Kategorie: Aromatherapie

Hier finden Sie eine Sammlung von Artikeln und Informationen rund um Aromakunde, Geologie, Natur- und Landschaft, Lebensräume, Kräuterheilkunde. Neue Beiträge finden Sie auf meiner Seite www.kleindienst-john.at.

Hinweis in eigener Sache:
Sie finden hier Beiträge, die sich auf persönliche Erfahrungen mit Düften und Kräutern beziehen. Die Artikel verstehen sich keinesfalls als Ersatz für eine medizinische oder physiotherapeutische Beratung oder Behandlung. Ein Besuch beim Arzt Ihres Vertrauens, bei Ihrem Physiotherapeuten, Ihrem Masseur oder auch Ihrem Apotheker kann dadurch nicht ersetzt werden.

Die in den Beiträgen angeführten Rezepturen stellen lediglich Beispiele dar und können eine persönliche Beratung nicht ersetzen. Eine fachkundige Beratung und Betreuung ist auch auf dem Gebiet der ätherischen Öle und Kräuter immer eine persönliche Angelegenheit. Sollten Sie die vorgestellten Rezepte anwenden, so liegt das in Ihrem eigenen Verantwortungsbereich. Wir übernehmen dafür keine wie auch immer geartete Haftung!

Arnika – Sonne auf der Alm

Arnica

Arnica montana L.

Der Bergwohlverleih, wie man die Arnika auch nennt, wächst vor allem auf Bergwiesen. Sie wird ca. 40 – 50 cm hoch und ihre strahlend gelben Korbblüten leuchten dem Wanderer schon von weitem entgegen. Arnika steht – bereits seit dem 19. Jhdt. – unter Naturschutz! Übrigens: im Jahr 2001 wurde sie zur Arzneipflanze des Jahres gewählt.

Der botanische Name „Arnica“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Lammfell“, was vermutlich auf die Weichheit der Blätter zurückzuführen ist. Arnika gehört zu den Korbblütlern (Asteraceae).
Botanisch gesehen haben wir es mit einer Pflanze zu tun, die sich aus einer flach ausgebreiteten Rosette erhebt. Ihre Blätter sind länglich, dicht mit kurzen Haaren versehen und ein wenig eiförmig. Der Stängel ist ebenfalls behaart, trägt meist ein bis zwei Blattpaare und fast immer nur einen einzigen Blütenkopf. Das Blütenkörbchen hat zungenförmige Randblüten, im Körbchen selbst befinden sich braune Röhrenblüten. Die Samen werden durch den Wind vertragen. Um gut zu gedeihen benötigt sie einen ungedüngten, kalkarmen Boden. Blütezeit ist in unserer Region Ende Juni bis Ende Juli, dann wird sie auch gesammelt. Arnikawurzeln sammelt man im März, April oder im September.

Sie gilt schon sehr lange als Heilpflanze, die vor allem bei Entzündungen, Muskelverspannungen, Sehnenzerrungen und Quetschungen eingesetzt wurde, und zwar vor allem in Form einer Arnika-Tinktur. Auch für schlecht heilende Wunden oder bei Blutergüssen wurde Arnika geschätzt. Dafür machte man Umschläge mit Arnika-Tinktur.

Bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich kann man mit Arnika-Tee gurgeln (max. 10 min. ziehen lassen!).

Bitte den Tee nicht unbedingt trinken, Ihrem Magen könnte das vielleicht nicht gut bekommen (Arnika ist leicht giftig)! Auch die Tinktur ist nicht ganz ohne – sie kann Juckreiz oder allergische Hautreaktionen hervorrufen. Also bitte Vorsicht walten lassen!

Beschreibungen zur Arnika finden sich bereits in den alten Kräuterbüchern. Die früheste Erwähnung findet man bei Hildegard von Bingen, die die Pflanze als „Wolfsgelegena“ bezeichnet, was aber nicht hundertprozentig abgesichert ist, da die Pflanze nicht genau beschrieben wird. Ab dem 16. Jahrhundert findet man sie dann als „Arnica montana“.

Tabernaemontanus (1522-1590) nennt sie in seinem Kräuterbuch von 1588[1] bereits als wichtige Pflanze für die Anwendung bei Verletzungen: „Bey den Sachsen braucht es das gemeine Volck/ denen so hoch hinunter gefallen/ oder so sich sonst etwan mit Arbeit verletzt haben: Nement ein Handtvoll/ sieden es in Bier/ drincken dess Morgendts einen Trunck warm davon/ decken sich zu/ unnd schwitzen: Wo sie sich dann verletzt haben/ empfinden sie an dem verletzten Ort grossen Schmertzen/ auff zwo oder drey Stundt/ unnd werden also curirt: Haben sie sich aber nicht verletzt/ empfinden sie keine Veraenderung.
Auch zu Dantzig in Preussen ist es sehr in grossem Brauch/ und ob wol bey jhnen es nicht w
achst/ wirdt es doch auss Nieder Sachsen in Faessern dahin gebracht.
[Ein Quintlein dieser Wurtzel oder mehr mit Wein getruncken/ ist gut den jenigen/ so von einer Kr
oeten gebissen seyn/ oder opium gessen haben.
Das Kraut wie ein Pflaster auffgelegt/ s
enfftiget die Geschwulst. Ist sonsten gar nicht im Gebrauch der Artzeney wie auch DODONAEUS bezeuget.]

Johann Wolfgang v. Goethe verwendete Arnika-Tee nach seinem Herzinfarkt im Jahre 1823 und meinte dazu, dass es ihm danach wesentlich besser ginge.

Arnika ist nicht mit Gold zu bezahlen. Diese Pflanze verdient, an die erste Stelle der Heilmittel bei Verwundungen gesetzt zu werden, ich kann sie deshalb nicht genug empfehlen.“ schrieb Sebastian Kneipp.[2]

Die Arnika zählt auch zu den Zauberpflanzen und wurde besonders für die Kulthandlungen um die Sommersonnenwende eingesetzt. Das führt uns zu ihrer Sonnensignatur, zur strahlend gelben Blüte. Man vermutet, dass sie bereits in vorchristlicher Zeit verehrt wurde und damals der Freya geweiht war. Heute wird sie oftmals in den Kräuterbuschen um Johannis eingebunden.

Arnika-Hydrolat (pH-Wert 5,89) ist wundheilend und desinfizierend[3] und duftet süßlich-fruchtig. Ätherisches Arnika-Öl wird übrigens aus der Wurzel destilliert, ist gelblich und riecht etwas eigenartig. Da es sehr zäh ist, muss es in Weingeist gelöst werden.

Auch in der Blüte finden wir ätherisches Öl (ca. 400 kg der getrockneten Blüten ergeben ca. 1 kg ätherisches Öl).

Bergwohlverleih wurde früher auch – zusammen mit anderen Kräutern, wie z.B. den Blüten der Königskerze und dem Huflattich – in der Pfeife geraucht, sie war aber auch in manchen Gegenden Teil der Schnupftabakmischungen.

Bei der Arnika haben wir es mit einer Sonnensymbolik zu tun, das ist wohl eindeutig. Aber gehört sie nun zu den Feuerpflanzen? Oder gehört sie zum Element Erde? Was nun? Ich finde, die Arnika vereint beides in sich, Feuer und Erde!

 Das und natürlich noch mehr über die Inhaltsstoffe der Arnika finden Sie in meinem Buch „Pflanzen und Elemente“, erschienen im Freya-Verlag, Mai 2013…

 


[1] Neuw Kreuterbuch, erschienen 1588, mit über 800 Seiten eines der umfangreichsten Kräuterbücher.

[2] Pfarrer Kneipps Hausapotheke: Kräuter, Tees, Tinkturen, Öle und Pulver aus dem Garten Gottes, 1886 (Neuauflage 2008)

[3] Ingrid Kleindienst-John „Hydrolate – Sanfte Heilkräfte aus Pflanzenwasser“, 2012 (Freya-Verlag)

Pflanzliche Inhaltsstoffe im Mazerat

Immer wieder werde ich gefragt, welche pflanzlichen Inhaltsstoffe in ein Mazerat übergehen. Diese Frage ist sicherlich berechtigt. Dazu müssen wir uns erst einmal darüber informieren, welche primären und sekundären Pflanzeninhaltsstoffe überhaupt fettlöslich sind, denn nur solche gehen wirklich in das fette Trägeröl unseres Mazerats über.

Eigentlich logisch, denn wasserlösliche Inhaltsstoffe mögen ja kein Fett und würden sich nicht gerne dazu überreden lassen, in ein Mazerat überzuwechseln.
Allerdings gibt es auch pflanzliche Inhaltsstoffe, die sowohl wasser- als auch fettliebend sind, die können wir dann auch in Spuren im Mazerat wiederfinden.

Pflanzeninhaltsstoffe im Mazerat

Also nun: welche der Pflanzeninhaltsstoffe sind denn nun fettlöslich und welche sind wasserlöslich?

  • Kohlenhydrate – also alle Zucker – sind lediglich wasserlöslich, wir finden sie also nicht in unserem Mazerat wieder.
  • Fette und Öle sind selbstverständlich auch in Fetten löslich. Die finden sich auch im Mazerat wieder.
  • Ätherische Öle (die in den Pflanzen nur bis zu max. 4 oder 5% enthalten sind) sind lipophil und wir finden sie als Duftstoffe auch im Mazerat, wenn auch nicht in der Intensität, als würden sie destilliert worden sein.
  • Gerbstoffe sind nicht fettlöslich. Sie lösen sich in heißem Wasser gut (daher haben wir sie auch in den Tees), in kaltem Wasser lösen sie sich nur schwer.
  • Herzglykoside sind lediglich alkohollöslich.
  • Anthrachinone (ebenfalls eine Art der Glykoside) sind wasserlöslich.
  • Bitterstoffe sind grundsätzlich wasser- und alkohollöslich. Lediglich die nichtglykosidischen Iridoide (ebenfalls Bitterstoffe) sind fettlöslich. Die können wir demnach in einem Mazerat finden.
  • Schleimstoffe sind wasserlöslich.
  • Cumarine und Furocumarine sind hingegen lipophil – wir finden sie also in unseren Mazeraten, so sie denn in der ausgezogenen Pflanze drin waren bzw. sind. Und Achtung: Furocumarine erhöhen die Lichtempfindlichkeit der Haut!
  • Phytosterine sind lipophil, ebenso wie die Vitamine A (Retinol), D (Cholecalziferol), E (Tocopherol), K1 (Phyllochinon), K2 (Menachinon/Farnochinon).
  • Flavonoide können sowohl fettlöslich wie auch als wasserlöslich sein. Zu ihnen gehören auch die Flavone und die Anthocyane.
  • Carotinoide, die orange-färbenden Stoffe, die eine Vorstufe zum Vitamin A bilden, sind ebenfalls fettlöslich.
  • Alkaloide sind stickstoffhältig, dadurch sind sie lediglich wasserlöslich, wir müssen also kaum Angst haben, dass sie sich in unseren Mazeraten wiederfinden. Dennoch ist bei stark alkaloidhaltigen Pflanzen große Vorsicht geboten! Pyrrolizidin-Alkaloide sind extrem giftig und in Wasser schlecht löslich. Zumeist lösen sie sich durch Alkohol.

Wenn wir uns also einen eigenen Ölauszug machen wollen, sollten wir uns grundsätzlich erst einmal die Inhaltsstoffe unserer Pflanzen ansehen.

 

 

 

Empfehlenswerte Pflanzen

Hier finden Sie einige der interessantesten Pflanzen für ein selbst hergestelltes Mazerat und die vorhandenen Inhaltsstoffe. Nach der obigen Liste der Inhaltsstoffe können Sie nun selbst feststellen, was Sie in Ihrem Mazerat so alles finden können:

Steinklee (Melilotus officinalis L.)
Cumarine (Melitonin)
Flavonoide
Gerbstoffe
Saponine
ätherisches Öl

Schafgarbe (Achillea millefolium)
Bitterstoffe
ätherisches Öl
Flavonoide
Cumarine
Phenolcarbonsäuren
Kalium

 

 

 

Ringelblume (Calendula)
Triterpensaponine
Glykoside
ätherisches Öl
Cumarine
Carotinoide
Polysaccharide
Flavonoide

 

 

Pfefferminze (Mentha piperita)
ätherisches Öl (je nach Sorte 0,5 – 4%)
Lamiaceengerbstoffe (Rosmarinsäure, Kaffeesäurederivate)
Flavonoide
Bitterstoffe

Rotklee (Trifolium pratense)
Gerbstoffe
Cumarine
Isoflavone
ätherisches Öl
cyanogene Glykoside
Fette, Wachse
Spurenelemente

Stiefmütterchen (Viola arvensis, Viola tricolor L.)
Gerbstoffe
Schleimstoffe
Salicylsäure
Phenolcarbonsäuren (Kaffeesäure)
Flavonoide
Carotinoide
Cumarine
ätherisches Öl

Apothekerrose (Rosa gallica)
Gerbstoffe
Saponine
ätherische Öle

Viel Vergnügen bei Ihrer Forschungsarbeit, welche Inhaltsstoffe in Ihren selbstproduzierten Mazeraten vorhanden sein können!

 

 

 

 

 

Wege der Natur (Teil 3)

Die Wege der Natur zu beschreiten, war in alten Zeiten selbstverständlich:

„Im Menschen sind nämlich Sonne, Mond und alle Planeten, dergleichen sind auch in ihm alle Sterne und das ganze Chaos…“ (Paracelsus)

Wir haben bereits über die Chemie der Pflanzen, ihre Inhaltsstoffe ein wenig geplaudert. Heute möchte ich die Signatur der Pflanzen unter die Lupe nehmen. Ja, ja, ich weiß: viele Menschen sehen diese Pflanzenbetrachtung als überholt an. Nun, folgen Sie mir einfach in die Welt der Signaturenlehre und sehen Sie selbst….

Signaturenlehre

Man begann im Laufe der Zeit damit, die Pflanzen ihrer Signatur entsprechend einzuteilen. Die damaligen Wissenschaftler bedienten sich dabei auch der Gestirne, denen sie die einzelnen Pflanzen zuordneten.

Die entsprechenden (ursprünglich damals bekannten) Planeten sind Mond, Merkur, Venus, Mars, Saturn, Jupiter und Sonne, wobei nach unserem heutigen Verständnis Mond und Sonne genaugenommen ja keine Planeten sind.

Namen in der Volksheilkunde – Blick auf die Signatur!

In der Volksheilkunde werden Pflanzen oftmals schon mit Namen bezeichnet, die viel über die ihnen innewohnende Heilkraft aussagen. Das Wesen einer Pflanze erzählt uns also bereits eine ganze Menge über ihre Einsatzmöglichkeiten. Und das Wesen einer Pflanze erkennt man durch das Studium ihrer Signatur.
Zur Signatur einer Pflanze gehören alle äußerlich feststellbaren Eigenschaften, wie Gestalt, Konsistenz, Farbe, Duft und Geschmack.

Die Natur zeichnet ein jegliches Gewächs, das von ihr ausgeht, zu dem, dazu es gut ist. Darum, wenn man erfahren will, was die Natur gezeichnet hat, so muss man es an dem Zeichen erkennen, welche Tugenden in ihm sind.“ (Paracelsus).

Kriterien der Signaturenlehre

In der Signaturenlehre wird eine Pflanze also nach verschiedenen Kriterien beurteilt. Gehen wir die einzelnen der Reihe nach – etwas vereinfacht – durch:

Gestalt („Habitus“)
Dabei haben wir es mit der allgemeinen Wuchsform zu tun, aber auch mit der Form der Blätter (gefiedert, rund, herzförmig…), ob die Pflanze stachelig oder dornig ist. Was sehe ich, wenn ich die Pflanze einfach nur betrachte:  Wie sieht die Blüte aus? Wächst die Pflanze in Form einer Liane oder hat sie einen aufrechten, geraden Wuchs? Nadelbaum oder Laubbaum? Breit ausladende Äste oder schmalwüchsig – alles das schenkt uns in der Signaturen-Betrachtung Information, welchem Element bzw. auch welchem Planeten die Pflanze zuzuordnen ist. Aber es ist auch Information darüber, für welche Krankheit sie eingesetzt wurde (und teilweise immer noch wird).

 Konsistenz: 
Sind die Stängel weich und nachgiebig oder hart und spröde? Enthält die Pflanze Milchsäfte oder ist sie an der Bruchstelle eher trocken?
Mit Hinweisen auf die Konsistenz wurde und wird ebenfalls auf ihre Heilkraft und die Anwendungsmöglichkeiten geschlossen.
Um ihre Konsistenz feststellen zu können, muss ich eine Pflanze in der Natur „begreifen“.

Farbe: 
Die Bedeutung der Farbe ist nach der Farblehre, die wir schon bei Goethe finden können, ebenfalls aufschlussreich, wie wir bei den einzelnen Pflanzenportraits dann feststellen können. Zum Feststellen der Farbe muss ich die Pflanze ansehen:

o   Rot ist Symbol für Feuer, steht also auch für die Vitalität und Dynamik, für Sexualität, für Durchsetzungsvermögen, für Yang, aber auch für das Wurzelchakra.

o   Gelb ist die Farbe des Solarplexus, steht in der Signaturenlehre für das Element Luft, für Weisheit, aber auch für Leber und Galle.

o   Blau ist symbolisch mit der Erde verbunden. Es ist beruhigend, kühlend, steht auch für Yin. Helles Blau steht für das Kehlkopfchakra, dunkles Blau für das Stirnchakra.

o   Orange steht für Fröhlichkeit, heitere Gelassenheit, aber es ist auch auf die Verdauung wirksam. Es ist die Farbe des Sakralchakras.

o   Grün wirkt ausgesprochen harmonisierend und wird mit der aufstrebenden Energie des Frühlings in Verbindung gebracht. Außerdem ist es eine der Farben für das Herzchakra.

o   Rosa – ebenfalls eine der Farben des Herzchakras – symbolisiert das Venus-Prinzip und die Lieblichkeit.

o   Violett – Farbe des Kronenchakras – vereint die Polaritäten und ist oftmals auch Zeichen der Spiritualität.

o   Weiß als Farbe für positive Lebensauffassung symbolisiert auch das Yang und damit Aktivität.

o   Grau wäre die Farbe des Alterns, findet sich meist in der Farbe der Rinde eines Baums bzw. als Unterseite von Blättern.

o   Schwarz symbolisiert das absolute Yin, wir werden es aber bei Pflanzen kaum finden.

Duft: 
Angenehm oder abstoßend, weich, süß oder scharf und würzig? Viele dieser Gerüche helfen uns ebenfalls bei der Einordnung einer Pflanze in Bezug auf ihre Wirkung und das zugehörige Element. Wenn Sie an einer Pflanze schnuppern, steigen die ätherischen Öle in die Nase. Und diese haben auf unseren Körper auch bestimmte Wirkungen…Um den Duft feststellen zu können, muss ich mich wieder in die Natur begeben, damit ich ihn erschnuppern kann.

Geschmack: 
Der Geschmack verrät uns meist schon die Verwendungsmöglichkeiten. Bitterstoffe und Gerbstoffe kann man z.B. schmecken. Oftmals werden wir durch den Geschmack aber auch von den anderen Inhaltsstoffen „abgelenkt“, so dass wir ein eventuelles Pflanzengift bei der Einnahme nicht bemerken können. (Achtung bitte: kosten Sie nicht alles, was Ihnen über den Weg „wächst“!).

Planetarische Signaturzuordnung:
Ach ja, die hätten wir ja beinahe vergessen – und doch ist sie ein wichtiges Kriterium, wie auch schon Paracelsus schrieb: „…dass der Arzt wissen soll, dass im Menschen Sonne, Mond, Saturn, Mars, Merkur, Venus und alle Zeichen sind, …wenn er vom Grund der Arznei wissen will.

Näheres und noch viel mehr finden Sie in meinem neuen Buch „Pflanzen und Elemente“, erschienen im Freya-Verlag, Mai 2013… :-)

Literaturhinweis: Roger Kalbermatten „Wesen und Signatur der Heilpflanzen“, 2002

 

Wege der Natur… (Teil 2)

„Die Dosis macht das Gift…“ (Paracelsus)

Viele ätherische Öle können sehr heilsam sein – aber auch gefährlich, wenn die Dosis nicht stimmt… Das gilt auch für Tees und Tinkturen!
Aber was ist die richtige Dosis? Leicht ist das nicht zu verallgemeinern – aber sicher ist, weniger ist meist richtig.

Stellen Sie sich einmal folgende Situation vor:
Ihr Tag war erfüllt von hektischen Situationen, Sie kommen heim, sind müde und erschöpft und wollen ein entspannendes Bad nehmen. Irgendjemand hat Ihnen einmal empfohlen, für so einen Anlass einen Badezusatz mit Melissenöl herzustellen. Und nehmen wir mal an, Sie haben sich aus 5 ml Melissenöl und 5 ml Lavendelöl eine Aromamischung selbst hergestellt, die Sie jetzt in Ihr Badewasser emulgieren wollen… TUN SIE DAS BITTE NICHT! Warum?
Melissenöl sollte immer nur sehr sparsam verwendet werden. Verwenden Sie zuviel davon, so wirkt es – besonders im warmen Badewasser – hautreizend und trotz des Lavendelöls nicht entspannend, sondern extrem anregend.


Wieso ist das so? Sehen wir uns einmal die Inhaltsstoffe des Melissenöls an: lt. Hersteller-Informationen finden wir im ätherischen Öl der Melisse bis zu 40% Sesquiterpene (vor allem Caryophyllen), ca. 40-50% Aldehyde (Geranial, Neral, Citronellal), ca. 1% Oxide und etwa 3% Ester.

 

 

Schauen wir uns die körperliche Wirkung der Sesquiterpene grundsätzlich an, so stellen wir fest, dass sie vor allem beruhigend, einhüllend, juckreizstillend, krampflösend usw. wirken. Das wär ja sehr wünschenswert in unserem Fall.

Bei der Gruppe der Aldehyde schaut das allerdings ein wenig anders aus: in starker Verdünnung wirken sie entzündungshemmend, nervenberuhigend und stabilisieren unser Immunsystem. In größerer Menge vorhanden, wirken Sie jedoch hautreizend! Da wir schon in kleinen Mengen des Melissenöls einen prozentuell hohen Anteil an Aldehyden finden, ist die Verwendung von Melissenöl im warmen Badewasser immer ein wenig riskant! Und das ist auch der Grund, weshalb Sie Melissenöl grundsätzlich nur äußerst sparsam einsetzen sollten.

Die im Melissenöl enthaltenen Ester und Oxide sind heilsam und schenken uns den wunderbaren Melissenduft und die heilsame Wirkung. Damit hätten wir ja nicht wirklich ein Problem.
Das bedeutet also, das die „Gefahr“ vor allem in den Aldehyden liegt!
Wieviele Tropfen unserer Mischung sollten wir demnach in unser Badewasser hinein emulgieren?
Meine Empfehlung lautet: bleiben Sie auf der sicheren Seite mit 5 – 8 TROPFEN Ihrer Mischung sind Sie gut beraten und werden sich bestimmt in Ihrem Bad entspannen können…

Was lernen wir daraus? Man sollte sich – wenn möglich – über die Zusammensetzung eines ätherischen Öls im Klaren sein! Ich weiß schon, das ist nicht immer einfach. Aber gute Handelsunternehmen ätherischer Öle geben Ihnen gerne Auskunft über die Inhaltsstoffe. Sie finden aber viele Informationen dazu z.B. in den Büchern von Eliane Zimmermann und Ruth v. Braunschweig/Monika Werner. Und wenn Sie spezielle Infos benötigen, scheuen Sie sich bitte nicht, über das Kontaktformular mit mir in Verbindung zu treten, ich helfe Ihnen gerne weiter…

 

 

Wege der Natur… (Teil 1)

„Falls Ihr die Wahl von zwei Wegen habt, dann wählt den der Natur.“ (Aristoteles)

Im Laufe der Arbeit mit ätherischen Ölen konnte ich feststellen, dass ihr Duft oftmals starke Emotionen auslösen kann. Nicht immer sind diese Empfindungen von reiner Freude geprägt. Aber Düfte gehören zu unserem Leben, sind ein Teil davon, von unserer Geburt bis zu unserem Tod.
Ich arbeite nicht nur mit ätherischen Ölen, sondern auch mit Pflanzenmaterial in anderer Form: da sind die Hydrolate (wie wir ja bereits wissen, ein Nebenprodukt der Wasserdampfdestillation von Pflanzen), oftmals mit einem zarten und bescheidenen Duft ausgestattet; da sind die Tinkturen (alkoholische Auszüge), die andere Inhaltsstoffe der Pflanzen lösen; da sind aber auch die Mazerate (Öl-Auszüge), die wiederum eine neue Qualität ins Spiel bringen; und zuguter letzt die Tees, die man aus so mancher Pflanze produzieren kann.

Allen diesen Materialien ist eins gemeinsam: sie spiegeln uns immer nur einen Teil dessen wider, was eine Pflanze in der Natur alles repräsentiert.

Ätherische Öle stellen nur einen kleinen Teil der Inhaltsstoffe von Pflanzen dar. Zumeist finden wir in einer Pflanze lediglich max. so um die 3% ihres Gesamtvolumens in Form von ätherischen Ölen vor.

Inhaltsstoffe ätherischer Öle

Einige der Inhaltsstoffe ätherischer Öle zeigen eine besondere Wirkung auf die Psyche. Nachstehend ein Versuch, die psychische Wirkungen zu ordnen:

Monoterpene sind stark fettlöslich, dünnflüssig und leicht flüchtig. Ihre Moleküle dringen sehr schnell in die Haut ein. Öle mit einem großen Monoterpenanteil können nicht sehr lange gelagert werden, da sie rasch oxidieren. Psychisch wirken Monoterpene vor allem beruhigend, konzentrationsfördernd, geistig stimulierend, angstlösend. Sie fördern die seelische Widerstandskraft und auch Denkprozesse. Sie wirken sich vor allem auf die Noradrenalin- und Dopaminproduktion aus.
Zu besonders monoterpenhaltigen Ölen gehören die Zitrusschalenöle, aber auch Kiefern- und Tannenöle.


Die Moleküle der Sesquiterpene sind größer als die der Monoterpene, sie reagieren auch langsamer.Psychisch wirken sie, indem sie dabei helfen, sich zu zentrieren, in die Mitte zu kommen, sie schenken uns Kraft und Selbstvertrauen und unterstützen unsere Ausstrahlung positiv. Allgemein sind Sesquiterpene angstlösend, beruhigen,helfen als Stressminderer. Öle mit einem hohen Sesquiterpenanteil sind ideal bei psychosomatischen Beschwerden.
Das typische Öl für einen Reichtum an Sesquiterpenen ist das Sandelholzöl. Hier finden sich aber auch Öle wie Patchouli, Vetiver und Ylang-Ylang…


Monoterpenole (= Monoterpenalkohole) schützen vor allem das Immunsystem vor Stress, harmonisieren das Hormonsystem, sowie Herz, Kreislauf und die Nerven. Auf die Haut wirken sie pflegend und zellregenerierend ein. Psychisch wirken Monoterpenole dabei, sich z.B. an veränderte Umweltbedingungen anzupassen. Die Stresshormonproduktion wird reguliert (z.B. bei übermäßiger Erregbarkeit) und auf Mutlosigkeit wirken sie stimulierend positiv ein. Stimmungsaufhellend, wahrnehmungsfördernd.
Die ätherischen Öle von Rosengeranie, Lavendel und Palmarosa mögen hier als Beispiele stehen. Natürlich gehören noch viele andere ätherischen Öle hier dazu.


Sesquiterpenole (= Sesquiterpenalkohole):  Hier haben wir es körperlich vor allem mit immunabwehrstärkenden Substanzen zu tun. Außerdem wird der Hormonhaushalt positiv beeinflusst. Sie  wirken hautpflegend, auch bei chronischen Hauterkrankungen. Auf psychischer Ebene haben sie grundsätzlich eine starke Wirkung auf die Hypophyse und das dazugehörige Hormonsystem. Sie sind von ausgleichender Wirkung auf das vegetative Nervensystem (Parasympathikus und Sympathikus werden harmonisiert). Das stärkt auch die Widerstandskraft gegen psychischen Stress und emotionale Schwankungen. Nervosität und Aggressivität werden gemindert. Auch die Sexualhormone werden reguliert (pheromonähnlicher Charakter).
Auch hier gehört wiederum das Sandelholz mit seinem hohen Anteil an Santalol (einem Sesquiterpenol) dazu…

Diterpenole (=Diterpenalkohole) kommen nur in Spuren vor, vor allem finden wir sie in Absolues. Besitzen stresslösende Wirkung vor allem auf das sexuelle Verhalten.

Monoterpenaldehyde  reagieren stark auf der Haut und der , das heißt, in höherer Dosierung können sie stark schleimhaut- und hautreizend wirken. Psychisch wirken sie in geringer Dosierung beruhigend, in normaler Dosierung anregend und belebend, in hoher Dosierung beunruhigend und fördern die Reizbarkeit. Werden sie richtig eingesetzt, so sind sie anregend, belebend und erfrischend, können innere Spannungen lösen, die Kreativität fördern, die Seele aufhellen. Setzt man Öle mit Monoterpenaldehyden bei Kindern ein, muss wirklich mit großer Sorgfalt dosiert werden, da man sonst das Gegenteil dessen erreicht, was eigentlich das Ziel ist.


Sesquiterpenaldehyde sind mild wirksam. In den ätherischen Ölen finden wir sie eher selten. Erkennbar sind sie an ihrem ausgesprochen intensiven Geruch. Auf psychischer Ebene wirken sie ausgleichend, auch angstlösend.
Zu den aldehydhaltigen ätherischen Ölen zählen beispielsweise Litsea, Melisse, Lemongrass, Eukalyptus citriodora und Zimtrinde.

Monoterpenketone  wirken nicht nur sehr stark auf unser Nervensystem ein, sondern unterstützen auch die Wundheilung. Auf die Atmungsorgane wirken sie vor allem schleimlösend, sind leberentlastend, antibakteriell und antiviral. Achtung: Hier sind Nebenwirkungen möglich!!!! Psychisch: Pflanzen mit hohem Monoterpenketonanteil wurden immer schon als Räucherwerk eingesetzt. Die ätherischen Öle dieser Pflanzen haben grundsätzlich eine starke Wirkung auf den Gehirnstoffwechsel. Sie wirken geistig klärend und stimulierend, auch entspannend, wenn sie in geringer Dosierung verwendet werden. Neurotransmitter werden positiv beeinflusst (vor allem Acetylcholin und Serotonin).
Zu den monoterpenhaltigen Ölen zählen vor allem der Speiklavendel, die Pfefferminze, der Salbei und auch Rosmarin Verbenon oder Borneon.


Sesquiterpenketone:  Hier finden wir wieder den körperlichen Bezug zur Haut: die Sesquiterpenketone sind stark haut- und zellregenerierend, wundheilend und schleimlösend. Bei den Sesquiterpenketonen finden wir nahezu keine Nebenwirkungen. Auf psychischer Ebene wirken sesquiterpenketonhaltige ätherische Öle angstlösend. Die Erregbarkeit der Nervenzellen wird reduziert, das heißt, sie wirken wie ein Beruhigungsmittel, haben aber keine Nebenwirkungen. Innere Ruhe, Gelassenheit und das seelische Gleichgewicht werden hergestellt. Pheromonartiger Charakter.
Sesquiterpenhaltige ätherische Öle sind beispielsweise die Atlaszeder, die Immortelle, Myrrhe und Narde.


Oxide: Psychisch betrachtet sind sie Muntermacher, stärken die Widerstandskraft und die Konzentration. Die Ausschüttung der anregenden Botenstoffe im Gehirn wird aktiviert. Sie sind aber auch angstlösend und ausgleichend.
Von Eukalyptus globulus bis Niaouli, von Teebaum bis Thymian linalool finden wir immer wieder Oxide in den ätherischen Ölen, hier vor allem das 1,8-Cineol.


Psychisch wirken Ester ganzheitlich beruhigend und entspannend auf das zentrale Nervensystem und vor allem auch positiv auf die Serotoninausschüttung im Gehirn. Ihre antidepressive Wirkung ist wohltuend. Sie sind zuständig für das „Gute-Laune-System“ unserer Psyche.
Auch hier gibt es eine unglaublich große Zahl an ätherischen Ölen, die Ester enthalten: römische Kamille, Cistrose, Lavendel fein, Myrte, Petit Grain, Rose, Tanne, Muskatellersalbei…


Phenole wirken aufbauend und eignen sich besonders dazu, die Lebensenergie zu aktivieren und Wärme, Kraft und Mut zu spenden.
Allerdings: bei Menschen, die zu cholerischen Anfällen, Aggressivität und Hektik neigen, können diese Eigenschaften auch unterstützt werden, was sich dann oftmals als unerwünscht herausstellt…
Ätherische Öle, die phenolhaltig sind, sind beispielsweise im Quendel, im Oregano, aber auch in Baybaum (Piment) enthalten.

Phenylether: Psychisch helfen sie, das Nervensystem bei starker geistiger Müdigkeit wieder leistungsfähig zu machen. Sie wirken entspannend und gegen Reizbarkeit, sind antidepressiv und angstlösend. Außerdem haben sie eine besonders gute Wirkung auf die Serotoninausschüttung.


Säuren wirken mit ihren warmen, sinnlichen Düften besonders auf die Serotoninausschüttung. Sie sind nahezu wie Antidepressiva und helfen vor allem auch bei Winterdepression.
Hierher gehört z.B. der Wacholder, aber auch Sandelholz enthält – wenige – Säuren. Zumeist finden wir Säuren eher in Hydrolaten.


Cumarine entspannen und schenken Wärme. Der Serotoninhaushalt wird stark beeinflusst und Ängste lösen sich auf.
Cumarine, wie sie z.B. in Vanille, Benzoe oder Tonkabohne vorkommen, erzeugen zumeist begehrte Düfte, einhüllend und wärmend auch in der Duftlampe.


Furocumarine wiederum beeinflussen vor allem die Zirbeldrüse (die Epiphyse). Die Zirbeldrüse ist für unseren individuellen Biorhythmus verantwortlich und damit auch für die Ausschüttung von Melatonin.
Andererseits können Furocumarine photosensitivierend wirken (nicht bei Anwendung nur über das Einatmen). Wir finden Furocumarine in vielen Zitrusschalenölen, aber auch in Angelika und Eisenkraut.

Nicht nur das reine ätherische Öl kann jedoch eine psychische Situation herstellen, das kann auch auf einfache Art geschehen: Stellen Sie sich vor, Sie machen eine Wanderung durch den Wald. Hier duftet es vielfältig: nach Erde, Moos, möglicherweise nach Harzen, vielleicht nach Zirbelkiefer – wir haben es mit einem Duftgemisch zu tun, das sich mit den optischen Reizen des Wanderns durch den Wald paart, aber auch mit den haptischen. Denn Sie greifen Steine, Moos, Rinde und vielleicht auch so manche Blume mit den Händen an. Auch das Angreifen löst Empfindungen, Gefühle in uns aus. Ebenso, wie wir durch das Betrachten in eine bestimmte Stimmungslage kommen…

Die Wege der Natur – heute haben sie uns einmal in die Welt ätherischer Öle und ihrer Düfte geführt. Bei unserem nächsten Spaziergang werden wir uns damit beschäftigen, was giftig und was bekömmlich ist… Begleiten Sie mich doch einfach in ein paar Tagen wiederum auf meinen Betrachtungen zu Pflanzen, ich freue mich auf Sie!

Hier noch ein sehr nützlicher Link zur Seite von Eliane Zimmermann und zu einem Ihrer Beiträge über die Leistung unseres Gedächtnisses, der zu diesem Thema gut passt: http://blog.aromapraxis.de/2013/04/15/rosmarin-erhoht-die-gedachtnisleistung/

 

 

Bachblüten, Edelsteine und ätherische Öle

 

Blüten sind der vollendete Ausdruck des Augenblicks.
Sie sind vergänglich und repräsentieren den schnellen Wandel. Demgegenüber sind Steine ein Stück Ewigkeit.
Sie sind beständig und repräsentieren die Beharrlichkeit.

                               Luna S. Miesala-Sellin

Bachblüten gebe ich gerne auch in Kombination mit Edelsteinen. Aus der Praxis hat sich ergeben, dass es am wirkungsvollsten ist, zuerst mit Bachblüten zu beginnen und in der Folge der Behandlung dann Steine dazuzugeben. Allerdings gibt es kein allgemeingültiges Patentrezept für eine Kombination von Bachblüten und Edelsteinen. Auch hier geht es vor allem darum, eine individuelle Mischung zu finden, um eine Situation zu meistern.

Die Erfahrung hat allerdings gezeigt, dass in einem akuten Fall eine sofortige Kombination von Bachblüten und Stein schnell und tief greifend Hilfe geben kann.
Bei seelischen Problemen oder chronischen körperlichen Beschwerden, die sich langsam entwickelt haben, sollte man mit der Blütenessenz beginnen und mit etwa zwei Tagen Zeitverzögerung mit Edelsteinen dazu zu arbeiten anfangen. Vorsicht vor Überreaktionen!

Der Intuition sollte bei der Auswahl keine Grenzen gesetzt werden. Die Steinheilkunde schenkt uns allerdings einige Grundinformationen, die in Kombination mit den Bachblüten wunderbare Hilfe geben können.  Viele Heilpraktiker arbeiten mit diesen Kombinationen und zusätzlich auch mit ätherischen Ölen. Die ätherischen Öle wirken über unsere Psyche und können – als Raumduft oder als körperliche Anwendung – ebenfalls als Unterstützung beim Heilungsprozess dienen.

„Ordnung ist das halbe Leben.“ sagt ein Sprichwort. Und das völlig zu recht, denn wo Ordnung zum „ganzen Leben“ wird, dann geht die Freiheit, die Lebendigkeit verloren.
Bei Ordnungsfimmel hat sich die Kombination
Crab Apple (alternativ: Elm) – Fluorit bewährt.
Mit Crab Apple und Fluorit entwickelt man einen Sinn für „höhere Ordnung“.

Crab Apple und Fluorit können gleichzeitig angewendet werden. Sie verstärken und optimieren sich gegenseitig in ihrer reinigenden Wirkung. Der Fluorit als Kette, Anhänger oder gebohrter Trommelstein sollte direkt auf der Haut getragen werden. Mag man keine Kette oder auch Trommelstein am Körper tragen, kann man stattdessen auch Fluorit-Wasser schluckweise über den Tag verteilt trinken. Man legt dazu den gereinigten Stein in klares Wasser – eventuell auch stilles Mineralwasser – und lässt ihn dann für mehrere Stunden im Wasserkrug. Der Stein gibt seine Schwingung an das Wasser ab.

Empfehlenswert als unterstützender Duft wären hier die ätherischen Öle von Bergamotte und Zirbelkiefer.

Will jemand ständig seinen Willen gewaltsam durchsetzen, so kann die gemeinsame Kraft von Vine (alternativ: Honeysuckle) und Lapislazuli hilfreich sein. Durch diese Kombination kommen Großmut und Wohlwollen zum Tragen.Lapislazuli und Vine ergänzen sich harmonisch. Man trägt Lapislazuli als Kette oder Anhänger oder in der Tasche als Trommelstein.

Entsprechender Duft: Lavendel und Orange.

Duftpelargonien und ihre Verwandtschaft

Die Duftpelargonie

Pelargonium graveolens, auch Geranie oder Bourbon-Geranie genannt

Pflanzenfamilie: Storchenschnabelgewächse (Geraniaceae)           

Herkunft: ursprünglich aus Südafrika, heutekommt das ätherische Öl meist aus Anbaugebieten in Ägypten, Algerien, Angola, Brasilien und Ostafrika                    

Geschichtliches: Im Jahr 1632 konnte in Europa die erste duftende Pelargonie zum Blühen gebracht werden. Es handelte sich dabei um die Pelargonium triste. Diese Pelargonie war die erste einer ganzen Reihe, die aus Südafrika – vom Kap der Guten Hoffnung – nach Europa kamen.                                    

1672 bereits sammelte Paul Herrmann, ein Universitätsprofessor aus Deutschland, an den Hängen des Tafelbergs wild wachsende Duft-Pelargonien.

 Im Jahr 1753 beschrieb Carl von Linné in seinem Buch „Species plantarum“ bereits zwanzig Arten von Pelargonien. Damals begann allerdings schon der Namensirrtum: er beschrieb sie unter dem Namen Geranium, obwohl bereits einige Jahre zuvor festgehalten wurde, dass die Pelargonien aus Südafrika mit den Geranien zwar verwandt, diesen aber nicht gleich sind.

Botanik: Zur Familie der Geraniaceae gehören fünf verschiedene Gattungen: Geranium, Pelargonium, Erodium, Monsonia und Sacrocaulon.       

Die gebräuchliche Bezeichnung „Geranie“ für die Pelargonie stammt  aus einer Zeit, als die Gattungen noch nicht unterschieden wurden. Das Gemeinsame aller fünf Gattungen ist letztlich die zugespitzte Spaltfrucht, die fünf Fächer mit jeweils einem Samen besitzt. (Aufgrund dieser zugespitzten Form der Frucht wurden die Pflanzen auch unter den Namen „Storchenschnabel-“ oder „Kranichschnabel-Gewächse“ bekannt.

Der Unterschied zwischen Pelargonien und Geranien ist vor allem im Blütenaufbau erkennbar. Die Blütenblätter der Geranien sind immer gleich lang und rundlich, radiär angeordnet. Die Blütenblätter der Pelargonie (und mit einer solchen haben wir es bei der Rosengeranie zu tun) sind in nur einer Symmetrieachse angeordnet (man nennt das zygomorph), wobei die beiden oberen Male (Strich-Färbungen = Saftmale) tragen und sich dadurch von den drei unteren Blütenblättern unterscheiden.

                                   Ca. 200 Arten der Pelargonie kommen aus Südafrika. Dort, im Gebiet um Kapstadt, haben sie ein mediterranes Klima, in dem sie besonders gut gedeihen. Der Duft der dort beheimateten Pelargonien sitzt in den Blättern, in kleinen Duftbehältern. Die Duftskala reicht vom Apfelduft (P.odoratissimum), über Weihrauchduft (, Rose (P.asperum, P.capitatum, P.graveolens), Minze (P.album, P.tomentosum), Kampfer (P.betulinum), Wermut (P.blandfordianum), bis hin zu Zeder (P.Clorinda) und Zitrone (P.citronellum, P.citrosum, P.crispum)

                                   Aus den Sorten Pelargonium graveolens, Pelargonium capitatum  und Pelargonium asperum wird also unser ätherisches Öl für die Aromapflege hergestellt.

Gewinnung des ätherischen Öls:          Wasserdampfdestillation der Blätter (und Blüten). Aus ca. 800 kg der Pflanze gewinnt man etwa 1 kg des ätherischen Öls.

Wirkstoffe:   

        • Ca. 50 – 60 % Monoterpenole (Citronellol, Geraniol, Linalool u.a),
        • Ester (Citronellylformiat, Geranylformiat u.a.),
        • Monoterpenketone (Menthon),
        • Sesquiterpene (Germacren D, d-Cadinen, Caryophyllen u.a.),
        • Monoterpene (a-Pinen, Limonen, Myrcen u.a.),
        • Sesquiterpenole,
        • Oxide (Rosenoxid, Linalooloxid)
1.)        Monoterpenole

            Die im ätherischen Öl der Rosengeranie enthaltenen Monoterpenole (Monoterpen-Alkohole) bestimmen mit ihrem großen Anteil die Anwendungsgebiete. Sie sind grundsätzlich gut verträglich und auch gut geeignet für die Behandlung von Kindern.
Monoterpenole wirken psychisch stabilisierend.

Citronellol (ca. 30 %) ist ein Monoterpen-Alkohol, antiseptisch, neurotonisch und Insekten vertreibend. Geraniol (ca. 18 %) wirkt vor allem hautpflegend, ist grundsätzlich gut verträglich, wirkt anti-rheumatisch, antiseptisch, hellt die Stimmung auf und wirkt ebenfalls Insekten vertreibend.
Linalool (ca. 9 % Anteil) ist beruhigend, bakterizid, und zum Teil für den Duft des Rosengeranien-Öls zuständig.

 2.)       Ester (ca. 13 %)    


sind zarte Bestandteile der ätherischen Öle. Diese Verbindungen gehören zu den psychisch ausgleichenden und entkrampfenden Anteilen. Zur Hautpflege sind sie wunderbar geeignet, da sie auch entzündungswidrige und tonisierende Eigenschaften in sich vereinen. Außerdem ist ihre Wirkung auf die Herztätigkeit bekannt.

 3.)       Monoterpenketone


Grundsätzlich ist zu den Monoterpenketonen zu sagen, dass sie in schwacher Dosierung zellregenerierend, beruhigend und schleimlösend wirken, in zu hoher Dosierung jedoch neurotoxisch wirken können.
Wir haben es hier mit einem etwa 6 – 8%igen Anteil zu tun. Menthon hat eine mobilisierende Wirkung auf den Gehirnstoffwechsel, die Haut und das Herz.

 4.)       Sesquiterpene    


Generell kann man zu Sesquiterpenen sagen, dass sie beruhigend wirken, außerdem hautregenerierende und entzündungswidrige Eigenschaften besitzen.
Im Fall des Rosengeranienöls finden wir vor allem Germacren D (sehr hautpflegend!) und
d-Cadinen (mit antihistaminischer, schmerzlindernder und juckreizstillender Eigenschaft) vor. Ebenso einige Anteile Caryophyllen, die die entzündungshemmende und krampflösende Wirkung verstärken.

 5.)       Monoterpene


Die im Rosengeranienöl vorhandenen Monoterpene (insgesamt ca. 1,5 %):
α-Pinen wirkt antibakteriell, antiviral, beruhigend
Limonen wirkt antiseptisch, bakterizid, antiviral,
Myrcen wirkt ebenfalls antiseptisch und bakterizid, aber auch beruhigend
Man kann also sagen, dass – bedingt durch den niedrigen Monoterpengehalt – die beruhigende Wirkung des ätherischen Öls nicht beeinträchtigt wird.

 6.)       Sesquiterpenole (ca. 5,5 %)


(auch Sesquiterpenalkohole) wirken grundsätzlich hautfreundlich und Immunsystem stimulierend. Positive Wirkung auch auf der psychischen Ebene.

 7.)       Oxide (ca. 2 %)


schleimlösend, beruhigend.

Mischt sich gut mit:    Rose, allen Zitrusdüften, Ylang-Ylang, Neroli, Sandelholz, Rosenholz,Lavendel, Kamille, Immortelle, Muskatellersalbei, Zeder, Zypresse,  Myrte, Linaloeholz

Wichtige Eigenschaften:       

Rosengeranien-Öl wirkt besonders der Bildung von Stresshormonen entgegen. Gerade bei Beschwerden (Herz- und Kreislauf), die keine  organische Ursache haben, kann Rosengeranie sehr ausgleichend wirken. Das beruht vor allem auch auf der direkten Wirkung auf Hypothalamus, Hypophyse und Nebennieren. Encephalin- und Endorphinproduktion werden angeregt, dadurch wird ein Zustand des Glücks, der  Entspannung und der Zufriedenheit hervorgerufen.
Der blumige Duft ist erfrischend und entspannend zugleich.
Da Geraniumöl sehr hautfreundlich und daher auch grundsätzlich für alle Hauttypen geeignet ist, verwendet man es gern in Bade- und Massageölen. Es wirkt reinigend, adstringierend wie ein mildes Tonikum.
Es lindert Entzündungen, Akne und trockene Ekzeme. Außerdem fördert es die Wundheilung und verhindert die Bildung von wulstigen Narben.

            Weitere Anwendungsgebiete sind: Erkältungen, Hals- und Mundschleimhautentzündung.

Das ätherische Öl der Geranie reguliert auch die Hormonproduktion und empfiehlt sich daher besonders bei prämenstruellen Störungen, Zyklusschwankungen und Wechseljahresbeschwerden.

Als Raumduft gleicht die Essenz den Menschen aus. Vor allem bei starken         Gefühlsbelastungen und Unausgeglichenheit.. Bei Unzufriedenheit, Angstzuständen, Niedergeschlagenheit und Lethargie kann der Duft aufmuntern und die Stimmung heben. Bei Erschöpfung und Depression anregend, bei Stress, Ärger und Aufregung beruhigend. Insektenabwehrmittel.

Einsatzbereiche in der Pflege:
  • Waschungen (z.B. bei trockener Haut, Hautentzündungen) 
  • Geburtshilfe (Damm-Massageöl, Brustpflegeöl)
  • Narbenpflege (Pflegeöl)
  • Krampfadern, Hämorrhoiden (Waschungen, Pflegeöle)
  • Angstzustände, Nervosität (Raumbeduftung, Bauchmassageöl)
  • Depressionen (Raumbeduftung)
Besonderheiten / Nebenwirkungen: 


Bei Personen mit extrem empfindlicher Haut könnte es gegebenenfalls zu Hautreizungen kommen.

Quellennachweis:
Zimmermann, Eliane: „Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe“
Forum Essenzia: Heft 17/2000, Artikel von Ruth von Braunschweig
Kleindienst-John, Ingrid: Skriptum „Aromatherapie“, 3. Auflage 2007
Kleindienst-John, Ingrid: Skriptum „Ätherische Öle und Psyche“, 2. Auflage 2007

 

 

 

Veilchen – Viola odorata

Sei wie das Veilchen im Moose, so bescheiden und rein,
nicht wie die stolze Rose, die immer bewundert will sein.“
(Alter Stammbuchvers)

Nun, um das Veilchen ranken sich Sagen und Märchen, ich hab eine ganze Menge davon schon gefunden. Die ersten drei Märzenveilchen, die jemand finden konnte, sollten besonders gesundheitsförderlich sein. Man sagte, wer diese Veilchen ißt, der ist das ganze Jahr vor Krankheiten geschützt. Jedes Jahr wurde daher im alten Wien jedes Jahr im März in den Donauauen nach den ersten Veilchen gesucht. Und wenn es jemand gefunden hatte, so wurde stehenden Fußes der Herzog Leopold IV (ein Babenberger, der 1198 – 1230 lebte) davon verständigt. Herzog Leopold zog unverzüglich mit seinem ganzen Hofstaat in die Auen, um dieses erste Frühlingsveilchen zu begrüßen. Dann wurde es von einer Jungfrau gepflückt und vom Herzog verspeist.

Auch Lieder erzählen uns von Veilchen: „Ach Veilchen, liebes Veilchen, so sag doch einmal an, warum gehst du ein Weilchen den Blumen all voran?…“

 

Der lateinische Name für Veilchen ist Viola odorata, also Duftveilchen, was schon einen Hinweis auf die ätherischen Öle in den Blüten gibt, die für den lieblichen Wohlgeruch verantwortlich sind. Allerdings sind die Öle aus den Blüten so schnell flüchtig, dass zur Herstellung des Veilchendufts, wie wir ihn aus der Parfümerie kennen, die intensiv duftenden Wurzeln der Schwertlilie (Iris) genommen werden. Deshalb wird fälschlicherweise die Iriswurzel auch „Veilchenwurzel“ genannt, obwohl Iris und Veilchen nicht verwandt sind. Verwandt mit dem Veilchen hingegen ist das Feldstiefmütterchen, aus dem die uns bekannten Gartenstiefmütterchen gezüchtet worden sind.

Veilchendestillation


Der Duft, der aus den ätherischen Ölen in den Blättern des Veilchens gewonnen wird, riecht sehr viel „grüner“ (stark nach Erde und Wald) und nicht so lieblich wie wir es mit dem Veilchen normalerweise in Verbindung bringen, hat aber dennoch eine angenehme Wirkung auf uns, nämlich ausgleichend und stimmungsaufhellend. Zudem wird ihm eine blutdrucksenkende und nervenberuhigende Wirkung nachgesagt.

 

Veilchen in Küche und Volksmedizin

Das Veilchen ist nicht nur in der Dichtung beliebt, sondern als süße Delikatesse in der erlesenen Küche und als Heilpflanze, z.B. in der Frauenheilkunde. Kaum ein Kraut soll so viel Vitamin C enthalten wie das Duftveilchen. Es enthält auswurffördernde Saponine. Auch heute noch hilft ein Aufguss der Sprossteile zu Sirup verarbeitet oder als Tee aufgegossen bei Husten, Bronchitis und Katarrh oder als Mundspülung bei Mund- und Halsinfektionen.

Nach Pfarrer Johann Künzle sind sowohl das duftende Märzveilchen, als auch das geruchlose Hundsveilchen (Viola canina) „eine vortreffliche Medizin gegen Husten und Katarrh, in Blättern und Blüten, gegen Nieren- und Blasenentzündung„.

Und in einem anderen alten Kräuterbuch findet sich: „Aus dem Veilchen macht man einen Sirup: Nimm Märzveilchen, die in der besten Blüte stehen, tu sie in eine zinnerne Kanne, gieß heißes Wasser darüber, decke die Kanne voll zu, und lass es 6-8 Stunden stehen; darnach drücke die Veilchen aus, mach abgeseihte Wasser wieder heiß und schütte es über andere frische Veilchen; das wiederhole 3- oder viermal. Dann tu guten Zucker dazu und lass es über einem gelinden Feuer aufsieden, bis es dick wird. Bewahre diesen Sirup in einem wohlverschlossenen Glase auf. Zwei oder drei Löffel davon eingenommen, löscht die brennende Hitze der schnellen Fieber, bringt Ruhe und Schlaf, hält den Leib offen, löst die Brust und dient besonders den Kindern wider den Husten.“

Veilchenmazerat

Veilchenöl: In 50 ml sehr gutes Pflanzenöl, z.B. Olivenöl oder Mandelöl aus biologischem Anbau, geben Sie frische Veilchenblüten, lassen das ganze 2 Wochen an einem warmen Ort stehen und seihen es anschließend ab. Dieses Hautöl sollten Sie immer frisch zubereiten. Durch Hinzufügen von Bienenwachs, das im Öl erwärmt, aufgelöst und eingerührt wird, kann das Öl zu einer Salbe verarbeitet werden.
Auch eine Veilchentinktur lässt sich einfach zubereiten, indem man eine Handvoll Veilchen mit Weinbrand übergießt und etwa 4 Wochen lang im Dunkeln (warm bitte!) in einer verschlossenen Flasche stehen läßt. Danach abseihen und tropfenweise verwenden.

Übrigens: eine sehr umfangreiche Seite nur zum Thema „Veilchen“ findet man unter www.gartenveilchen.de

Anwendung von ätherischen Ölen

Aus gegebenem Anlass möchte ich gerne auf einen tollen Artikel zur Anwendung von ätherischen Ölen von Eliane Zimmermann hinweisen. Bitte unbedingt lesen!

In diesem Zusammenhang: bitte achten Sie bei der Dosierung von ätherischen Ölen immer darauf, für wen Sie welche Mischung erstellen. Es macht einen großen Unterschied, ob wir für Kinder, gesunde Erwachsene, Kranke oder alte Menschen mischen! Im sicheren Bereich befinden Sie sich, wenn Sie für kleine Kinder nicht mehr als 0,5%ige Mischungen zusammenstellen. Das bedeutet beispielsweise: 10 Tropfen ätherisches Öl auf 100 ml fettes Pflanzenöl (und ist wirklich ausreichend!).

Bei gesunden Erwachsenen sollte der prozentuelle Anteil zwischen 1 und 2 % liegen (also bei 1%ig: 20 Tropfen auf 100 ml fettes Öl und bei 2%ig: 40 Tropfen ätherisches Öl auf 100 ml fettes Öl). Das ist im Normfall durchaus ausreichend.

Also bitte: den Artikel von Eliane lesen! Und für zusätzliche Informationen die Empfehlung der Österreichischen Gesellschaft für wissenschaftliche Aromatherapie und Aromapflege, die Sie auf der Download-Seite finden.

 

 

Der Thymian und seine Chemotypen

 

Thymian wurde vor nicht allzulanger Zeit zur Aromapflanze des Jahres 2013 erkoren, ich möchte hier aber dem Thymian und seinen Chemotypen einen kleinen Platz einräumen. Der nachfolgende Text entstand bereits im Jahr 2008 – ich habe damals für ein Spezialworkshop die Informationen über den Thymian und seine vielen Unterarten zusammengestellt, das Ergebnis lesen Sie hier:

Thymian hat eine lange Geschichte: er wurde schon bei den alten Griechen wegen seiner Heilkräfte geschätzt. Heute zählt er zu den wertvollsten Arzneipflanzen, die wir kennen. Thymian kommt vor allem aus dem Mittelmeerraum. Im Mittelalter brachten ihn Mönche über die Alpen zu uns. Man findet Thymian heute an Wegrändern, an Felsenwänden, auf Wiesen und auf kargen Böden.
Die kleine Pflanze verströmt ihren Duft verschwenderisch in der Sonne: im mediterranen Klima hängt dieser würzige Geruch im Sommer über ganzen Landstrichen. Betrachtet man eine Thymianpflanze, so erinnert sie an einen Baum im Miniformat.

Aber Thymian ist nicht gleich Thymian, wie wir hören werden. Der Duft der Pflanzen unterscheidet sich oft ziemlich stark: zum einen kann er nach Zitrone duften, dann wieder völlig medizinisch, aber auch mild und blumig. Wenn wir die Blätter reiben, so entfaltet sich dieser Duft an unseren Fingern.
Wenn man die verschiedenen Thymian-Sorten betrachtet, fallen auch optisch einige Unterschiede auf. Die Blüten können von weiß über zartrosa bis hin zu purpurrot leuchten – eine wirklich große Vielfalt!
Thymian wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2006 gewählt. Begründet wurde diese Wahl damit, dass Thymian zu den wertvollsten Pflanzen bei Erkältungskrankheiten zählt.

Thymus vulgaris ist ein Lippenblütler, der in Form eines Zwergstrauches mit vierkantigen Stängeln und nur wenige Millimeter großen Blättern auftritt.
Die einzelnen Unterarten dieser Pflanze unterscheiden sich in ihrer Natur vor allem durch die chemische Zusammensetzung ihrer ätherischen Öle, durch den Chemotyp (CT). Dieser chemischen Zusammensetzung entsprechend erhalten wir verschiedene Düfte und natürlich auch Eigenschaften.

 

Je nach Anbaugebiet, Klima, Boden, Höhenlage, Sonneneinstrahlung …. unterscheidet sich das ätherische Öl in prozentualen Anteilen seiner Komponenten.

Die Hauptkomponente der Inhaltsstoffe bestimmt die Wirkung des therapeutisch eingesetzten Thymian-Öls. Aus diesem Grund sollte man sich mit den einzelnen Chemotypen vertraut machen, denn Thymian ist nicht gleich Thymian.

Weltweit gibt es übrigens über 300 verschiedene Thymianarten.

Thymian wurde früher vor allem bei Verdauungsbeschwerden, bei Kopf- und bei Gliederschmerzen eingesetzt. Der Name Thymus  ist schon aus dem Altertum bekannt und wurde bereits von Vergil und von Plinius dem Älteren in ihren Schriften erwähnt (ca. um Christi Geburt), und zwar nennen sie vor allem den Thymianblütenhonig.

Das griechische Wort „Thymos“ kommt von „thyein“ = räuchern. Die stark duftenden Thymianöle, aber auch die Pflanzenstängel, wurden zum Räuchern genutzt. Außerdem verwendete man ihn als Insektenabwehrmittel. Bei den Ägyptern und den Etruskern wurden mit Thymian Leichen einbalsamiert. Thymian galt interessanterweise bei den Römern des Altertums als starkes Aphrodisiakum und wurde vor allem in Bädern benutzt.

Dioskurides erkannte die Bedeutung des Thymian als Gewürz und auch zu medizinischen Zwecken. Im Mittelalter wurde er relativ wenig erwähnt, aber Hildegard von Bingen kannte ihn bereits. Sie empfahl Thymian vor allem gegen Husten, aber auch zur Blutreinigung, gegen Läuse und anderes Körperungeziefer, bei Lähmungen, Lepra und vielen anderen Krankheiten, die uns heute nicht mehr bekannt sind.
Im 16. und 17. Jahrhundert wurde Thymian bereits in den Apotheken verwendet.
1543 wird im „New Kreutterbuch“ die Wirksamkeit des Thymian gegen Husten genannt. Im Jahr 1589 wird das Thymianöl im Nürnberger Arzneibuch erwähnt.

1884 wurden die therapeutischen Eigenschaften des Thymian erstmals wissenschaftlich untersucht, und zwar von einem Gelehrten namens Camperdon. Er stellte fest, dass Thymian direkt auf das Nervensystem einwirkt und in Zeiten der Rekonvaleszenz sehr hilfreich ist.
In der Folge wurde Thymian bereits bei Asthma, bei Depressionen und bei Atemwegsinfektionen eingesetzt, aber auch bei chronischem Hustenleiden. Bis zum 2. Weltkrieg wurde Thymianöl unter anderen auch im Krankenhaus als Desinfektionsmittel benutzt. Man stellte fest, dass Thymianöl Gelbfieberorganismen töten kann und dass es stärker wirkt als Karbol. So wurde es zum Schutz gegen Krankheiten und Läuse eingesetzt, im Krimkrieg wurden auch die Soldatenkleider damit eingesprüht.

In den 50er Jahren wurden die Effekte der einzelnen Komponenten des Thymianöls erstmals wissenschaftlich untersucht.
Heute kann man den Weg des Thymols im menschlichen Körper verfolgen und hat festgestellt, dass seine Wirkung durchaus verständlich erscheint. Dass thymianhaltige pflanzliche Arzneimittel therapeutisch sinnvoll und wirksam sind, steht heute nicht mehr zur Diskussion.
Den Monoterpenen des Thymianöls wird aber auch eine gewisse Anti-Tumor-Wirkung zugeschrieben – diese Erkenntnisse werden zur Zeit wissenschaftlich überprüft.

Wir sollten – auch wenn wir jetzt die einzelnen Chemotypen des Thymian besprechen – nicht vergessen, dass der Chemotyp nur ein bestimmtes Charakteristikum des ätherischen Öls bezeichnet. Nicht immer ist dieses das am meisten vorherrschende Bestandteil. Die einzelnen prozentuellen Angaben sind daher meist mit einem „von – bis“ bezeichnet, da die Inhaltsstoffe in Prozenten von Ernte zu Ernte, von Landschaftsstrich zu Landschaftsstrich verschieden sein können.

Wir kennen heute folgende Thymiansorten als ätherische Öle – die allerdings nicht alle in der Aromatherapie zu Wichtigkeit gelangt sind oder ihre Bedeutung verloren haben:

Thymus satureioides
ist ein wild wachsender Thymian, der in Marokko geerntet wird.
Inhaltsstoffe sind vor allem Borneol (28 – 40 %), alpha-Terpineol (10 %) und
Linalool (5 %). Sein Gehalt an Phenolen (Thymol und Carvacrol) ist dagegen
meist unter 10 %.

Thymus satureioides kommt als allgemeines antiseptisches Tonikum bei Atemwegs- und Darmtraktinfektionen zur Anwendung. Das ätherische Öl ist mild und wenig aggressiv.

Thymus capitatus
ist ein wildwachsender Thymian, der unter dem Namen „Spanischer Oregano“ in den Verkauf gelangt. Er enthält vor allem 60 – 65 % Carvacrol und nur sehr wenig Thymol.
Das ätherische Öl ähnelt dem des Bergbohnenkrauts (Satureja montana) und auch dem des wilden marokkanischen Oregano (Origanum comactum).

Es ist stark infektionshemmend und stimuliert die Produktion von Immunoglobulinen. Allerdings greift es die Schleimhäute sehr stark an und wird deshalb nicht gerne in der Aromatherapie verwendet.

Thymus hyemalis

ist ein wild wachsender Thymian, ebenfalls vorwiegend in Spanien zu Hause. Er wird wegen seiner antiseptischen Wirkung vor allem in Teeaufgüssen mit Honig angewandt, und zwar hauptsächlich bei Bronchialinfektionen.

Die Zusammensetzung des ätherischen Öls: ca. 30 % 1,8-Cineol, 13 % Linalool, Borneol, Terpineol und Terpinen-4-ol. Es ist frisch und anregend und es enthält keine Phenole.

Thymus zygis
Wiederum ein spanischer Thymian. Er wird wegen seines Thymolgehalts von ca. 52-60 % oft auch als „Roter Thymian“ bezeichnet. Es gehört zu den stärksten bakeriziden Ölen, mit einem großen Wirkungsspektrum auf alle Bakterien mit wenigen Ausnahmen. Das antiinfektiöse Öl sollte immer stark verdünnt verwendet werden, allerdings bitte nur bei Erwachsenen und nur über einen kurzen Zeitraum (max. 8 – 10 Tage!).

Thymus vulgaris CT Geraniol
wird nur mehr sehr selten eingesetzt, vor allem wegen der antiinfektiösen und fungiziden Eigenschaften bei Infektionen der Atemwege und bei Hautinfektionen.

Thymus vulgaris CT Thymol
Diesen Typ Thymus findet man vor allem auf dem dichten Kalkgestein von Hügeln und Hochebenen. Das Thymol im Thymian wurde 1719 entdeckt und aus dem Thymianöl isoliert. Bald darauf wurde es auch medizinisch eingesetzt.

Thymus vulgaris CT Thymol ist eine sehr robuste Pflanze, sie ist weit verbreitet, hat blässlich purpurfarbene Blüten und trägt in einigen Regionen den Namen „Roter Thymian“. Zur Destillation gelangt das blühende Kraut.
Der Duft ist eher scharf-würzig. Das ätherische Öl hat eine vorzügliche keimtötende Wirkung und man findet es oft in Desinfektionsseifen.

Bei einer Versuchsreihe an der Pharmazeutischen Fakultät der Universität Montpellier fand Prof. Pellecuer heraus, dass dieser Thymiantyp besonders gut imstande ist, das Wachstum von Mikroben, Bakterien und Schimmelpilzen zu unterdrücken, und zwar noch in tausendfacher Verdünnung!
Es ist der Inhaltsstoff Thymol, der diese enorme Desinfektionskraft enthält und sogar das synthetisch hergestellte Karbol um das 25-fache übertrifft. Und: es ist nicht toxisch!

Thymus vulgaris CT Thymol enthält

  • 30 – 55 % Monoterpenphenole (u.a. Thymol),
  • 20 – 40 % Monoterpene (u.a. p-Cymen),
  • 3 – 10 % Monoterpenole (u.a. Linalool)
  • 2 – 5 % Sesquiterpene
  • ca. 2 % Oxide (1,8-Cineol)

Durch den hohen Anteil an Monoterpenphenolen und Monoterpenen wirkt das ätherische Öl stark schmerzstillend und entzündungshemmend. Und es wirkt auch besonders gut auf Atemwegserkrankungen ein.
Trotzdem – oder gerade deshalb – muss Thymian Thymol sehr vorsichtig eingesetzt werden: auf eine korrekte Dosierung ist unbedingt zu achten!
Das ätherische Öl ist auch in sehr hoher Verdünnung hochwirksam. In einer Dosierung über 1% sollte es ausschließlich bei Erwachsenen eingesetzt werden, niemals bei Schwangeren, Kindern unter 10 Jahren oder Personen mit zarter Haut. Ebenso kontraindiziert ist es bei Bluthochdruck, Neigung zu Epilepsie und Schilddrüsenüberfunktion.

Die körperliche Wirkung ist

  • antibakteriell
  • antimykotisch
  • entzündungshemmend
  • immunstimmulierend
  • durchblutungsfördernd
  • erwärmend
  • schleimlösend
  • auswurffördernd
  • verdauungsfördernd
  • appetitanregend
  • blutdruckanregend
  • schmerzstillend bis anästhesierend
  • allgemein tonisierend
  • uterustonisierend

Die psychische Wirkung:

  • vor allem mobilisierend
  • stärkend

Pur sollte es niemals angewendet werden, da es zu Haut- und Schleimhautreizungen kommen kann. Innere Einnahme ist nicht anzuraten!

Thymus vulgaris CT Thymol ist ein besonders gutes Öl in der Erkältungszeit. Aber man kann es selbstverständlich auch vorbeugend einsetzen. Einige Autoren empfehlen es für Inhalationen, andere auch für Erkältungsbäder. Die nachstehende Grundmischung stammt von Monika Werner und duftet sehr fein:

10 Tr. Zitrone (Citrus limon)
10 Tr. Mandarine rot (Citrus retuculata)
5 Tr. Thymian Thymol (Thymus vulgaris CT Thymol)
15 Tr. Kardamom (Elettaria cardamomum)
10 Tr. Weihrauch Eritrea (Boswelia sacra)

Von dieser Grundmischung kann man zur Inhalation 1 – 2 Tropfen in 1 Liter kochend heißes Wasser geben. Für ein Brustöl nimmt man 5 Tropfen dieser Mischung auf ca. 5 ml Jojobaöl oder Mandelöl. Und für einen fiebersenkenden Brustwickel kann man 5 Tropfen dieser Mischung in 30 ml angewärmtes Olivenöl (auf ca. 37°C) geben.

 

Thymus vulgaris CT Linalool entwickelt sich vor allem in nördlicheren Lagen, ebenfalls eher in tiefer gelegenen Regionen, auf feuchten Mergelböden.
Destilliert wird das gesamte Kraut.
Diese Pflanze duftet nach Zitrone: es handelt sich um den milden Zitronenthymian. Und wie diese Pflanze auch als Kraut in der Küche eher Milde verströmt, so ist er auch für Haut und Schleimhaut mild und verträglich.

Bedingt durch die Kombination der Inhaltsstoffe ist Thymus vulgaris CT Linalool ein sehr abwehrsteigerndes Öl, das auch zur Immunstimulation bei Kindern angewendet werden kann. Es ist sanft, aber stark wirksam, vor allem im Hals-, Nasen- und Ohrenbereich, aber kann auch im urologischen Bereich sehr gut eingesetzt werden. Auch zur Stärkung der Nerven ist es gut einzusetzen, ebenso zur Stärkung des Selbstbewusstseins. Es ist stimmungsaufhellend und gerade auch bei Kindern gut zu verwenden, die sehr introvertiert sind und sich nicht verstanden fühlen.

Die Inhaltsstoffe:

  • 75 % Monoterpenole (vor allem Linalool)
  • 6 – 15 % Ester (vor allem Linalylacetat)
  • bis zu 5 % Monoterpene
  • bis zu 5 % Sesquiterpene
  • ca. 3 % Monoterpenphenole (Thymol)

Durch diese Zusammensetzung ergeben sich folgende Wirkungen:

Körperlich:

  • antibakteriell
  • antiviral
  • antimykotisch
  • immunstimulierend
  • entkrampfend
  • hautpflegend
  • neurotonisch
  • uterotonisch

Seelisch:

  • aufhellend,
  • ausgleichend
  • konzentrationsfördernd

Man kann z.B. bei Angstzuständen eine Bauchmassage mit Thymian Linalool machen. Dazu gibt es folgende Rezeptur (wiederum von Monika Werner):

50 ml Mandelöl süß (Prunus amygdalus oder Prunus dulcis var. dulcis)
3 Tr. Bergamotte (Citrus bergamia)
2 Tr. Mandarine rot (Citrus reticulata)
3 Tr. Thymian Linalool (Thymus vulgaris CT Linalool)
2 Tr. Benzoe (Styrax tonkinensis)

Keine Nebenwirkungen bekannt.

Thymus vulgaris CT Thujanol-4
wächst vor allem auf tiefer gelegenen feuchten Mergelböden.
Thymus Thujanol ist nicht sehr verbreitet. Er ist auch eher schwierig anzubauen und wächst nur in wenigen Regionen am Fuß der französischen Pyrenäen. Dort wird er in Wildsammlung geerntet. Die Pflanzen können bereits nach 3 Jahren wieder verkümmern, im Gegensatz zu den anderen Thymianarten.
Das ätherische Öl wird aus dem blühenden Kraut destilliert.

Im ätherischen Öl dieser Pflanze ist ein sehr hoher Anteil des Alkohols Thujanol-r und anderer Monoterpenole zu finden. Diese machen Thymus Thujanol zu einem Spezialöl gegen Chlamydieninfektionen. Ebenso wirksam ist es bei gynäkologischen Infektionen (Candida albicans, Streptococcus B). Der Chemotyp Thujanol greift die Schleimhaut dabei nicht an. Man kann das ätherische Öl auch auch gegen virale und bakterielle Infektionen der Harnwege zum Einsatz bringen. Es wirkt stark auf die Leberzellen und auf das Immunsystem.  Anwendung kann es auch als Vaginalzäpfchen finden.

Aufgrund seiner milden Konsistenz kann es sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen angewendet werden, ganz besonders aber bei alter Haut.

Die Inhaltsstoffe:

  • 54 – 60 % Monoterpenole (vor allem ca. 30% Thujanol-4 und Terpinen-4-ol)
  • 28 % Monoterpene
  • 9 – 11 % Ester
  • 2,5 – 5 % Sesquiterpene

Thymus Thujanol und seine körperlichen Wirkungen:

  • antibakteriell (Chlamydien)
  • antiviral
  • antimykotisch
  • entzündungshemmend
  • schmerzstillend,
  • leberzellenstimulierend
  • immunstärkend
  • entkrampfend
  • wirkt ausgleichend auf das zentrale Nervensystem

Auf der psychischen Ebene wirkt es vor allem nervenstärkend und ausgleichend.

Nachstehend eine Rezeptur für ein antimykotisches Intimöl (von Monika Werner), das nach der Reinigung des Intimbereichs aufgetragen wird:

50 ml Aloe-Vera-Mazerat (Aloe barbadensis)
5 Tr. Sanddorn-Öl (Hippophae rhamnoides)
4 Tr. Limette (Citrus aurantiifolia)
1 Tr. Cistrose (Cistus ladanifer)
5 Tr. Thymian Thujanol (Thymus vulgaris CT Thujanol)

Thymus mastichina
Diese Pflanze wächst auf der spanischen Halbinsel wild. Außerdem wird er in Spanien auch angebaut und schon seit vielen Jahren destilliert. Das Öl wird in seiner Heimat unter dem Namen „Spanischer Waldmajoran“ verkauft und erinnert in seinem Duft an Majoran und ein wenig auch an Eukalyptus. Zur Destillation gelangt das blühende Kraut.

Es handelt sich hier um ein sehr sanftes, hochwirksames Öl. Es ist sehr gut verträglich und vor allem bei HNO-Erkrankungen, bei Atemwegsbeschwerden und bei grippalen Infekten sehr hilfreich, da es einen hohen Anteil an Monoterpenolen hat, die in der Mischung mit 1,8-Cineol diese Beschwerden an der Wurzel packen.

Thymus mastichina eignet sich auch besonders gut für Kinder (bitte nicht unbedingt für Babys verwenden!): hier sind Brust- und Fußeinreibungen sehr gut wirksam. Aber man kann das ätherische Öl auch gut in der Raumluftverbesserung anwenden.Ebenso wird es gerne in der Geriatrie zur Stärkung der Gehirnleistung und des Immunsystems eingesetzt. Allerdings ist es nur selten erhältlich.

Die Inhaltsstoffe:

  • 50 – 65 % Oxide (1,8-Cineol)
  • 30 – 40 % Monoterpenole (vor allem Linalool)
  • 9 – 14 % Monoterpene
  • ca. 5 % Ester
  • bis zu 4 % Monoterpenketone (vor allem Borneon = Kampfer)
  • ca. 3 % Monoterpenphenole (Carvacrol)
  • 1 – 2 % Sesquiterpene
  • 1 – 2 % Sesquiterpenole

Körperliche Wirkung:

  • stark antibakteriell
  • antiviral
  • desinfizierend
  • antiseptisch
  • schleimverflüssigend
  • auswurffördernd
  • immunstimulierend
  • hautpflegend
  • tonisierend
  • wirkt entstauend auf die Lunge und die Bronchien

Auf psychischer Ebene wirkt es vor allem geistig-anregend.

Um seine Wirkung auf den HNO-Bereich besonders hervorzuheben, hier ein Nasenöl:
5 ml Mandelöl süß (Prunus dulcis var. dulcis)
1 Tr. Sanddornöl (Hippophae rhamnoides)
2 Tr. Thymian Mastichina (Thymus mastichina)
1 Tr. Myrte Marokko (Myrtus communis) oder Myrte Anden
1 Tr. Benzoe (Styrax tonkinensis)

Dieses Nasenöl pflegt die Schleimhaut und es wird im unteren Bereich der Nasenöffnung mit dem Finger oder einem Wattestäbchen aufgetragen, gleichzeitig auch auf den Nasenflügeln außen.

Wichtig: Bitte bei Kindern und empfindlichen Schwangeren nur niedrig dosieren!

Thymus serpyllum
Der Quendel oder auch Feldthymian gedeiht in einer kontinental-gemäßigten Klimazone. Heute kommt Quendel hauptsächlich aus der Türkei. Es wird das Kraut destilliert. Sein ätherisches Öl ist reich an Thymol, Carvacrol, para-Cymen und 1,8-Cineol.

Quendelöl wirkt antiseptisch bei Lungeninfektionen, kann aber – wegen des hohen Gehalts an Phenolen – auch die Schleimhäute angreifen und wird daher nur stark verdünnt angewandt. Auch bei neurovegetativer Dystonie, Neuralgien, Arthrose und infizierten Wunden ist Quendel ein hilfreiches Mittel.

Wir haben es beim Quendel also mit einem ausgesprochen antiinfektiösen Öl zu tun, es wirkt stimulierend und analgetisch.

Quendel bitte unbedingt stark verdünnt anwenden und niemals auf Haut oder Schleimhäute pur auftragen.