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Advent, Advent…

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt… wer kennt nicht diesen Kinderreim!

Winterzeit ist Wendezeit. Je länger und je finsterer die Nächte gegen das Jahresende hin werden, desto stärker erscheinen Lichthoffnung und Lichterglaube. Es ist wohl auch deshalb kein Wundeer, dass gerade das Winterhalbjahr viel Brauchtum um Lichter und Kerzen mit sich bringt. Adventkranz, Lichterbaum, Sterne – bis hin zur Lichtmeßkerze: das Leuchten und Glänzen war und ist in dieser stillen Zeit allgegenwärtig!

Dem Licht und der Dunkelheit entsprechend finden wir auch die lichten und guten, aber auch die dunklen und bösen Gestalten in dieser Zeit – sei es der Heilige Nikolaus, seien es die Heiligen Drei Könige auf der einen Seite, die Perchten und Partln und Krampusse auf der anderen Seite.

Passend zur Backsaison habe ich für Sie hier ein altes Rezept für Anisbrot ausgegraben. Es stammt aus dem Büchlein „Die wirthschaftliche und geschickte Wiener Köchin“ aus dem Jahr 1858, erschienen in Wien:

Auf 18 Loth getrocknetes Mundmehl nimm 22 Loth Zucker und 12 Eier; schlage die Klar zu Schnee, mische die Dotter ebenfalls hinein, und treibe Alles gut ab, dann gib den Zucker dazu. Nachdem es durch eine halbe Stunde abgetrieben worden ist, gib das Mehl so wie den Anis hinein und gieße es in die länglichten Modeln, backe sie sehr langsam heraus, zerschneide sie dann messerrückenbreit, gib die Stückchen auf ein Blech, und lasse sie im Ofen trocknen.

Viel Vergnügen beim Ausprobieren und Verkosten!

PS: 1 Loth entspricht ca. 17,5 Gramm…