein einfaches Rezept für ein Eau de Cologne, leicht und beschwingt!

 

Mailüfterl

Dazu benötigen Sie zu allererst einmal folgende ätherischen Öle:
Sandelholz
Vetiver
Weihrauch arabisch
Rose absolue
Lavendel fein
Neroli
Mimose
Rosengeranie
Bergamotte
Grapefruit complet

Wenn das eine oder andere nicht in Ihrem Schatzkästchen ist – kein Problem! Tauschen Sie es einfach gegen einen ähnlichen Duft aus, der Ihnen unter die Nase geht.

Nun beginnen Sie erst einmal mit dem Abstimmen der Basis- und Herznoten:
2 Tropfen Sandelholz
1 Tropfen Vetiver
2 – 3 Tropfen Weihrauch
werden mit
1 Tropfen Lavendel fein
1 – 2 Tropfen Rose absolue
1 Tropfen Neroli
abgestimmt. Prüfen Sie jetzt einmal mit Hilfe eines Duftstreifens, ob Ihnen persönlich diese Mischung „unter die Nase geht“.
1 Tropfen Rosengeranie
3 Tropfen Mimose in Weingeist
runden weiter ab. Testen Sie wieder!
Und zuletzt kommen die Zitrusdüfte: Hier spricht wiederum Ihr Empfinden! Ob Sie mehr zu Grapefruit oder zu Bergamotte tendieren: wählen Sie von jenem ein paar Tröpfchen mehr, welches Ihnen mehr zusagt.

Immer wieder testen! Ganz wichtig: Bitte trinken Sie zwischendurch auch mal ein Glas Wasser oder schnuppern Sie an einigen Kaffeebohnen, damit sich Ihre Nase auch wieder erholen kann… Parfum zu mischen ist eine große Herausforderung für Ihre Riechschleimhaut!

Falls Ihnen etwas fehlt, versuchen Sie, mit ganz wenig Tropfen diesen Mangel auszugleichen!
Dann kommt der nächste Arbeitsschritt: wir mischen nun unsere ätherischen Öle mit Weingeist (am besten!), Korn oder Wodka – unbedingt alles gemeinsam in einer dunklen Flasche!
Ich würde für diese oben genannte Menge an ätherischen Ölen für ein leichtes Parfum etwa 10 – 15 ml Alkohol verwenden.

Jetzt wird es langweilig – denn wir müssen nun das Gemisch „reifen“ lassen. Dazu sollte es bei gleichbleibender Temperatur dunkel gelagert werden, etwa 4 Wochen sollten genügen, damit sich der Duft richtig entwickeln kann. Schütteln Sie Ihre Mischung wenn möglich regelmäßig (günstigerweise jeden 2. Tag).

Dann wird das Fläschchen geöffnet und die Stunde der Wahrheit sagt Ihnen, ob der Duft gelungen ist oder nicht…
Danach wird für ein Eau de Cologne noch ein passendes Hydrolat oder – so sie keines besitzen, destilliertes Wasser – dazu gemischt. Auf ca. 50 ml auffüllen. Fertig!

Füllen Sie Ihr wunderbares Frühlingsparfum in eine Zerstäuberflasche und genießen Sie den zauberhaften Blütenduft!

Bedenken Sie bei alledem, dass ätherische Öle auch in einer Parfum-Mischung ihre heilsame Wirkung zeigen!

Was ist ein „pharmazeutischer Prozess“?

Als „pharmazeutischen Prozess“ versteht man in der Regel eine Ver-Wandlung der pflanzlichen Materialien, damit sie von uns besser aufgenommen werden können. Dazu gehören verschiedene Verfahren:

  • Die Trocknung – entweder an der Luft oder im Ofen, aber auch das Gefriergetrocknen gehört letztlich hierher.
  • Das Rösten: bei ca. 200 ° C in einem geschlossenen Gefäß.
  • Verkohlen: unter Luftabschluß werden die Pflanzenteile „geglüht“. Lediglich Gase und Dämpfe können entweichen.
  • Veraschen: Darunter versteht man eine Verbrennung unter Luftzutritt.
Pflanzenauszüge:
  • Kaltauszug – hier wird in Wasser oder Weingeist das Pflanzenmaterial der Extraktion zugeführt.
  • Digestion: dabei wird bei 37 ° C extrahiert.
  • Infus: es handelt sich praktisch um einen Tee-Aufguß. Die Pflanzen werden mit siedendem Wasser (ca. 80-100 ° C) übergossen und auf diese Weise extrahiert.
  • Ein Dekokt hingegen bedeutet, dass die Pflanzen lange mit Wasser gekocht werden (bei 100 ° C).
  • Und schließlich die Destillation, die entweder mit Wasserdampf bei Temperaturen zwischen 70 und 100 ° C durchgeführt werden, oder mit verdünntem Weingeist hergestellte Produkte ergeben.

Je nachdem, welche Inhaltsstoffe ich erhalten möchte bzw. aus der Pflanze herauslösen will, verwende ich die dazu geeignete Methode.

Bei unseren Seminaren zum Thema „Hausapotheke“, „SOS Hustenzwerg“ und „SOS Hexenschuss“ besprechen wir jeweils die empfehlenswerten Methoden zur Verarbeitung von Kräutern und Gewürzen, aber natürlich auch die jeweiligen Endprodukte, sprich Tees, ätherische Öle, fette Pflanzenöle etc. Die Termine dazu finden Sie hier (klick!).

Alles Lavendel

Derzeit ist alles Lavendel – er blüht nämlich mit Üppigkeit in unserem Garten. Ein Teil davon wurde bereits geschnitten, der Rest wartet noch darauf.

Lavendelhydrolat

Natürlich: ich destilliere gern und viel und gerade der Lavendel eignet sich auch in gut getrocknetem Zustand perfekt dazu.  Immer wieder werde ich in diesem Zusammenhang gefragt, ob ich die Blüten abreble. Nein, das tu ich nicht. Ich schneide lediglich die Köpfe kurz ab – fertig. Als meine Mutter noch am Leben war, hat sie sich immer die Zeit dafür genommen, den Lavendel für mich abzurebeln. Aber das ist eigentlich für die Destillation nicht unbedingt nötig.

Sie können sogar die Stängel und Blättchen mitdestillieren, denn auch sie enthalten ätherisches Öl. Allerdings ist die Ausbeute dann nicht so, als würden Sie nur die Blütenköpfchen destillieren.

Das Hydrolat eignet sich vorzüglich für allerlei Kosmetika und Sprays, man kann damit aber auch eine Duftlampe befüllen, es mit Tee mischen, mit Wasser mischen (zum Trinken) und, und, und… der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt! Was man alles mit dem Hydrolat „anstellen“ kann, finden Sie auch in meinem Buch „Hydrolate – Sanfte Heilkraft aus Pflanzenwasser“, erschienen 2012 im Freya-Verlag (klick!), aber auch im Buch von Eliane Zimmermann (klick!) oder in jenem von Susanne Fischer-Rizzi (klick!).

 

Lavendelöl

Das ätherische Öl des Lavendel gibt es in verschiedenster Weise. Zuerst einmal müssen wir da eine Unterteilung – grob – in die Sorten machen:

  • Lavendel fein
  • Wilder Berglavendel
  • Lavandin (in verschiedenster Form)
  • Schopflavendel
  • Speiklavendel

Jede dieser Sorten hat ihre speziellen Eigenschaften. Lavendel ist nicht gleich Lavendel! Gute Informationen dazu finden Sie in den Büchern von Eliane Zimmermann, „Aromatherapie“ (klick!) und „Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe“ (klick!), aber auch im Buch von Monika Werner und Ruth v. Braunschweig, „Praxis Aromatherapie“ (klick!). Und natürlich noch in vielen anderen Aromabüchern. Ich glaube, kein ätherisches Öl ist je so gut beschrieben worden.

Lavendelölauszug

Der lässt sich sehr leicht selbst herstellen! Ich nehme dazu
100 ml Mandelöl
eine kleine Handvoll Lavendelblüten, getrocknet
Die – trockenen! – Lavendelblüten werden in ein Weithalsglas gefüllt, das Mandelöl wird darübergeschüttet. Achten Sie bitte darauf, dass die Blüten gut bedeckt sind!
Man lässt den Ansatz etwa 4 – 6 Wochen im Warmen (nicht in der prallen Sonne!) stehen und danach wird abgeseiht.
Sie können das Lavendelölmazerat für Massagen und zur Herstellung von Cremes und Salben verwenden. Es duftet herrlich und ist – speziell für Kinder – oftmals besser geeignet als ätherisches Öl. Lesen Sie mehr dazu in meinem Buch „SOS Hustenzwerg – Ätherische Öle und Kräuter für Kinder von 0-12“ (erschienen im Freya-Verlag 2014 (klick!).

Lavendelessig

Für Lavendelessig benötigen Sie wiederum eine Handvoll Lavendelblüten, ein Schraubverschlussglas und hellen Apfelessig.
Ebenso wie beim Lavendelölauszug wird alles im Glas vereint und der Auszug sollte für 4 – 6 Wochen ruhen. Dann abfiltern.
Dieser Essig eignet sich wunderbar zum Würzen für Speisen. Ich habe ihn aber auch schon für Oxymel verwendet (danke an Gabriela Nedoma für dieses Rezept!):
Für diesen sauren Honig benötigen Sie folgende Zutaten:
3 Teile Honig werden mit 1 Teil Essig vermischt. Darin können beispielsweise verschiedene Knospen ausgezogen werden, die dann bei starken Erkältungen Hilfe geben. Lesen Sie bitte in diesem Zusammenhang das Buch „Knospen und die lebendigen Kräfte der Bäume“ von Gabriela!

Lavendelzucker

Dafür vermischt man die abgerebelten Blüten mit Feinkristallzucker, füllt alles in ein Schraubverschlussglas und schüttelt täglich. Nach etwa 4 Wochen wird der Zucker abgesiebt (die Lavendelblüten lasse ich nicht drin).

Viele andere Möglichkeiten, mit Lavendel zu Backen und zu Kochen finden Sie in einem entzückenden Buch von  Monika Halmos: „Veilchen, Rose & Lavendel“ (klick!).

Lavendel-Frischpflanzenauszug

Aus Lavendelblüten lässt sich ein wunderbarer Frischpflanzenauszug herstellen – es geht ganz einfach!
Sie benötigen dazu eine Handvoll frischer Lavendelblüten, geben diese in ein sauberes Gefäß, bedecken die Blüten mit 70%igem Alkohol (Doppelkorn) und mixen nun mit dem Stabmixer so lange, bis alle Blüten vollkommen zerkleinert sind. Der Stabmixer verwirbelt den Alkohol mit den Inhaltsstoffen der Blüten. Danach wird gut abgeseiht – das funktioniert sehr gut mit einem Kaffeefilter aus Papier (ich lasse den Auszug immer zwei Mal durch die Filtertüte laufen). Danach können Sie diesen Auszug für Kosmetika verwenden, man kann ihn aber auch tröpfchenweise in Wasser gelöst einnehmen.

Lavendel-Frischpflanzenauszug lässt sich hervorragend zu einem juckreizstillenden Gel verarbeiten (einer meiner männlichen Kursteilnehmer hat das

Lavendel-Gel

dann als Haargel verwendet :-) ). Hier das Rezept dazu:

8 g Glycerin pflanzlich
10 g Lavendel-Frischpflanzenauszug
1 g Xanthan
40 ml Lavendelhydrolat
wer mag, kann noch ein paar Tropfen (max. 6) ätherisches Öl dazu geben. In einen Tiegel abfüllen.

Dieses Gel kann nicht nur als Haargel (siehe oben) benutzt werden, es hilft vor allem auch bei Juckreiz nach Insektenstichen (es kühlt!).

Lavendelsticks und Lavendelsackerln

Natürlich darf auch diese Seite des Lavendels nicht zu kurz kommen. Ich nähe jedes Jahr kleine Säckchen für Lavendel, die ich dann über meine Kleiderbügel hänge. So haben Motten kaum eine Chance.

Lavendelsticks sind eine alte Methode, den Lavendel zu binden. Mehr dazu in einem späteren Posting.

Sie sehen also: Alles Lavendel!

 

 

Was ist ein „Tennisarm“?

Immer wieder werde ich zu verschiedenen Beschwerden gefragt, beispielsweise kommt da auch die Frage „Was ist ein „Tennisarm“? Ich verweise dann gerne auf mein Buch „SOS Hexenschuss“ (erschienen im Freya-Verlag im Mai 2015). 

Hier ein kurzer Auszug:

Ach ja, Sport! Einen „Tennisarm“ bekommt man aber nicht nur vom Tennisspielen, glauben Sie mir! (Es hat Ihnen hoffentlich auch niemand mit einem Tennisschläger eine Verletzung am Arm zugefügt…). Wir haben es allerdings beim sogenannten Tennisarm mit einer schmerzhaften Angelegenheit zu tun.

Was versteht man darunter?
Genaugenommen ist das eine kleinste Verletzung der Sehnen. Die Muskeln, die wir für das Bewegen unseres Handgelenkes und unserer Finger benötigen, setzen teilweise an einem kleinen Knochenvorsprung an der Außenseite des Ellenbogens an. Wenn Sie vorsichtig tasten, können Sie diesen Knochenvorsprung recht gut fühlen. Und genau an dieser Stelle spürt man den Hauptschmerz beim sogenannten Tennisarm. Der hat auch eine medizinische Bezeichnung: Epicondylitis humeri radiales.
„Radiales“ 
weist schon darauf hin, dass der Knochenvorsprung etwas mit Drehbewegung zu tun hat – es handelt sich dabei um das Radialköpfchen.
Muskeln enden in Sehnen, die wiederum mit den Knochen verbunden sind und uns auf diese Weise Bewegungen ermöglichen. Sind nun in diesen Sehnen kleinste Risse, so haben wir Schmerzen. Durch eine Überbeanspruchung unserer Sehnen und der Muskulatur im Arm wird das Gewebe überbeansprucht. Dadurch entsteht erst eine Reizung und in der Folge – wenn man nichts dagegen tut – eine Entzündung.

Was tun wir dagegen?

Zusätzlich können Sie Ihren Ellenbogen auch mit einem Kräuterauszug baden, den mir schon meine Großmutter empfohlen hat (das hat übrigens auch geholfen, nachdem ich einen Ellenbogen eingegipst hatte und der Gips entfernt wurde). Dazu verwenden Sie am besten Rosmarin, der schmerzlindernd und durchblutungsfördernd wirkt.

Rosmarinauszug

Sie benötigen dazu zwei gehäufte Esslöffel Rosmarinkraut, übergießen es mit 1 Liter heißem Wasser und lassen den Auszug 10-15 Minuten ziehen. Danach bitte abseihen und bei etwa 35°C den Ellenbogen darin baden. Das lindert sehr!

„Schmerz lass nach!“-Öl

20 ml Johanniskrautöl oder Ringelblumenöl
2 Tropfen Rosmarin verbenon
1 Tropfen Lorbeer
1 Tropfen Wacholder
3 Tropfen Bergamotte

oder, wenns ein bissl sehr viel heftiger ist mit dem Schmerz, die starke Variante:

25 ml Johanniskrautöl
10 Tropfen Cajeput
5 Tropfen Wintergrün
5 Tropfen Rosmarin 1,8-Cineol
5 Tropfen Lavendel fein

Weitere Informationen finden Sie in meinem Buch „SOS Hexenschuss – Die besten Rezepte bei kleinen Beschwerden“.

Dennoch: bitte lassen Sie JEDEN Schmerz, den Sie in einem Gelenk, in der Muskulatur spüren und der sehr heftig ist, unbedingt vom Arzt Ihres Vertrauens abklären!

Alles Gute für Ihre Gesundheit!

 

 

Wenn der Nacken schmerzt…

Wenn der Nacken schmerzt und die Schulter tut weh…

Zu viel am Computer gearbeitet und die Sitzhöhe des Bürostuhls falsch eingestellt? Oder vielleicht zu schwer gehoben? Keines von beiden? Dann hängt sich vielleicht ein seelisches Problem an… Was auch immer die Ursache der Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich sein mag – es fühlt sich absolut nicht gut an!

Zuerst einmal ist hier Erste Hilfe angesagt! Wärme – am besten mit einem Dinkelspelzen- oder Hirsekissen, das schmiegt sich gut an – oder manchmal schon durch einen warmen Schal tut immer gut.
Ein Massageöl, das die Durchblutung fördert und unterstützt, kann grundsätzlich auch nicht schaden.

Hier ein feines

Massageöl-Rezept speziell für diesen Bereich:

30 ml Mandelöl (Prunus dulcis)
20 ml Jojobaöl (Simmondsia chinensis)
3 Tropfen Lavandin Super (Lavandula intermedia)
2 Tropfen Wacholderbeere (Juniperus communis)
2 Tropfen Rosmarin 1,8-cineol (Rosmarinus var. 1,8-cineol)
5 Tropfen Grapefruit (Citrus paradisi)
Mischen Sie die Zutaten in einem ausreichend großen Fläschchen und dann heißt es: mehrmals täglich sanft damit die betroffenen Stellen einreiben (bitte OHNE Druck im Bereich der Wirbelsäule!!!).

Die Halswirbelsäure

Die Halswirbelsäule besteht aus sieben Wirbeln, der oberste – er heißt „Atlas“ – trägt den Kopf (die Assoziation mit der mythologischen Gestalt des Atlas, der die Welt trägt, liegt nahe…). Er ermöglicht uns, den Kopf nach links und rechts zu drehen und das funktioniert deshalb, weil er auf dem zweiten Wirbel, „Axis“ sitzt, dessen Köpfchen ihm diese Bewegungen erlaubt. Die Halswirbelsäule hilft uns dabei, den Kopf zu heben, zu senken und zu drehen, aber auch, ihn seitlich zu neigen.
Ist allerdings die Beziehung zwischen Atlas und Axis nicht ganz in Ordnung, stimmt sozusagen die Statik der Wirbelsäule hier nicht ganz (und da handelt es sich meist um Bruchteile von Millimetern!), dann verspannt sich die Nackenmuskulatur und das wirkt sich auf unser gesamtes Wohlbefinden aus.

Schulter-Nacken-Bereich

Tut aber nicht nur der Bereich der Halswirbelsäule weh, sondern der ganze Schulter-Nacken-Bereich, so kann das beispielsweise durch andauernden Stress entstanden sein, der besonders hier für massive Muskelverspannungen sorgen kann. Innere Anspannungen lösen gerne solche Muskelverspannungen aus, oftmals werden sie besonders durch verkrampfte Haltung hervorgerufen. Auch schlechtes Sehen kann daran beteiligt sein… und natürlich zu wenig Ausgleichssport!

Und man könnte sich auch einmal mit seiner Seele auseinandersetzen: was belastet mich so, dass es mich „hinunterzieht“? Das sprichwörtliche „Seelen-Rucksäcklein“… Meine Großmutter hat das immer mit dem Satz definiert: „Die Trud sitzt mir im Nacken…“
Die „Trud“, darunter verstand sie vor allem auch alles, was einen abends nicht einschlafen lässt, Probleme, die einen einfach nicht mehr loslassen und die sich so anhängen, dass sie förmlich Schmerzen verursachen.

Meine Großmutter kannte auch noch den Begriff des „Witwenhügels“ – das ist der Bereich, in dem die Halswirbelsäule mit der Brustwirbelsäule zusammentrifft, also der 7. Halswirbel. Hier schlagen sich bei vielen Menschen ebenfalls schmerzliche Belastungen (vor allem psychischer Art) nieder und lassen diese Stelle förmlich anschwellen lassen.
Ein entspannendes Bad oder eine wohltuende Kompresse am Abend helfen nicht nur dabei, besser einzuschlafen, sondern lindern auch Schmerzen.

Kräuterbad für abends

1 gehäufter Esslöffel getrocknete Melissenblätter (Melissa officinalis)
1 gehäufter Esslöffel getrocknete Rosenblüten (Rosa damascena)
1 gehäufter Esslöffel Lavendelblüten (Lavandula officinalis)
werden in ein kleines Stoffsäckchen gefüllt und ins warme Badewasser gehängt. Duftet wunderbar entspannend.
Lassen Sie sich für Ihr Bad ausreichend Zeit und genießen Sie das wohlig-warme Wasser, vielleicht hören Sie stimmungsvolle Musik dazu – Sie werden sehen, ein Teil des Stresses, der sich in Ihrem Nacken manifestiert hat, fällt rasch ab.

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