Schlagwort: Naturheilkunde

Das Prinzip von Yin und Yang

Energie entsteht durch die Wechselwirkung von positiven und negativen Kräften (wie wir auch aus der Physik wissen: bei Elektrizität z.B.). Yin und Yang stellen diese beiden Kräfte dar. Sie befinden sich in ständiger Bewegung und jede versucht, die Herrschaft über die andere zu erringen. Wenn also eine Kraft dominiert, so tritt ein Ungleichgewicht ein.

Stellen wir uns Wasser vor: ein stiller See repräsentiert Yin, ein reißender Strom ist Yang. Aus einem reißenden Strom kann Yin werden, wenn er in einen stillen See fließt. Ein ruhiger Strom wird zu einem Yang-Strom, wenn er auf Stromschnellen trifft.

Wichtig ist es, einen Ausgleich zwischen den Extremen zu schaffen. Das ist unser Ziel.

Beispiele für Yin (auch die weibliche Seite): Tiefe, Kälte, Weichheit, Ruhe, Dunkelheit, Mond, Garten, Schlaf, Tal, ruhiges Wasser…
Beispiele für Yang (die männliche Seite): Sommer, Sonne, Licht, Höhe, Aktivität, Härte, Berg, Haus, Wachzustand …

Yin und Yang sind demnach zwei einander entgegengesetzte und sich gleichzeitig ergänzende Kräfte. Sie haben ihre eigenen Attribute und ihre eigenen energetischen Magnetfelder. Yin und Yang stehen sich diametral gegenüber, sind jedoch trotzdem aufeinander angewiesen. Beide Kräfte bedingen einander in ihrem Dasein, die eine kann nicht ohne die andere existieren.

Die Yang-Materie umfängt die Yin-Materie und beide gemeinsam drehen sich im Uhrzeigersinn.

Alle Elemente der Erde werden in diesem philosophischen System entweder der Yin- oder der Yang-Seite zugeordnet. Ebenso haben alle Elemente auch jeweils einen Yin- oder Yang-Kern.

Ein Überschuss an Yin-Energie kann verheerenden Schaden anrichten und manchmal sogar zu Krankheit führen (zu viel Schatten, Stille, Kälte), sie hemmt dann das Leben, das Wachstum und die Entwicklung. Wenn andererseits durch ein Zuviel an Yang ein Überschuss entsteht, sind die Symptome z.B. zu viel Lärm, zu viel Aktivität.

Fünf Elemente

Auch heute finden wir noch fünf Elemente in der chinesischen Lehre des Feng Shui. Hier heißen die Elemente Holz – Feuer – Erde – Metall – Wasser. Sie können einander unterstützen, aber sie können sich auch „vernichten“ oder stören. Die Fünf-Elemente-Lehre heißt in China Wu-xing-shuo, was übersetzt „Gehweisen“ bedeutet.

Die Fünf-Elemente-Lehre entstand aus dem Bedürfnis, alle Erscheinungen der sichtbaren und unsichtbaren Welt in ein Fünfersystem einzuteilen. Das Ziel war, die ewigen Gesetze des Werdens und des Vergehens zu verstehen. Also beobachtete man die Natur und die ihr innewohnenden Kräfte.
Darüber steht der Gedanke, dass alles, was auf unserer Welt existiert, einem dieser fünf Elemente zuzuordnen ist. Die Beziehung der Elemente zueinander lässt  Energie  günstig oder ungünstig auf unser Wohlbefinden einwirken.
Diese fünf Elemente beeinflussen sich gegenseitig auf verschiedene Art. So fördert und benötigt einerseits ein Element das andere, kann jedoch auf der anderen Seite ein durch ein anderes empfindlich gestört werden. Kurz gesagt:

Die Harmonie der Elemente bewirkt gute oder schlechte Energie (= Chi).

Die Erkenntnis daraus war, dass sich das Chi entweder nach innen oder außen, nach oben oder unten oder horizontal rotierend bewegt. Auf diese Weise konnte allen materiellen und unsichtbaren Erscheinungen unserer Welt eine grundlegende Energiebewegung zugeordnet werden. Als anschauliches Beispiel dafür wurden die fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser gewählt.

 „Wenn Chi zusammenströmt, dann entsteht ein Körper.
Wenn es sich zerstreut, dann stirbt dieser Körper.“
Chinesische Weisheit

Für die Chinesen spielen Gesundheit und ein langes Leben traditionell eine zentrale Rolle. So wurden in China Hausärzte nur dann bezahlt, wenn die Bewohner eines Hauses nicht erkrankten.

Es gibt eine große Zahl an Büchern über die traditionelle chinesische Medizin und über die traditionelle chinesische Kräutermedizin. Zumeist werden Krankheiten mit Hilfe der Begriffe Yin und Yang beschrieben, indem ein Ungleichgewicht zwischen diesen beiden Energien beschrieben wird.

 

Erste Ursprünge der TCM finden sich bereits vor über 10.000 Jahren:
– Schmerzlinderung durch Behandlung mit steinernen Nadeln (Anfänge der Akupunktur)
– Wundbehandlung durch Auflegen brennender Blätter (Anfänge der Moxibustion).

Später wurden die Erfahrungen nach den Prinzipien der taoistischen Philosophie systematisiert (Yin und Yang, Chi, 5 Wandlungsphasen). Noch heute gilt das vor mehr als 2000 Jahren niedergeschriebene Wissen als Grundlage für das Studium der TCM (= Traditionelle Chinesische Medizin), insbesondere der „Innere Klassiker des gelben Kaisers„, ein Standardwerk, das von verschiedenen unbekannten Autoren geschrieben wurde und die theoretischen Grundlagen der TCM enthält.
Den Höhepunkt erreichte die TCM zur Zeit der Ming-Dynastie (1368-1644). In der folgenden Qing-Dynastie wurde der Kaiser nicht mehr mit Akupunktur behandelt, was letztlich den Niedergang der TCM einleitete. Im Laufe der Kolonialisierung wurde die westliche Medizin vor allem wegen ihrer Erfolge in der Bekämpfung von Seuchen in China immer bedeutungsvoller. Erst ab 1944 wurde die Traditionelle Chinesische Medizin durch Mao Tse Tung wieder rehabilitiert.

Wenn wir uns ihr Prinzip ansehen, so sehen wir, dass in der TCM nicht zwischen Ursache und Wirkung unterschieden wird. Die pathogenen (= krankmachenden) Faktoren sind die Faktoren, die sowohl Ausdruck eines Krankheitsbildes als auch Ursache der Erkrankung sein können.

Der Ausdruck „Wind“ zum Beispiel bezieht sich auf rasche Wechsel, rasche Bewegung, Hektik usw. So sind zum Beispiel Ruhelosigkeit und Zittern Ausdruck einer „Wind-Krankheit“. Anderseits können Ruhelosigkeit und Unruhe im Leben zugleich auch Ursachen einer Windkrankheit sein.

Gesucht wird in der TCM nach Disharmonie-Mustern, die es auszugleichen, zu harmonisieren gilt. Wo zu viel Hitze ist, muss gekühlt werden, wo zu viel Trockenheit ist, muss befeuchtet werden usw. Wo zu viel Yang ist, muss das Yin gestärkt werden, wo zu viel Yin vorherrscht, muss das Yang mehr zum Zuge kommen. Alle Disharmonien lassen sich letztlich auf Yin und Yang zurückführen.

Die chinesische Medizin kümmert sich nicht um Chemie, Physiologie, Anatomie usw. Sie besitzt ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten, die auf Grund von Beobachtungen am Menschen entstanden sind und nicht durch Forschungen im Labor.
Die Grundsubstanzen in der TCM sind substantielle Erscheinungsformen von Yin und Yang.

Zu diesen Grundsubstanzen gehören:

  • Chi
  • Blut (Xue)
  • Körperflüssigkeiten, Säfte (Jin-Ye)
  • Essenz (Jing)
  • Geist (Shen)

Von diesen genannten Grundsubstanzen werden das Chi (manchmal auch „Qi“ geschrieben), Jing (die Essenz) und Shen (der Geist) auch als die drei Schätze bezeichnet, da sie den stärksten Einfluß auf Entwicklung und Ausdruck unserer Persönlichkeit haben.

Disharmonien dieser Grundsubstanzen führen zu gesundheitlichen Störungen oder Störungen der Persönlichkeit. Alles hängt hier auch mit den Emotionen zusammen. Auf der nachstehenden Tabelle habe ich Elemente, Organe und Emotionen zusammengefasst:

            Element                                Organ                                    Emotion

Holz                                        Leber, Galle                           Erregung, Ärger, Wut            Feuer                                      Herz, Dünndarm                    Freude, Erregung, Hass            Erde                                       Milz, Magen                           Sorgen, Vernunft            Metall                                     Lunge, Dickdarm                   Liebe, Trauer            Wasser                                   Nieren, Blase                         Angst, Unsicherheit

Veilchen – Viola odorata

Sei wie das Veilchen im Moose, so bescheiden und rein,
nicht wie die stolze Rose, die immer bewundert will sein.“
(Alter Stammbuchvers)

Nun, um das Veilchen ranken sich Sagen und Märchen, ich hab eine ganze Menge davon schon gefunden. Die ersten drei Märzenveilchen, die jemand finden konnte, sollten besonders gesundheitsförderlich sein. Man sagte, wer diese Veilchen ißt, der ist das ganze Jahr vor Krankheiten geschützt. Jedes Jahr wurde daher im alten Wien jedes Jahr im März in den Donauauen nach den ersten Veilchen gesucht. Und wenn es jemand gefunden hatte, so wurde stehenden Fußes der Herzog Leopold IV (ein Babenberger, der 1198 – 1230 lebte) davon verständigt. Herzog Leopold zog unverzüglich mit seinem ganzen Hofstaat in die Auen, um dieses erste Frühlingsveilchen zu begrüßen. Dann wurde es von einer Jungfrau gepflückt und vom Herzog verspeist.

Auch Lieder erzählen uns von Veilchen: „Ach Veilchen, liebes Veilchen, so sag doch einmal an, warum gehst du ein Weilchen den Blumen all voran?…“

 

Der lateinische Name für Veilchen ist Viola odorata, also Duftveilchen, was schon einen Hinweis auf die ätherischen Öle in den Blüten gibt, die für den lieblichen Wohlgeruch verantwortlich sind. Allerdings sind die Öle aus den Blüten so schnell flüchtig, dass zur Herstellung des Veilchendufts, wie wir ihn aus der Parfümerie kennen, die intensiv duftenden Wurzeln der Schwertlilie (Iris) genommen werden. Deshalb wird fälschlicherweise die Iriswurzel auch „Veilchenwurzel“ genannt, obwohl Iris und Veilchen nicht verwandt sind. Verwandt mit dem Veilchen hingegen ist das Feldstiefmütterchen, aus dem die uns bekannten Gartenstiefmütterchen gezüchtet worden sind.

Veilchendestillation


Der Duft, der aus den ätherischen Ölen in den Blättern des Veilchens gewonnen wird, riecht sehr viel „grüner“ (stark nach Erde und Wald) und nicht so lieblich wie wir es mit dem Veilchen normalerweise in Verbindung bringen, hat aber dennoch eine angenehme Wirkung auf uns, nämlich ausgleichend und stimmungsaufhellend. Zudem wird ihm eine blutdrucksenkende und nervenberuhigende Wirkung nachgesagt.

 

Veilchen in Küche und Volksmedizin

Das Veilchen ist nicht nur in der Dichtung beliebt, sondern als süße Delikatesse in der erlesenen Küche und als Heilpflanze, z.B. in der Frauenheilkunde. Kaum ein Kraut soll so viel Vitamin C enthalten wie das Duftveilchen. Es enthält auswurffördernde Saponine. Auch heute noch hilft ein Aufguss der Sprossteile zu Sirup verarbeitet oder als Tee aufgegossen bei Husten, Bronchitis und Katarrh oder als Mundspülung bei Mund- und Halsinfektionen.

Nach Pfarrer Johann Künzle sind sowohl das duftende Märzveilchen, als auch das geruchlose Hundsveilchen (Viola canina) „eine vortreffliche Medizin gegen Husten und Katarrh, in Blättern und Blüten, gegen Nieren- und Blasenentzündung„.

Und in einem anderen alten Kräuterbuch findet sich: „Aus dem Veilchen macht man einen Sirup: Nimm Märzveilchen, die in der besten Blüte stehen, tu sie in eine zinnerne Kanne, gieß heißes Wasser darüber, decke die Kanne voll zu, und lass es 6-8 Stunden stehen; darnach drücke die Veilchen aus, mach abgeseihte Wasser wieder heiß und schütte es über andere frische Veilchen; das wiederhole 3- oder viermal. Dann tu guten Zucker dazu und lass es über einem gelinden Feuer aufsieden, bis es dick wird. Bewahre diesen Sirup in einem wohlverschlossenen Glase auf. Zwei oder drei Löffel davon eingenommen, löscht die brennende Hitze der schnellen Fieber, bringt Ruhe und Schlaf, hält den Leib offen, löst die Brust und dient besonders den Kindern wider den Husten.“

Veilchenmazerat

Veilchenöl: In 50 ml sehr gutes Pflanzenöl, z.B. Olivenöl oder Mandelöl aus biologischem Anbau, geben Sie frische Veilchenblüten, lassen das ganze 2 Wochen an einem warmen Ort stehen und seihen es anschließend ab. Dieses Hautöl sollten Sie immer frisch zubereiten. Durch Hinzufügen von Bienenwachs, das im Öl erwärmt, aufgelöst und eingerührt wird, kann das Öl zu einer Salbe verarbeitet werden.
Auch eine Veilchentinktur lässt sich einfach zubereiten, indem man eine Handvoll Veilchen mit Weinbrand übergießt und etwa 4 Wochen lang im Dunkeln (warm bitte!) in einer verschlossenen Flasche stehen läßt. Danach abseihen und tropfenweise verwenden.

Übrigens: eine sehr umfangreiche Seite nur zum Thema „Veilchen“ findet man unter www.gartenveilchen.de

Der Thymian und seine Chemotypen

 

Thymian wurde vor nicht allzulanger Zeit zur Aromapflanze des Jahres 2013 erkoren, ich möchte hier aber dem Thymian und seinen Chemotypen einen kleinen Platz einräumen. Der nachfolgende Text entstand bereits im Jahr 2008 – ich habe damals für ein Spezialworkshop die Informationen über den Thymian und seine vielen Unterarten zusammengestellt, das Ergebnis lesen Sie hier:

Thymian hat eine lange Geschichte: er wurde schon bei den alten Griechen wegen seiner Heilkräfte geschätzt. Heute zählt er zu den wertvollsten Arzneipflanzen, die wir kennen. Thymian kommt vor allem aus dem Mittelmeerraum. Im Mittelalter brachten ihn Mönche über die Alpen zu uns. Man findet Thymian heute an Wegrändern, an Felsenwänden, auf Wiesen und auf kargen Böden.
Die kleine Pflanze verströmt ihren Duft verschwenderisch in der Sonne: im mediterranen Klima hängt dieser würzige Geruch im Sommer über ganzen Landstrichen. Betrachtet man eine Thymianpflanze, so erinnert sie an einen Baum im Miniformat.

Aber Thymian ist nicht gleich Thymian, wie wir hören werden. Der Duft der Pflanzen unterscheidet sich oft ziemlich stark: zum einen kann er nach Zitrone duften, dann wieder völlig medizinisch, aber auch mild und blumig. Wenn wir die Blätter reiben, so entfaltet sich dieser Duft an unseren Fingern.
Wenn man die verschiedenen Thymian-Sorten betrachtet, fallen auch optisch einige Unterschiede auf. Die Blüten können von weiß über zartrosa bis hin zu purpurrot leuchten – eine wirklich große Vielfalt!
Thymian wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2006 gewählt. Begründet wurde diese Wahl damit, dass Thymian zu den wertvollsten Pflanzen bei Erkältungskrankheiten zählt.

Thymus vulgaris ist ein Lippenblütler, der in Form eines Zwergstrauches mit vierkantigen Stängeln und nur wenige Millimeter großen Blättern auftritt.
Die einzelnen Unterarten dieser Pflanze unterscheiden sich in ihrer Natur vor allem durch die chemische Zusammensetzung ihrer ätherischen Öle, durch den Chemotyp (CT). Dieser chemischen Zusammensetzung entsprechend erhalten wir verschiedene Düfte und natürlich auch Eigenschaften.

 

Je nach Anbaugebiet, Klima, Boden, Höhenlage, Sonneneinstrahlung …. unterscheidet sich das ätherische Öl in prozentualen Anteilen seiner Komponenten.

Die Hauptkomponente der Inhaltsstoffe bestimmt die Wirkung des therapeutisch eingesetzten Thymian-Öls. Aus diesem Grund sollte man sich mit den einzelnen Chemotypen vertraut machen, denn Thymian ist nicht gleich Thymian.

Weltweit gibt es übrigens über 300 verschiedene Thymianarten.

Thymian wurde früher vor allem bei Verdauungsbeschwerden, bei Kopf- und bei Gliederschmerzen eingesetzt. Der Name Thymus  ist schon aus dem Altertum bekannt und wurde bereits von Vergil und von Plinius dem Älteren in ihren Schriften erwähnt (ca. um Christi Geburt), und zwar nennen sie vor allem den Thymianblütenhonig.

Das griechische Wort „Thymos“ kommt von „thyein“ = räuchern. Die stark duftenden Thymianöle, aber auch die Pflanzenstängel, wurden zum Räuchern genutzt. Außerdem verwendete man ihn als Insektenabwehrmittel. Bei den Ägyptern und den Etruskern wurden mit Thymian Leichen einbalsamiert. Thymian galt interessanterweise bei den Römern des Altertums als starkes Aphrodisiakum und wurde vor allem in Bädern benutzt.

Dioskurides erkannte die Bedeutung des Thymian als Gewürz und auch zu medizinischen Zwecken. Im Mittelalter wurde er relativ wenig erwähnt, aber Hildegard von Bingen kannte ihn bereits. Sie empfahl Thymian vor allem gegen Husten, aber auch zur Blutreinigung, gegen Läuse und anderes Körperungeziefer, bei Lähmungen, Lepra und vielen anderen Krankheiten, die uns heute nicht mehr bekannt sind.
Im 16. und 17. Jahrhundert wurde Thymian bereits in den Apotheken verwendet.
1543 wird im „New Kreutterbuch“ die Wirksamkeit des Thymian gegen Husten genannt. Im Jahr 1589 wird das Thymianöl im Nürnberger Arzneibuch erwähnt.

1884 wurden die therapeutischen Eigenschaften des Thymian erstmals wissenschaftlich untersucht, und zwar von einem Gelehrten namens Camperdon. Er stellte fest, dass Thymian direkt auf das Nervensystem einwirkt und in Zeiten der Rekonvaleszenz sehr hilfreich ist.
In der Folge wurde Thymian bereits bei Asthma, bei Depressionen und bei Atemwegsinfektionen eingesetzt, aber auch bei chronischem Hustenleiden. Bis zum 2. Weltkrieg wurde Thymianöl unter anderen auch im Krankenhaus als Desinfektionsmittel benutzt. Man stellte fest, dass Thymianöl Gelbfieberorganismen töten kann und dass es stärker wirkt als Karbol. So wurde es zum Schutz gegen Krankheiten und Läuse eingesetzt, im Krimkrieg wurden auch die Soldatenkleider damit eingesprüht.

In den 50er Jahren wurden die Effekte der einzelnen Komponenten des Thymianöls erstmals wissenschaftlich untersucht.
Heute kann man den Weg des Thymols im menschlichen Körper verfolgen und hat festgestellt, dass seine Wirkung durchaus verständlich erscheint. Dass thymianhaltige pflanzliche Arzneimittel therapeutisch sinnvoll und wirksam sind, steht heute nicht mehr zur Diskussion.
Den Monoterpenen des Thymianöls wird aber auch eine gewisse Anti-Tumor-Wirkung zugeschrieben – diese Erkenntnisse werden zur Zeit wissenschaftlich überprüft.

Wir sollten – auch wenn wir jetzt die einzelnen Chemotypen des Thymian besprechen – nicht vergessen, dass der Chemotyp nur ein bestimmtes Charakteristikum des ätherischen Öls bezeichnet. Nicht immer ist dieses das am meisten vorherrschende Bestandteil. Die einzelnen prozentuellen Angaben sind daher meist mit einem „von – bis“ bezeichnet, da die Inhaltsstoffe in Prozenten von Ernte zu Ernte, von Landschaftsstrich zu Landschaftsstrich verschieden sein können.

Wir kennen heute folgende Thymiansorten als ätherische Öle – die allerdings nicht alle in der Aromatherapie zu Wichtigkeit gelangt sind oder ihre Bedeutung verloren haben:

Thymus satureioides
ist ein wild wachsender Thymian, der in Marokko geerntet wird.
Inhaltsstoffe sind vor allem Borneol (28 – 40 %), alpha-Terpineol (10 %) und
Linalool (5 %). Sein Gehalt an Phenolen (Thymol und Carvacrol) ist dagegen
meist unter 10 %.

Thymus satureioides kommt als allgemeines antiseptisches Tonikum bei Atemwegs- und Darmtraktinfektionen zur Anwendung. Das ätherische Öl ist mild und wenig aggressiv.

Thymus capitatus
ist ein wildwachsender Thymian, der unter dem Namen „Spanischer Oregano“ in den Verkauf gelangt. Er enthält vor allem 60 – 65 % Carvacrol und nur sehr wenig Thymol.
Das ätherische Öl ähnelt dem des Bergbohnenkrauts (Satureja montana) und auch dem des wilden marokkanischen Oregano (Origanum comactum).

Es ist stark infektionshemmend und stimuliert die Produktion von Immunoglobulinen. Allerdings greift es die Schleimhäute sehr stark an und wird deshalb nicht gerne in der Aromatherapie verwendet.

Thymus hyemalis

ist ein wild wachsender Thymian, ebenfalls vorwiegend in Spanien zu Hause. Er wird wegen seiner antiseptischen Wirkung vor allem in Teeaufgüssen mit Honig angewandt, und zwar hauptsächlich bei Bronchialinfektionen.

Die Zusammensetzung des ätherischen Öls: ca. 30 % 1,8-Cineol, 13 % Linalool, Borneol, Terpineol und Terpinen-4-ol. Es ist frisch und anregend und es enthält keine Phenole.

Thymus zygis
Wiederum ein spanischer Thymian. Er wird wegen seines Thymolgehalts von ca. 52-60 % oft auch als „Roter Thymian“ bezeichnet. Es gehört zu den stärksten bakeriziden Ölen, mit einem großen Wirkungsspektrum auf alle Bakterien mit wenigen Ausnahmen. Das antiinfektiöse Öl sollte immer stark verdünnt verwendet werden, allerdings bitte nur bei Erwachsenen und nur über einen kurzen Zeitraum (max. 8 – 10 Tage!).

Thymus vulgaris CT Geraniol
wird nur mehr sehr selten eingesetzt, vor allem wegen der antiinfektiösen und fungiziden Eigenschaften bei Infektionen der Atemwege und bei Hautinfektionen.

Thymus vulgaris CT Thymol
Diesen Typ Thymus findet man vor allem auf dem dichten Kalkgestein von Hügeln und Hochebenen. Das Thymol im Thymian wurde 1719 entdeckt und aus dem Thymianöl isoliert. Bald darauf wurde es auch medizinisch eingesetzt.

Thymus vulgaris CT Thymol ist eine sehr robuste Pflanze, sie ist weit verbreitet, hat blässlich purpurfarbene Blüten und trägt in einigen Regionen den Namen „Roter Thymian“. Zur Destillation gelangt das blühende Kraut.
Der Duft ist eher scharf-würzig. Das ätherische Öl hat eine vorzügliche keimtötende Wirkung und man findet es oft in Desinfektionsseifen.

Bei einer Versuchsreihe an der Pharmazeutischen Fakultät der Universität Montpellier fand Prof. Pellecuer heraus, dass dieser Thymiantyp besonders gut imstande ist, das Wachstum von Mikroben, Bakterien und Schimmelpilzen zu unterdrücken, und zwar noch in tausendfacher Verdünnung!
Es ist der Inhaltsstoff Thymol, der diese enorme Desinfektionskraft enthält und sogar das synthetisch hergestellte Karbol um das 25-fache übertrifft. Und: es ist nicht toxisch!

Thymus vulgaris CT Thymol enthält

  • 30 – 55 % Monoterpenphenole (u.a. Thymol),
  • 20 – 40 % Monoterpene (u.a. p-Cymen),
  • 3 – 10 % Monoterpenole (u.a. Linalool)
  • 2 – 5 % Sesquiterpene
  • ca. 2 % Oxide (1,8-Cineol)

Durch den hohen Anteil an Monoterpenphenolen und Monoterpenen wirkt das ätherische Öl stark schmerzstillend und entzündungshemmend. Und es wirkt auch besonders gut auf Atemwegserkrankungen ein.
Trotzdem – oder gerade deshalb – muss Thymian Thymol sehr vorsichtig eingesetzt werden: auf eine korrekte Dosierung ist unbedingt zu achten!
Das ätherische Öl ist auch in sehr hoher Verdünnung hochwirksam. In einer Dosierung über 1% sollte es ausschließlich bei Erwachsenen eingesetzt werden, niemals bei Schwangeren, Kindern unter 10 Jahren oder Personen mit zarter Haut. Ebenso kontraindiziert ist es bei Bluthochdruck, Neigung zu Epilepsie und Schilddrüsenüberfunktion.

Die körperliche Wirkung ist

  • antibakteriell
  • antimykotisch
  • entzündungshemmend
  • immunstimmulierend
  • durchblutungsfördernd
  • erwärmend
  • schleimlösend
  • auswurffördernd
  • verdauungsfördernd
  • appetitanregend
  • blutdruckanregend
  • schmerzstillend bis anästhesierend
  • allgemein tonisierend
  • uterustonisierend

Die psychische Wirkung:

  • vor allem mobilisierend
  • stärkend

Pur sollte es niemals angewendet werden, da es zu Haut- und Schleimhautreizungen kommen kann. Innere Einnahme ist nicht anzuraten!

Thymus vulgaris CT Thymol ist ein besonders gutes Öl in der Erkältungszeit. Aber man kann es selbstverständlich auch vorbeugend einsetzen. Einige Autoren empfehlen es für Inhalationen, andere auch für Erkältungsbäder. Die nachstehende Grundmischung stammt von Monika Werner und duftet sehr fein:

10 Tr. Zitrone (Citrus limon)
10 Tr. Mandarine rot (Citrus retuculata)
5 Tr. Thymian Thymol (Thymus vulgaris CT Thymol)
15 Tr. Kardamom (Elettaria cardamomum)
10 Tr. Weihrauch Eritrea (Boswelia sacra)

Von dieser Grundmischung kann man zur Inhalation 1 – 2 Tropfen in 1 Liter kochend heißes Wasser geben. Für ein Brustöl nimmt man 5 Tropfen dieser Mischung auf ca. 5 ml Jojobaöl oder Mandelöl. Und für einen fiebersenkenden Brustwickel kann man 5 Tropfen dieser Mischung in 30 ml angewärmtes Olivenöl (auf ca. 37°C) geben.

 

Thymus vulgaris CT Linalool entwickelt sich vor allem in nördlicheren Lagen, ebenfalls eher in tiefer gelegenen Regionen, auf feuchten Mergelböden.
Destilliert wird das gesamte Kraut.
Diese Pflanze duftet nach Zitrone: es handelt sich um den milden Zitronenthymian. Und wie diese Pflanze auch als Kraut in der Küche eher Milde verströmt, so ist er auch für Haut und Schleimhaut mild und verträglich.

Bedingt durch die Kombination der Inhaltsstoffe ist Thymus vulgaris CT Linalool ein sehr abwehrsteigerndes Öl, das auch zur Immunstimulation bei Kindern angewendet werden kann. Es ist sanft, aber stark wirksam, vor allem im Hals-, Nasen- und Ohrenbereich, aber kann auch im urologischen Bereich sehr gut eingesetzt werden. Auch zur Stärkung der Nerven ist es gut einzusetzen, ebenso zur Stärkung des Selbstbewusstseins. Es ist stimmungsaufhellend und gerade auch bei Kindern gut zu verwenden, die sehr introvertiert sind und sich nicht verstanden fühlen.

Die Inhaltsstoffe:

  • 75 % Monoterpenole (vor allem Linalool)
  • 6 – 15 % Ester (vor allem Linalylacetat)
  • bis zu 5 % Monoterpene
  • bis zu 5 % Sesquiterpene
  • ca. 3 % Monoterpenphenole (Thymol)

Durch diese Zusammensetzung ergeben sich folgende Wirkungen:

Körperlich:

  • antibakteriell
  • antiviral
  • antimykotisch
  • immunstimulierend
  • entkrampfend
  • hautpflegend
  • neurotonisch
  • uterotonisch

Seelisch:

  • aufhellend,
  • ausgleichend
  • konzentrationsfördernd

Man kann z.B. bei Angstzuständen eine Bauchmassage mit Thymian Linalool machen. Dazu gibt es folgende Rezeptur (wiederum von Monika Werner):

50 ml Mandelöl süß (Prunus amygdalus oder Prunus dulcis var. dulcis)
3 Tr. Bergamotte (Citrus bergamia)
2 Tr. Mandarine rot (Citrus reticulata)
3 Tr. Thymian Linalool (Thymus vulgaris CT Linalool)
2 Tr. Benzoe (Styrax tonkinensis)

Keine Nebenwirkungen bekannt.

Thymus vulgaris CT Thujanol-4
wächst vor allem auf tiefer gelegenen feuchten Mergelböden.
Thymus Thujanol ist nicht sehr verbreitet. Er ist auch eher schwierig anzubauen und wächst nur in wenigen Regionen am Fuß der französischen Pyrenäen. Dort wird er in Wildsammlung geerntet. Die Pflanzen können bereits nach 3 Jahren wieder verkümmern, im Gegensatz zu den anderen Thymianarten.
Das ätherische Öl wird aus dem blühenden Kraut destilliert.

Im ätherischen Öl dieser Pflanze ist ein sehr hoher Anteil des Alkohols Thujanol-r und anderer Monoterpenole zu finden. Diese machen Thymus Thujanol zu einem Spezialöl gegen Chlamydieninfektionen. Ebenso wirksam ist es bei gynäkologischen Infektionen (Candida albicans, Streptococcus B). Der Chemotyp Thujanol greift die Schleimhaut dabei nicht an. Man kann das ätherische Öl auch auch gegen virale und bakterielle Infektionen der Harnwege zum Einsatz bringen. Es wirkt stark auf die Leberzellen und auf das Immunsystem.  Anwendung kann es auch als Vaginalzäpfchen finden.

Aufgrund seiner milden Konsistenz kann es sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen angewendet werden, ganz besonders aber bei alter Haut.

Die Inhaltsstoffe:

  • 54 – 60 % Monoterpenole (vor allem ca. 30% Thujanol-4 und Terpinen-4-ol)
  • 28 % Monoterpene
  • 9 – 11 % Ester
  • 2,5 – 5 % Sesquiterpene

Thymus Thujanol und seine körperlichen Wirkungen:

  • antibakteriell (Chlamydien)
  • antiviral
  • antimykotisch
  • entzündungshemmend
  • schmerzstillend,
  • leberzellenstimulierend
  • immunstärkend
  • entkrampfend
  • wirkt ausgleichend auf das zentrale Nervensystem

Auf der psychischen Ebene wirkt es vor allem nervenstärkend und ausgleichend.

Nachstehend eine Rezeptur für ein antimykotisches Intimöl (von Monika Werner), das nach der Reinigung des Intimbereichs aufgetragen wird:

50 ml Aloe-Vera-Mazerat (Aloe barbadensis)
5 Tr. Sanddorn-Öl (Hippophae rhamnoides)
4 Tr. Limette (Citrus aurantiifolia)
1 Tr. Cistrose (Cistus ladanifer)
5 Tr. Thymian Thujanol (Thymus vulgaris CT Thujanol)

Thymus mastichina
Diese Pflanze wächst auf der spanischen Halbinsel wild. Außerdem wird er in Spanien auch angebaut und schon seit vielen Jahren destilliert. Das Öl wird in seiner Heimat unter dem Namen „Spanischer Waldmajoran“ verkauft und erinnert in seinem Duft an Majoran und ein wenig auch an Eukalyptus. Zur Destillation gelangt das blühende Kraut.

Es handelt sich hier um ein sehr sanftes, hochwirksames Öl. Es ist sehr gut verträglich und vor allem bei HNO-Erkrankungen, bei Atemwegsbeschwerden und bei grippalen Infekten sehr hilfreich, da es einen hohen Anteil an Monoterpenolen hat, die in der Mischung mit 1,8-Cineol diese Beschwerden an der Wurzel packen.

Thymus mastichina eignet sich auch besonders gut für Kinder (bitte nicht unbedingt für Babys verwenden!): hier sind Brust- und Fußeinreibungen sehr gut wirksam. Aber man kann das ätherische Öl auch gut in der Raumluftverbesserung anwenden.Ebenso wird es gerne in der Geriatrie zur Stärkung der Gehirnleistung und des Immunsystems eingesetzt. Allerdings ist es nur selten erhältlich.

Die Inhaltsstoffe:

  • 50 – 65 % Oxide (1,8-Cineol)
  • 30 – 40 % Monoterpenole (vor allem Linalool)
  • 9 – 14 % Monoterpene
  • ca. 5 % Ester
  • bis zu 4 % Monoterpenketone (vor allem Borneon = Kampfer)
  • ca. 3 % Monoterpenphenole (Carvacrol)
  • 1 – 2 % Sesquiterpene
  • 1 – 2 % Sesquiterpenole

Körperliche Wirkung:

  • stark antibakteriell
  • antiviral
  • desinfizierend
  • antiseptisch
  • schleimverflüssigend
  • auswurffördernd
  • immunstimulierend
  • hautpflegend
  • tonisierend
  • wirkt entstauend auf die Lunge und die Bronchien

Auf psychischer Ebene wirkt es vor allem geistig-anregend.

Um seine Wirkung auf den HNO-Bereich besonders hervorzuheben, hier ein Nasenöl:
5 ml Mandelöl süß (Prunus dulcis var. dulcis)
1 Tr. Sanddornöl (Hippophae rhamnoides)
2 Tr. Thymian Mastichina (Thymus mastichina)
1 Tr. Myrte Marokko (Myrtus communis) oder Myrte Anden
1 Tr. Benzoe (Styrax tonkinensis)

Dieses Nasenöl pflegt die Schleimhaut und es wird im unteren Bereich der Nasenöffnung mit dem Finger oder einem Wattestäbchen aufgetragen, gleichzeitig auch auf den Nasenflügeln außen.

Wichtig: Bitte bei Kindern und empfindlichen Schwangeren nur niedrig dosieren!

Thymus serpyllum
Der Quendel oder auch Feldthymian gedeiht in einer kontinental-gemäßigten Klimazone. Heute kommt Quendel hauptsächlich aus der Türkei. Es wird das Kraut destilliert. Sein ätherisches Öl ist reich an Thymol, Carvacrol, para-Cymen und 1,8-Cineol.

Quendelöl wirkt antiseptisch bei Lungeninfektionen, kann aber – wegen des hohen Gehalts an Phenolen – auch die Schleimhäute angreifen und wird daher nur stark verdünnt angewandt. Auch bei neurovegetativer Dystonie, Neuralgien, Arthrose und infizierten Wunden ist Quendel ein hilfreiches Mittel.

Wir haben es beim Quendel also mit einem ausgesprochen antiinfektiösen Öl zu tun, es wirkt stimulierend und analgetisch.

Quendel bitte unbedingt stark verdünnt anwenden und niemals auf Haut oder Schleimhäute pur auftragen.

 

 

 

 

Die Fichte – eine lange Erfolgsgeschichte

Wer kennt sie nicht, die Fichte? Sie ist einer der wichtigsten Bäume unserer Wälder und macht nicht nur zur Weihnachtszeit als Christbaum Furore.
In wenigen Tagen ist es wieder so weit, da wandern wir hinaus und sammeln einige junge Triebe für unser neues Hydrolat. Wenig später, im Mai, sind dann die Wipferln für den Sirup an der Reihe. Aber es ist jetzt bald auch eine gute Zeit dafür, das Harz der Fichten zu sammeln. Wozu man das verwenden kann? Für den Fichtenharzbalsam, der z.B. bei rheumatischen Beschwerden gute Hilfe geben kann.

Die Fichte (Picea abies oder auch Abies sibirica) gehört zu unseren heimischen Nadelbäumen, zur Gruppe der Kieferngewächse (Pinaceae). Erkennbar ist sie vor allem an ihren Blättern (= Nadeln), die extrem steif und stichig und zumeist wirtelig (rund um das Zweiglein) angeordnet sind. Sie sitzen an kleinen Stielen. Die Zweige fühlen sich bei der Fichte sehr rauh an. Fichten werden bis zu 50 m hoch und gehören zu unseren höchsten einheimischen Bäumen. Die Zapfen der Fichten sind lang, schmal und hängend.

Das ätherische Fichtennadelöl wirkt besonders gut auf die Atemwege ein, man kann es auch in Rheuma- und Erkältungsbädern verwenden. Gerade in Räumen, wo sich viele Menschen aufhalten, reinigt und erfrischt der Fichtennadelduft die Atemluft. Ebenso schenkt er Ruhe und Erholung bei Unruhe und Streß, er ist aber auch bei psychisch bedingtem Asthma und bei Depressionen gut wirksam.

Inhaltsstoffe des ätherischen Öls der Fichte:

  • Monoterpene (zwischen 45 – 60 %, je nach Herkunft): vor allem finden wir hier Camphen und alpha-Pinen
  • Ester (zwischen ca. 30 – 45 %): in erster Linie Bornylacetat
  • Monoterpenole
  • Sesquiterpenole
  • Diterpenole

Das ätherische Öl wirkt besonders gut bei Bronchitis. Sie sollten es dennoch mit Vorsicht einsetzen: im warmen Badewasser kann es zu Hautreizungen kommen, wenn Sie zu viel davon verwenden! Außerdem sollten Sie darauf achten, dass das ätherische Öl nicht zu alt ist: sicherheitshalber verwende ich meine Nadelholzöle – genauso wie die Zitrusöle – nach etwa 1 1/2 Jahren nicht mehr in Mischungen, die auf die Haut aufgetragen werden…
Man muss diese Öle nicht unbedingt sofort wegwerfen. Eine Verwendungsmöglichkeit wäre z.B., sie für einen „Pflegebalsam“ für Naturholzmöbel einzusetzen.
So ein „Holzpflege-Balsam“ ist eine hervorragende Möglichkeit, auch fette Pflanzenöle, bei denen man sich nicht mehr ganz sicher ist, ob sie noch in Ordnung sind, zu verarbeiten.

Im Herbst vor zwei Jahren wollten meine Aromatologie-Kursteilnehmerinnen wissen, wie Fichtennadeln am besten zu destillieren sind, also pilgerten wir in das nahe Wäldchen und sammelten unser Material zum Verarbeiten in einem Holzschlag. Wie bei allen Nadelgehölzen ist es auch bei der Fichte besser, wenn die Zweiglein oder die Nadeln nicht ganz frisch vom Baum genommen werden, sondern wenn der Baum (oder der Zweig) schon ein paar Tage zuvor geschnitten wurde. Am besten ist die Ausbeute allerdings, wenn gegen das Frühjahr hin bereits wieder Saft in den Bäumen steigt und die ersten zaghaften hellgrünen neuen Nadeln aus den Zweigspitzen zu lugen beginnen.

Man schneidet vor dem Destillieren die Nadeln durch oder mörsert sie, Fichtennadeln sind ja ziemlich steif und mit einer Art Wachsschichte überzogen. Dadurch kann das ätherische Öl nicht so leicht entweichen und bei der Wasserdampfdestillation kommt letztlich nicht viel heraus.

Meine Kursteilnehmerinnen sammelten also fleißig und beschäftigten sich dann ein Weilchen mit dem Zerschnippeln der Fichtennadeln. Bald schon durchzog den Seminarraum der schönste Waldesduft, als die ersten Tropfen des Hydrolats, gemischt mit ätherischem Öl, das Kühlrohr der Destille verließen. Unsere Ausbeute beschränkte sich auf ganz wenige Öltropfen und viel Hydrolat.  Dieses Hydrolat wurde dann im Kurs zur Herstellung eines Bade- und Duschgels verwendet.

Was macht man mit dem Fichtenharz? Hier die Rezeptur für einen Fichtenharzbalsam, der nicht nur bei rheumatischen Beschwerden oder Gliederschmerzen eingesetzt werden kann, sondern auch bei kleinen Wunden (z.B. bei einem aufgeschürften Knie) helfen kann:

Ca. 10 – 20 g Fichtenharz werden in ca. 100 ml Olivenöl oder Sonnenblumenöl sanft erwärmt, bis es geschmolzen ist. Danach siebe ich es durch ein Mulltuch (gut eignet sich dafür ein Teefilter aus Stoff). 5 g Bienenwachs werden im Wasserbad aufgeschmolzen und mit dem harzigen Öl bei ca. 60° C vermischt, gut durchrühren. Je nach Einsatzbereich können Sie nun noch z.B.
6 Tropfen Thymian linalool und 5 Tropfen Grapefruit
hineinmischen. Der Balsam wirkt durchblutungsfördernd und entzündungshemmend, duftet wunderbar nach Wald und hält sich außerdem mindestens 1/2 Jahr.

 

Fichten können also viel: sie schenken uns freies Atmen, können mit ihrem Hydrolat zur Körperpflege beitragen und mit ihrem Harz schenken sie uns Heilkraft (und zum Drüberstreuen schmücken sie mit ihrem Grün unser Heim…) – und das schon seit urdenklichen Zeiten.

Die Fichte ist bei uns bereits sehr lange heimisch, vor allem in höheren Lagen (sie wächst oftmals noch auf über 2000 m, ebenso wie die Zirbelkiefer). Sie ist ein einhäusiger immergrüner Baum. Der Stammdurchmesser kann bis zu zwei Metern betragen, hat die Fichte gute Wachstumsbedingungen, wird sie gut 60-70 m hoch! Obwohl sie Wind und Wetter trotzen muss, gehört sie dennoch zu den Flachwurzlern. Fichten haben sehr spitzige Nadeln. Interessant ist, dass diese Nadeln oft bis zu 5 oder 6 Jahren alt werden, bevor sie abfallen.
Fichtenzapfen stehen in ihrer Jugend aufrecht, wenn sie reif sind, hängen sie herab. Die Reifung erfolgt innerhalb von einem Jahr. Die Zapfen werden bis zu 15 cm lang.
Die Inhaltsstoffe des Holzes sind vor allem Terpentin (Harz), Gerbstoffe, ätherische Öle, Ameisensäure und Zucker.

Paracelsus erwähnt bereits die koagulierende Wirkung (= blutgerinnende Wirkung) des Fichtenharzes. Bei Matthiolus (im „Kreuterbuch“ aus dem Jahr 1563) wird eine Abkochung der Fichtenzapfen als Warzenmittel empfohlen. Hieronymus Bock schreibt in seinem „Kreutterbuch“ (1565 erschienen), dass das Terpentin gegen Schwindsucht eingesetzt werden könne. Nur bei Leonhart Fuchs bin ich nicht fündig geworden…

In der heutigen Medizin wird eine Abkochung der jungen Fichtenwipfel als Blutreinigungsmittel angesehen, ebenso wie als Hilfe bei Husten, Katarrhen und Lungenproblemen, aber auch bei Rheumatismus und Hautleiden.
Fichtennadelbäder werden gerne bei Erkältungen empfohlen und zur besseren Durchblutung der Haut eingesetzt. (Lehrbuch der Biologischen Heilmittel, 1938, Dr. Gerhard Madaus)

Fichten finden sich auch immer wieder in Sagen, Geschichten und im Volksglauben wieder:
Angeblich kann man Gicht auf eine Fichte übertragen.
Fichtenzweige und Zapfen sollen auch unverwundbar machen.
Ein Fichtenholzbett oder zumindest ein Fichtenholzscheit im Bett dient zugleich für guten Schlaf wie auch als Blitzschutz.
Und gegen das Verhexen von Mensch und Vieh hilft ein aufgehängter Almbuschen, in dem vor allem auch Fichtenzweige eingearbeitet sein müssen.

Betrachten wir die Fichte nach der Signaturenlehre, so ist sie ein Lichtbaum, und wird der Sonne zugeordnet. Gleichermaßen aber, als Nadelbaum, gehört sie auch zum Saturn – dem „Alter“. Und wenn ich sie nach den Elementen einteilen möchte, so gehört sie für mich sowohl zum Feuer-Element (ihrer Form wegen) einerseits, aber auch zum Luft-Element andererseits: die Luft unterstützt das Feuer, denn ohne den Sauerstoff der Luft könnte es nicht brennen… Im chinesischen Elementekreis würde ich die Fichte einerseits dem Element Holz-Wind und andererseits dem Element Feuer zusprechen: sie ist eindeutig im Yang-Bereich angesiedelt.

Übrigens: Viele Informationen zur Verwendung von Fichtenwipferln finden Sie auch im Buch von Siegrid Hirsch und Felix Grünberger: „Die Kräuter in meinem Garten“, erschienen im Freya-Verlag.

 

 

 

 

Salat aus dem Garten im Winter?

Ja! Denn auch, wenn der Schnee noch auf den Beeten liegt: schaufeln wir ihn ein wenig zur Seite, dann finden wir oftmals darunter saftiges Grün:
Zum Beispiel die Vogelmiere (Stellaria media) – von vielen als ungewolltes und lästiges Unkraut betrachtet, lugt unter dem Schnee frech hervor. Was ist das nur für eine unverwüstliche Pflanze, die uns da sogar im Winter mit ihrem grünen Kleid begrüßt?

Die Vogelmiere gehört zu den Nelkengewächsen (Caryophyllaceae). Sie wächst zart und unscheinbar mit langen Ranken dahin und zum Leben genügt ihr sogar das spärliche Sonnenlicht des Winters. Dort, wo wir auch ein wenig Wärmeabstrahlung (z.B. vom Hochbeet, vom Kompost, im Gewächshaus oder am Holzzaun) vorfinden, dort gedeiht sie kraftvoll.

Wir finden die Vogelmiere weit verbreitet – sie wächst fast überall auf leicht feuchten bzw. fetten Böden, gerne dort, wo es viel Stickstoff im Boden gibt. Ihre Stängel werden bis zu 40 cm lang und bilden oftmals richtige Nester oder fast schon Teppiche. Diese langen Stängel sind rund und einreihig behaart (ihr charakteristisches Erkennungsmerkmal). Die Haarlinie ist der Pflanze bei der Wasserversorgung behilflich: die Tautropfen laufen an ihr entlang und versorgen so die Blattpaare.

Die Blüten der Vogelmiere sind klein, weiß und mit fünf Kelchblättern und fünf Kronblättern ausgestattet. Die Früchte der Vogelmiere sind kleine Kapseln, die leicht abwärts gekrümmt am Fruchtstiel hängen.
Die Vogelmiere begleitet uns bereits seit der Steinzeit als Wildkraut. Sie wird auch „Hühnerdarm“ oder „Sternenkraut“ oder in der Schweiz z.B. auch „Vögelichrut“ genannt.

Bei Leonhart Fuchs (in seinem Kräuterbuch aus dem Jahr 1543) findet man zu den Namen der Vogelmiere beispielsweiseHünerdärm nent man auch Vogelkraut / Genßkraut / unn Hünerbiß. In Griechischer unnd Lateinischer spraach würt diß kraut geheyssen Alsine. Zu unsern zeiten nent mans Morsum galline. Dise namen aber alle hat es überkommen derhalben / das sölches die hüner und vögel gern essen / und das jhnen seer dienstlich ist so sie kranck seind.“ 

Der Geschmack der Vogelmiere ist recht mild und würzig. Man kann sie einerseits zum Salat (Erdäpfelsalat wird durch die Blättchen wunderbar verfeinert!) oder zum Gemüse als grüne Beigabe verwenden. Kochen mag sie nicht so gerne! Auch auf einem Butterbrot oder im Frischkäse schmeckt Vogelmiere fein!

Sie enthält viel pflanzliches Eiweiß, Kalium Vitamin C, Vitamin A, aber auch Phosphor, Magnesium, Kieselsäure, Gerbstoffe, Karotin und ätherische Öle. Außerdem finden wir in der Vogelmiere Saponine und Glykoside. Die Saponine wirken schleimlösend, verdauungsfördernd und harntreibend. Und das Glykosid Aucubin, das wir in der rohen Pflanze finden, stärkt unser Immunsystem und wirkt einem vorzeitigen Altern entgegen (und ehrlich: wer möchte nicht so ein Kräutlein wundersam?). Ihre schmerzlindernde Wirkung bei juckenden Ausschlägen ist schon seit langem bekannt – dazu bereitet man aus dem Kraut einen Tee, der dann als Badezusatz verwendet werden kann. Hilft auch bei rheumatischen Beschwerden oder Gicht.

Dazu – ebenfalls aus dem Kräuterbuch von Leonhart Fuchs – über „Die krafft und würckung.“

Dise kreüter külen seer / derhalben seind sie gut zu enzündung der augen / und zu allerley grosser hitz / dann sie leschen dieselbigen / so manß vorhin zerknütscht / oder aber jhren safft überlegt unnd anstreicht. Sie dienen auch seer wol zu allen hitzigen wunden / mit gersten meel vermengt. Das Kleinvogelkraut ist nützlich denen so das fieber haben / so es in wasser gesotten würt / unnd getruncken / derhalben es auch von ettlichen würt fieberkraut genent.

Nach der Signaturenlehre gehört die Vogelmiere zu den Mond-Pflanzen: bei Mond-Signaturen handelt sich um samenreiche Pflanzen, die oftmals auch etwas schleimig sind, und vor allem auch solche, die weiße Blüten besitzen. Mond-Pflanzen fördern die Regeneration und sind allgemein auch als kühlend bekannt, auch als entzündungswidrig.
Für mich gehört die Vogelmiere – bedingt durch ihre Wuchsform – zum Element Erde.

Also: hinaus mit uns in den Garten und Vogelmiere suchen! Aufs Butterbrot streuen und auf ganz einfache und schmackhafte Weise das Immunsystem stärken! Guten Appetit und gute Gesundheit das ganze Jahr hindurch!

Bergwacholder – stacheliger Almgeselle

Bergwacholder gehört zu den Zypressengewächsen (Cupressaceae) und kommt als niedrigwüchsiger Strauch auf hochgelegenen Almen vor. Er wird maximal 50 cm hoch, besitzt aber stark ausladendes Zweigwerk bis zu 2 m Breite. Diese Wacholderform wächst sehr dicht, besitzt silbergraues Blatt(Nadel-)werk und trägt kleine, beerenartige Zapfen. Seine Blüten sind gelb.

Der Bergwacholder braucht einen trockenen Standort mit tiefgründigem Boden. Er gehört zu der Gruppe der Kernholzbäume. Dieses Kernholz besitzt eine gelblich- bis rötlichbraune Färbung mit einem zarten violetten Schimmer. Bergwacholder wächst sehr langsam.

Wacholderbeeren wurden bereits in der Antike bei Hippokrates[1] und bei Dioskurides[2] erwähnt. Zubereitungen aus den Beeren wurden innerlich und äußerlich angewendet.Im Mittelalter war der Wacholder – ebenso wie der Bergwacholder – ein beliebtes Mittel, um Krankenstuben auszuräuchern, vor allem, wenn es um Seuchen ging.

So schrieb z.B. Petrus Andreas Matthiolus, ein italienischer Arzt und Botaniker im 16. Jhdt. in seinem „New Kreuterbuch“ (lassen Sie sich bitte nicht davon irritieren, dass das schon wieder ein „neues“ Kräuterbuch ist – damals schrieb   j e d e r   ein neues), dass auch die innerliche Anwendung von Wacholderbeeren einen Schutz gegen die Beulenpest darstellen sollte.

Von den Schutzräucherungen zeugt auch der volkstümliche Name „Reckholder“ (vom Mittelhochdeutschen „reckalter“ = Feuerbaum), der sehr ölreiche Wacholder diente vielfach aber sogar als Fackel. Auch das Harz und das Öl des Bergwacholders galten in Pestzeiten als „Geheimmittel gegen die Pestilenz“.

Mittel mit Bergwacholder sind besonders geeignet zum Einreiben bei Arthritis, Arthrose, Rheuma, Gicht die Pflanze wirkt stark schmerzlindernd. Die schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung ist vorwiegend wegen folgender Synergie und Wirkstoffe zu beobachten: Durch das Einreiben auf der schmerzenden Stelle wird vermehrt körpereigenes Cortison produziert, welches entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt. Weiters wird die Nierentätigkeit angeregt, um vermehrt Harnsäure auszuschwemmen.

Vergangenen Sommer – bei unserer Exkursion auf die Platten-Alm bei Pfalzen – hatte ich ausreichend Möglichkeit, mich mit dem Bergwacholder zu beschäftigen. Neben den Zirbelkiefern breitet er sich dort mit Beharrlichkeit aus. Wenn man sich auf die Knie begibt, um seinen Duft zu erschnuppern, sollte man aber ein wenig achtgeben: er sticht!

 

Aber alleine nur, über das Gewirr an kleinen Ästchen und Nadeln mit der Hand zu streichen und daran zu riechen, ist eine Wohltat für so manche Schnupfennase.

Mit dem Hydrolat vom Bergwacholder kann man z.B. die Duftlampe füllen, man kann es wunderbar auch für Waschungen nehmen, es ist recht mild und angenehm im Duft. Das ätherische Öl hilft in Erkältungszeiten und ist gut für Einreibungsmischungen bei Muskelkater.

Muskelkatermischung:
50 ml Johanniskrautöl
5 Tropfen Bergwacholder (ätherisches Öl)
5 Tropfen Grapefruit
2 Tropfen Lavendel fein

Inhaltsstoffe ätherisches Öl: Pinen, Sabinen, Myrcen, Limonen, Terpinen, p-Cymol, Terpinen-4-ol, Humulen, Germacren, Cadinen u.a.

Achten Sie bitte darauf, dass man bei Nierenschäden und in der Schwangerschaft nicht allzuviele Anwendungen mit Wacholder durchführen sollte, vor allem, weil man die Wasserausscheidung damit zu stark anregen könnte.

 


[1] Hippokrates von Kos, „Corpus Hippocraticum

[2] Dioskurides, „De Materia Medica

Unter der Linde – Hilfe bei Erkältungen

Dieser Tage höre ich immer wieder, daß viele meiner Freunde und Bekannten unter Erkältungen leiden – ich bin selbst davon leider auch nicht ausgenommen, trotz meiner ätherischen Öle… Aber: wir haben ja auch noch die Linde!

Unser Hausbaum – eine Linde

Unser Hausbaum ist eine mächtige Linde. Sie ist ungefähr 130 Jahre alt, ca. 25 – 30 m hoch und weithin sichtbar.
Linden galten in vielen Kulturen als heilige Bäume. Sie war Schicksals- und Familienbaum. Bei den Germanen wurde sie als Baum der Liebe und Fruchtbarkeit, aber auch des häuslichen Wohlstands geehrt. Linden können ein Alter bis zu 500 Jahren erreichen. (Das werden wir zwar sicherlich nicht mehr selbst erleben, aber trotzdem!)

 

Übrigens: die Blüten der Linde im späten Frühjahr sind eine hervorragende Bienen- und Insektenweide. Allerdings der Blütenstaub! In der Umgebung des Baums ist alles, wirklich alles, damit überzogen.  In der Naturheilkunde sind Lindenblüten sehr beliebt. Ihre schweißtreibende Wirkung ist nachgewiesen.

Linde als Hausmittel

Besonders bei Grippe und Erkältungskrankheiten ist Lindenblütentee entzündungshemmend, am besten in einer Mischung:
20 g Kamillentee, 30 g Lindenblütentee und 50 g Hollerblütentee.
Von dieser Mischung nimmt man 2 Teelöffel voll Blüten für ¼ Liter Wasser und bereitet daraus einen Aufguss (nicht kochen!).

Und wenn man gleich zu Beginn einer Erkältung Lindenblütenglühwein trinkt, dann kann man sie im Keim ersticken:
1 Glas Weißwein, 1 Stück Würfelzucker, etwas Zimt und 2 Gewürznelken werden zusammen erhitzt und über 1 Esslöffel Lindenblüten gegossen. Das Ganze lässt man ca. 5 – 10 Minuten ziehen. Danach abseihen, gut warm trinken und anschließend ins Bett gehen. Der Wärmehaushalt im Körper wird rasch reguliert und die Erkältung verschwindet im Nu!
Die Früchte der Linde sind kleine Nüsse. Sie fallen im Herbst an ihren langen Stängeln zu Boden und dienen vielen Nagetieren als Nahrung.

Nach dem keltischen Baumhoroskop gehören jene Menschen zur Linde, die zwischen 11. und 20. März und zwischen 13. und 22. September geboren wurden.

Kardenwurzel-Tinktur

Hilfe bei Borreliose?

Bei Wolf-Dieter Storl und Miriam Wiegele hab ich sehr viel über die Wirkung der Kardenwurzel-Tinktur bei Borreliose gelesen. Da man vor Borreliose letztlich nie sicher sein kann, habe ich für uns auch eine angesetzt. Und jetzt im November ist gerade noch die Zeit, in der man Wurzeln ausgraben kann. Denn im Spätherbst, wenn die Pflanze ihre oberirdische „Tätigkeit“, also ihr Wachstum, eingestellt hat, zieht sie ihre Kraft in die Wurzeln.

 

 

Kardenwurzeln graben

Hier gräbt Kurt Kardenwurzeln aus. Die Karde sieht aus wie eine Distel mit länglichem Köpfchen. Früher wurden Karden zum Vorbereiten der Wolle – zum „Kartätschen“ – verwendet: mit den Köpfchen wurde die Wolle sozusagen „gekämmt“. Danach konnte sie erst versponnen werden.

 

 

Kardenwurzeln für die Tinktur vorbereiten

Auf diesem Bild sieht man die bereits gewaschenen Kardenwurzeln.

 

 

 

Die Wurzeln werden dann geschnitten und in Weingeist eingelegt. Nach einigen Tagen beginnt sich der Ansatz dann bereits rötlich-braun zu verfärben und nach etwa drei bis vier Wochen (im Warmen stehen lassen!) kann dann abgefiltert werden und die Tinktur in dunklen Flaschen gelagert werden.

 

Hier sieht man den frischen Tinktur-Ansatz.

Wie wird die Tinktur dann verwendet?
Nun: in der Borreliose-Nachsorge nimmt man täglich bis zu 3x 5 Tropfen der Tinktur zu sich.

(Diese Anwendungsempfehlung sollte mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker abgesprochen werden. Für nicht sachgerechte Anwendungen übernimmt die Autorin keine Haftung!)

 

Karde botanisch

Der botanische Name der Karde ist Dipsacus sativus oder Dipsacus sylvestris. Bei uns wächst sie vor allem auf steinigen Böden, auf Brache, Bahndämmen und „G’stätt’n“. Sie ist eine zweijährige Pflanze, krautig, und kann bis zu gut 1,50 m hoch werden. Die kantigen Stängel sind ziemlich stachelig – es empfiehlt sich daher, beim Ausgraben Handschuhe zu tragen. Karden blühen im Hochsommer, bei uns im Juli und im August, mit zarten violetten Blüten, die zwischen den borstigen Stacheln der Köpfchen erscheinen.
Karden haben nußartige Früchte (winzig klein).

Inhaltsstoffe

Die Inhaltsstoffe der Karde bestehen aus Glykosiden (hier vor allem Scabiosid), aus Glucosiden, Saponinen, Terpenen, Kaffeesäureverbindungen und organischen Säuren.
In der Volksheilkunde wurde immer die Wurzel verwendet, man gebrauchte sie äußerlich bei Warzen und innerlich als Tinktur, vor allem bei Gelbsucht und Lebererkrankungen, aber auch bei Magengeschwüren.
Wenn man die Kardenwurzel trocknet, kann sie zu einem Farbstoff vermahlen werden, der blau färbt.
Schmetterlinge lieben Karden, aber sie wird auch gerne von Hummeln und Vögeln besucht…

 

Schnupfen ist lästig…

Schnupfen ist lästig – man riecht und schmeckt nichts, schläft schlecht und sucht ständig Taschentücher.

Aber: Was versteht man unter Schnupfen?
Schnupfen (Rhinitis) ist eine Entzündung der Nasenschleimhaut, die  z.B. durch Viren hervorgerufen werden kann. Normalerweise ist die Schleimhaut in Nase und Rachen eine Barriere zum Körperinneren, die Krankheitserreger abwehrt. Wenn unsere Schleimhaut allerdings vorgeschädigt ist, weil sie möglicherweise schlecht durchblutet oder zu trocken ist, haben die Viren leichtes Spiel und können die Schleimhaut relativ rasch besiedeln. Die so angegriffene Schleimhaut sondert vermehrt Schleim ab – zuerst ist das Sekret eher dünnflüssig und klar (es rinnt und rinnt), später wird es gelblich und dicker und stockt oftmals auch. Zusätzlich schwillt die Nasenschleimhaut stark an, was das Atmen erschwert – und das Riechen und auch das Schmecken ziemlich stark beeinträchtigen kann.

Schnupfen ist lästig – Aber: Welche Ursachen hat Schnupfen?
Fast alle Menschen denken bei einer triefenden Nase zuerst an eine Erkältung oder Heuschnupfen, aber es gibt auch andere Ursachen, die dafür verantwortlich zeichnen.

Infektionen
Meist wird Schnupfen durch eine Infektion mit Viren ausgelöst (wie schon oben erwähnt), z.B. durch Rhinoviren oder Influenzaviren. Dieser „gewöhnliche“ akute Schnupfen dauert in der Regel nicht länger als acht bis zehn Tage („eine Woche“), meist in Kombination mit anderen Erkältungssymptomen (Husten oder Halsweh).

Allergien
Aber wir wissen, daß Immer mehr Menschenunter allergischem Schnupfen leiden, dem Heuschnupfen. Heuschnupfen ist eine Überreaktion unseres Immunsystems auf bestimmte Eiweißstoffe, die in Pflanzenpollen enthalten sind.
Sobald die Pollen in Augen oder Nase eines Allergikers geraten, beginnt das Immunsystem verrückt zu spielen – die Augen tränen, schwellen oftmals auch zu, die Nase läuft, das Atmen wird erschwert. Die „Haupt-Verdächtigen“ bei Heuschnupfen sind einerseits früh blühende Bäume wie Birke oder Haselnuss, später – etwa im Frühsommer – sind es dann die Gräserpollen. Andere Auslöser für allergischen Schnupfen sind z.B. Tierhaare, Hausstaub, Schimmelpilze, Nahrungsmittel oder Medikamente. Oftmals ist es ziemlich schwierig, die wahren Verursacher ausfindig zu machen.

Chronischer Schnupfen
Chronischer Schnupfen kann durch viele Komponenten verursacht werden: Luftverschmutzung, Rauchen, Medikamente, Alkohol oder durch Hindernisse in der Nase wie eine verkrümmte Nasenscheidewand, Polypen oder auch einen Tumor. Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten verursachen ebenfalls diese chronischen Beschwerden. Sie sind zumeist nicht ständig vorhanden, treten immer wieder plötzlich auf und die ganze Angelegenheit ist nach wenigen Stunden wieder vorbei.

Polypen
Polypen sind Schleimhautvorwölbungen der Nasenschleimhaut und sie können durch eine chronische Entzündung der Schleimhaut entstehen. Dabei wird die Atmung durch die Nase ebenso wie der Geruchssinn durch diese Polypen stark beeinträchtigt, oftmals wird die entzündete Schleimhaut mit Bakterien besiedelt und es kommt dadurch zu eitrigem Schnupfen.

Arzneimittelschnupfen
Besonders heimtückisch ist jener Schnupfen, der durch den regelmäßigen Gebrauch von Nasensprays ausgelöst wird. Viele dieser Sprays enthalten so genannte Sympathomimetika, die die Nasenschleimhaut abschwellen lassen. Wenn wir diese Mittel jedoch zu lange anwenden, verursachen sie ihrerseits ein starkes Anschwellen der Nasenschleimhaut. Ja und dann verwenden wir wieder ein Nasenspray, weil wir denken, so Hilfe zu bekommen. Auf diese Weise entsteht schnell ein fataler Teufelskreis.

SpitzwegerichSchnupfen ist lästig: Was kann man tun bei Schnupfen?
Trinken, trinken, trinken! Bei winterlichen Temperaturen im Außenbereich haben wir es gerne warm drinnen… und ein zu warmes, trockenes Raumklima ist für die gepeinigte Nasenschleimhaut nicht besonders angenehm. Trinken Sie mindestens zwei Liter täglich – Tee, Wasser, Mineralwasser. Sorgen Sie außerdem für ein angenehmes Raumklima: Stellen Sie einen Luftbefeuchter in ihrem Umfeld auf oder hängen Sie – wenn nicht anders möglich – feuchte Handtücher auf. Meiden Sie jedoch auf jeden Fall verrauchte, überheizte Räume!

 Ätherische Öle
Und natürlich können wir mit unseren ätherischen Ölen Hilfe geben. Und die wichtigsten davon wollen wir uns jetzt ansehen:
Cajeput (Melaleuca leucadendron) für die Duftlampe oder einen Brustbalsam.
Grapefruit (Citrus decumana, citrus paradisi) schenkt Frische im Raum.
Ingwer (Zingiber officinale) wärmend und heilend
Kiefer (Pinus silvestris) für Balsam und Duftlampe
Manuka (Leptospermum scoparium) hilfreich gegen Viren und Bakterien, im Balsam und in der Duftlampe. Wenn es im Hals kratzt: Fußbad mit Manuka wirkt Wunder!
Rosenholz (Aniba rosaeodora) besonders HNO-wirksam auch bei ganz kleinen Kindern!
Thymian (Thymus vulgaris ct. Linalool) für einen Hustenbalsam (auch bei kleinen Kindern) und für die Duftlampe…

Die nächste Erkältung kommt bestimmt…
Ein ansteigendes Fußbad ist eine ganz einfache und schnelle Art der Wärmezufuhr. Es fördert die Abwehrsteigerung und durch die Erwärmung des Körpers kann so manche Erkältungskrankheit schon im Vorfeld verhindert werden.
Die durchblutungsanregende Wirkung des Fußbads ist anregend auf die Harnwege, den Magen-Darmtrakt, den Nasen-Rachenraum; so ein Fußbad wirkt aber vor allem auch ganz besonders harmonisierend auf das vegetative Nervensystem, daher ist es auch besonders wirksam, wenn man unter Einschlafstörungen leidet.
Es ist eine Anwendung, die für alle Altersstufen geeignet ist.

  • Meersalz wirkt entgiftend ( Salzmenge je nach Person: Kind oder Erwachsener bzw. ca. 2 Esslöffel pro Liter Wasser)
  • Ätherische Öle wie Myrte, Lavendel fein, Cajeput, (die ätherischen Öle mit Milch, Kaffeeobers, Honig oder Salz emulgieren)
  • 25 g Thymiantee ( bei Kindern ) mit ½ Liter Wasser übergießen und ziehen lassen, diesen Absud dem Fußbadwasser zugeben besonders bei Beginn des Hustens oder auch wenn man schon hustet.

Vorsicht:
Bei Kindern unter 6 Jahren dürfen z.B. Pfefferminze, Kampfer, Eukalyptus und Thymian in Form von ätherischen Ölen nicht im warmen Wasser angewendet werden. Es kann zu allergischen Reaktionen kommen.

Schnupfen ist lästig! Aber er geht wieder vorbei. Um eine Erkältung früher loszuwerden, gibt es natürlich noch viele, viele andere ätherischen Öle, hilfreiche Kräutertees und nicht zuletzt können Sie Ihr Immunsystem z.B. mit einem Tannenwipferl-Sirup oder Spitzwegerich-Sirup dabei unterstützen, mit den lästigen Begleiterscheinungen einer Erkältung und vor allem des Schnupfens besser fertig zu werden.

Lassen Sie sich bitte beraten!

 

 

Reflexzonen – Landschaft des Körpers

HAbgesehen von China, wo sich bereits ca. 2500 v. Chr. die Akupunktur an den Meridianen entwickelte, finden sich auch bereits ca. 2300 v. Chr. in Ägypten Darstellungen von Hand- und Fußbehandlungen. Hippokrates (460 – 375 v. Chr.) empfiehlt das Reiben und Massieren bestimmter Körperregionen bei verschiedenen Erkrankungen.

Im Jahr 1582 (!) wird das erste Buch über Zonentherapie in Leipzig veröffentlicht.

So um das Jahr 1886 werden in Russland von W. M. Bechterew Untersuchungen über die Reflexzonen an Mensch und Tier durchgeführt. Bald darauf, im Jahr 1892 entdeckt Dr. Joseph Babinski einen Reflex an der Seite der Fußsohle, der auf eine Erkrankung des Gehirns oder des Rückenmarks hinweisen kann. 1893 stellt der englische Neurologe Sir Henry Head fest, dass ein direkter Zusammenhang zwischen der Druckausübung auf die Haut und einer Wirkung auf die inneren Organe besteht.

Und 1904 erhält der Russe Iwan P. Pawlow den Nobelpreis dafür, dass er einen direkten Zusammenhang zwischen einer Stimulierung und einer Reflexantwort fest.

1916: In Amerika veröffentlicht Dr. William Fitzgerald, ein HNO-Arzt, zusammen mit Dr. Bowers seine Erkenntnisse über die Zonentherapie. Ebenso werden Schriften zu diesem Thema von Dr. Joe Shelby-Riley (auch er ein amerikanischer Naturheilkundler) herausgegeben.

1938 schreibt Eunice Ingham ihr erstes Buch, das auch heute noch als klassisches Lehrbuch Gültigkeit hat: „Geschichten, die die Füße erzählen.“

1955 wird –  wiederum in den USA – von Harry Bond Bressler ein Buch über Zonentherapie herausgebracht.

1975 schließlich erscheint in Deutschland das Buch von Hanne Marquardt über „Reflexzonenarbeit am Fuß“, das bis heute an seiner Aktualität nichts verloren hat und als Grundlage für die Ausbildung zur Fußreflexzonenarbeit in Österreich gilt.

Was sind Reflexe und Reflexzonen?

Einfach erklärt, sind Reflexe Antworten auf Reize. Wir kennen viele Arten von Reflexen und dazugehörigen Auswirkungen. Es gibt Schluckreflexe, Lidreflexe, den Reflex des zusammenlaufenden Wassers im Mund beim Anblick eines guten Essens (oder auf seinen Geruch), aber auch den Reflex, den der Arzt mit seinem kleinen Hämmerchen erzielt, wenn er unter die Kniescheibe eines vor ihm mit übereinandergeschlagenen Beinen sitzenden Patienten klopft.

Reflexzonen sind bestimmte Körperzonen, die über sogenannte Reflexbögen mit – manchmal weit entfernten – Organen verbunden sind oder in besonderer Beziehung dazu stehen. Wichtig ist bei dieser Reflexbrücke vor allem unser Nervensystem.

Diese Reflexzonen gibt es in unserem ganzen Körper verteilt, mit unterschiedlichen Auswirkungen und es sind noch nicht alle bewiesen bzw. erforscht. Diese Wechselwirkungen kann man besonders über die Zonen am Fuß, an der Hand und am Ohr bemerken. Aber es gibt z.B. auch Reflexzonen an den Zähnen und am Kopf.

Ganz eng damit verbunden ist auch die Meridiankunde mit der Akupunktur sowie die Akupressur, die sich ebenfalls die Reflexe des Körpers zunutze machen.

Wie kann man sich nun so einen Reflex vorstellen?

Bei einer physikalischen Anwendung werden berührungsempfindliche Sensorzellen auf der Hautoberfläche stimuliert. Diese Sensorzellen – auch Rezeptoren genannt – senden Informationen durch die Nervenbahnen zu den Schaltzentralen des Körpers. Von dort werden sie weitergeleitet zu den Muskeln oder zu den inneren Organen.

Innerhalb einer Reflexbahn folgt die Information einem verhältnismäßig einfachen Kreislauf: Rückenmark und Kleinhirn empfangen die Botschaften. Sie geben einen Befehl direkt an die Muskel oder Organe weiter, um eine Reaktion zu erhalten.

Alle Systeme des Körpers spiegeln sich in bestimmten Bereichen des Fußes, der Hand, des Ohrs, des Gesichts wieder. Wenn man also über die Handflächen, über die Fußsohlen, über das Gesicht streicht, so berührt man dabei eine ganze Reihe von Reflexzonen.

Ähnlich wie bei Akupunktur oder Akupressur ist diese Form der Therapie eine Ordnungstherapie. Man muss sich vorstellen, dass es zwischen den verschiedenen Reflexbereichen und bestimmten Organen und Geweben Beziehungen gibt.

Durch das Ausüben von Druck bzw. Massagegriffen auf die gewünschten Stellen der Hände und Füße kann also auf die körperliche Entsprechung Einfluss ausgeübt werden.

Die Reaktionen auf Reflexzonenmassage sind vielfältig. Einige Beispiele dafür sind

  • Verbesserung der Beschwerden
  • Nachlassen der Schmerzen
  • Vermehrte Ausscheidung über die Nieren, den Darm und die Haut
  • Linderung von Menstruationsstörungen
  • Verbesserung der Abwehrfunktionen des Körpers
  • Verbesserung des Schlafes
  • Psychische Ausgeglichenheit

Sie haben Interesse daran, die Reflexzonen des menschlichen Körpers näher kennenzulernen? Die Gelegenheit dazu haben Sie beim Reflexzonenkurs in Grafenstein/Kärnten, vom 29.-30. November 2012. Nähere Informationen und das Anmeldeformular finden Sie unter http://www.aromaexperten.at/Downloads.html.