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Eucalyptus radiata

Der sanfte Duft des Eucalyptus radiata würde gleich einmal dazu verführen, ihn auch bei Babys einzusetzen. Das wäre allerdings kontraproduktiv, wenn man sich die Inhaltsstoffe ansieht! Verwendung findet diese Sorte vor allem bei Erwachsenen oder größeren Kindern, wenn wir es mit einer Grippe (auch bei echter Grippe und nicht nur bei grippalen Infekten), mit Entzündungen der Nasenschleimhaut, des Nasenrachens und der Nasennebenhöhlen zu tun haben. Aber auch bei Mittelohrentzündung lässt er sich gut einsetzen. Letztlich also bei allen HNO-Erkrankungen, wenn man das so möchte, ebenso wie bei Asthma.

Eine weitere interessante Unterstützung bietet Eucalyptus radiata bei entzündlichen Prozessen der Haut, wie beispielsweise bei Akne. Das ätherische Öl ist nicht hautreizend.

Die Inhaltsstoffe des Eucalyptus radiata

Je nach Jahrgang und Herkunft finden wir zwischen 70% und 80% 1,8-Cineol. Dieser große Anteil an Oxiden macht es, dass er trotz seines milden Duftes für Babys NICHT geeignet ist!
Weiters finden wir darin bis zu 10% Monoterpene (vor allem Pinen), ca. 9-10% Monoterpenole (in erster Linie Terpineol), etwa 1% Monoterpen-Aldehyde und ca. 2% Ester. Außerdem enthält Eucalyptus radiata Caryophyllen (ein Sesquiterpen), jedoch unter 1%.

Herkunft

Eucalyptus radiata Bild: Wikipedia

Eucalyptus radiata kommt – wie die meisten Eukalyptus-Arten – aus Australien. Sein wichtigstes Herkunftsgebiet ist New South Wales. Er wird bis zu ca. 30 m hoch.
Seine Blätter sind in einem matten Grünton und haben eine lanzettliche Form. Die Blüten haben für mich eine gewisse Ähnlichkeit mit jenen unserer Waldrebe (allerdings sind sie viel dichter und wuscheliger).

Im Gegensatz zu anderen Eukalyptus-Arten schält sich beim Eucalyptus radiata die Rinde nicht…

Rezept bei Akne

30 ml Ringelblumenöl
5 Tropfen Eucalyptus radiata
2 Tropfen Sandelholz (Santalum album)
1 Tropfen Lavendel fein (Lavandula angustifolia)

Aus dieser Grundmischung kann man selbstverständlich auch mit Eucalyptus-Hydrolat und unter Zugabe von Beerenwachs oder Sonnenblumen-Wachs eine gute Pflegecreme herstellen, falls man keine Ölpflege verwenden möchte.
Die oben genannte Mischung eignet sich auch bei empfindlicher Haut.

Bleiben Sie gesund!

In einigen Tagen kommt ein weiterer Eukalyptus dran…

Sonnenschein

Wie sehr wünschen wir uns im Winter doch solche strahlenden Sonnentage wie es heute einer ist!

Alles in mir drängt „Hinaus, hinaus“ und Frühlingsgefühle erblühen. Und ich hab mich für die langen, finsteren Tage mit ein paar Blümchen belohnt: kleine weiße Rauchfangkehrerleins (= Traubenhyazinthen), dick gefüllte Tulpen und gelbe Tacetten haben einen neuen Platz in einer ausgedienten Suppenschüssel gefunden…

 

…und natürlich dürfen Tulpen auch in den anderen Räumen nicht fehlen – richtiges Frühlingsfeeling eben!

 

Und um dieses Frühlingsgefühl noch zu toppen, hier noch ein bissl was Informatives für alle jene, die sich mit Aromapflege, Aromawellness oder Aromatherapie beschäftigen:

 

„Die Augen sind die Wege des Menschen, die Nase ist sein Verstand.“ sagte schon Hildegard von Bingen.

Die einzigartigen Eigenschaften der flüchtigen Kostbarkeiten, die wir als „ätherische Öle“ bezeichnen, regulieren psychische und physische Vorgänge durch ihre unmittelbare Wirkung auf unser Gehirn. Sie können (auf physischer Ebene) die Haut durchdringen und treten über Bindegewebe und Lymphe in den Blutkreislauf ein, auf diesem Weg letztlich auch zu den entsprechenden Organen. Niere und Lunge scheiden die Wirkstoffe der ätherischen Öle wieder aus.

Unsere Organe, die Haut, das Gehirn und damit auch die Psyche stehen ständig miteinander in Kontakt über das Nervensystem und seine Botenstoffe.
Diese Anlage wird bereits im Embryo angelegt (Haut und Nervensystem entstehen beide aus dem Ektoderm, einem Keimblatt).

Wenn man so will, kann man die Haut ja auch als ein „Spiegelbild der Seele“ bezeichnen. Wir können von der Haut vielfach den Gemütszustand, ja Gefühle ablesen: „Blaß vor Neid“, „Rot vor Wut“, man wird bei Schreckzuständen blaß, bei Stress kann Akne erblühen, der Angstschweiß bricht aus…..

Man kann mit ätherischen Ölen nicht nur über die Nase auf die Psyche einwirken, sondern – eben aus jenen oben genannten Gründen – natürlich auch über die Haut. Haut und Psyche hängen aber auch ganz eng mit unserem Immunsystem zusammen. Eine Abwehr von Krankheitserregern funktioniert immer nur so gut, wie man sich fühlt und wie die Haut uns „beschützt“.

Unser Nervensystem, das Hormonsystem und das Immunsystem arbeiten in unserem Körper also sehr eng zusammen.
Der Geruchssinn greift auf vielen Ebenen in unser Leben ein. Meist ist uns das gar nicht bewußt. Düfte beeinflussen unsere Stimmungen, sowohl positiv als auch negativ, sie regen an und auf, ziehen an und stoßen ab. Und: In unseren zwischenmenschlichen Beziehungen geht ohne Duft gar nichts.

Nur am Rande bemerkt: die höheren Säugetiere, Mäuse, Ratten, Katzen und Hunde, haben ein weit besseres Riechsystem als wir Menschen. Mäuse und Ratten besitzen bis zu 1200 verschiedene Riechrezeptoren, Hunde und Katzen ca. 900. Beim Menschen sind gerade noch 350 in Verwendung – vergleichsweise also recht wenig.

Dabei sollten wir unser „Bauchhirn“ nicht vergessen: man weiß, dass ca. 100 Millionen Nervenzellen den Verdauungstrakt umhüllen. Sie beeinflussen ebenfalls unser Fühlen, Denken und unser Erinnerungsvermögen. Auch diese Nervenzellen haben Verbindung zu unserem Gehirn. In diesen Nervenzellen des Bauches werden ebenfalls Botenstoffe (Neurotransmitter) produziert, die unsere seelische Befindlichkeit beeinflussen. Bis zu 90 % des körpereigenen Serotonins werden z.B. hier im Bauch gebildet.

Wenn wir atmen, riechen wir.

Die beiden Nasenhöhlen sind durch die Nasenscheidewand (Septum) voneinander getrennt. Jede Nasenhöhle ist mit Schleimhaut ausgekleidet, die vor allem zum Erwärmen,  Befeuchten und Reinigen der Atemluft dient. In jeder Nasenhöhle liegen drei muschelartige Gebilde übereinander, um möglichst viele Geruchseindrücke aufnehmen zu können. Das oberste muschelartige Gebilde – es liegt ganz unter dem Nasendach – beinhaltet die Riechsinnszellen. Diese Riechschleimhaut ist beim Menschen beidseitig der Nase jeweils so groß wie eine Euromünze.

Auf diesen ca. 20-30 Millionen Zellen sitzen jeweils Büschel mit ca. 6 – 8 Flimmerhärchen, die auf ihrer Oberseite Rezeptoren tragen. In jeden dieser Rezeptoren passen bestimmte Duftmoleküle hinein. Hier liegt das Zentralnervensystem offen (die einzige Stelle im Körper, wo das so ist.).
Von dort geht es weiter über die Rezeptoren durch die Siebbeinplatte zum Riechbeinkolben. Durch chemische und elektrische Reize werden die Duftmoleküle ins Limbische System weitergeleitet.
Unser Limbisches System ist trotzdem in der Lage, auch wenn wir „nur“ 350 verschiedene Riechrezeptoren haben, mehrere Tausend fremde Moleküle voneinander zu differenzieren. Die maximale Empfindlichkeit einer einzelnen Riechzelle ist in der Lage, nur einige wenige Duftstoffmoleküle zu erkennen. Daher haben sich in unserem Riechorgan unglaubliche 30 Millionen (!) davon entwickelt.
Die Wirkung der Düfte kann mit Hilfe des EEG’s (Elektro-Enzephalogramms) aufgrund der Reaktionen des Gehirns dargestellt werden.

Manche Düfte wirken entspannend und fördern die Alpha-Wellen des Gehirns, einige andere wirken anregend und fördern die Beta-Wellen. Je nach der Intensität der jeweiligen Düfte werden die Botenstoffe zur Bildung angeregt, wie wir sehen werden.

Einen großen Einfluß auf die Wahrnehmung der Düfte hat der Kalziumgehalt der Nasenschleimhaut. Ist die Kalziumkonzentration niedrig, werden die ätherischen Öle intensiver gerochen, viel Kalzium blockiert den Riechkanal und die Öle werden kaum wahrgenommen. „Diesem Mechanismus und der Fähigkeit, dass Kalzium diesen Kanal blockieren kann, ist auch dem Phänomen der Adaption zuzuschreiben. Wir nehmen einen Geruch in einem Raum, egal ob angenehm oder übel, nur für kurze Zeit, circa sieben bis zehn Minuten wahr und riechen ihn danach nicht mehr.[1]

So, das wär’s für heute – die Sonne lockt mich nun wirklich ins Freie… und ich freue mich schon auf dieses erste Frühlingslüfterl und den blauen Himmel!


[1] Ingeborg Stadelmann, 2001, S.30