Advent

Im Advent beginnen viele Menschen wieder, Karten an ihre Lieben zu schreiben.
Manche – und dazu gehöre auch ich – schreiben aber auch Geschichten.
Eine davon möchte ich Ihnen als kleines vorweihnachtliches Angebinde überreichen:

Adventabend in Buchbach

Fast noch ein Herbsttag. Beim Spaziergang durch den Wald treibt der Wind die Blätter vor mir her, meine Jackenzipfel gleichen Segeln, die mich weitertreiben. Ein Teppich aus Blättern und Nadeln macht meine Schritte lautlos im Nebel. Der leicht modrige Geruch des Waldes umfängt mit heimatlicher Vertrautheit.

Ein Eichhörnchen wirft mir eine Eichel vor die Füße, ich bleibe stehen, lächelnd, und grüße den kleinen Freund. Rauch nach Holzfeuer steigt in die Nase, ich trete aus dem Wald, quere die Wiese, strebe bergab zu unserem kleinen Haus. Schon spüre ich die Geborgenheit, die es ausströmt, wie es sich da so an den Hang schmiegt.

Da, schon ganz nah jetzt, kann ich dich sehen, wie du aus der Haustür trittst. Deine vertraute Gestalt erwartet mich am Gartentor. Ein letzter Windstoß – Geborgenheit in deinen liebevollen Armen.

Leise knistert das Holz im Kamin, unser Kater hat sich schnurrend auf seinem Lieblingsplatz eingerollt und genießt gemeinsam mit Kurt und mir die friedliche Stimmung des Hauses.
Eine Tasse Kaffee, ein Stück Adventstriezel (mit viel zuviel Staubzucker obendrauf) und leise Musik im Hintergrund, so sitzen wir drei (Kurt, der Kater und ich) und genießen diesen Spätnachmittag.

Draußen wird es langsam finster, das Firmament füllt sich nach und nach mit dem Leuchten des Mondes und der Sterne. Die Linde in unserem Garten ragt groß und schützend vor dem Fenster auf. Ein kleiner Vogel singt sich in den Schlaf.

Das Licht der Kerze flackert ein wenig. Der Frieden atmet leise.

Wir wünschen Euch allen einen ebenso ruhigen und friedlichen Advent!