Schon gewußt?

Wie entstehen eigentlich Mineralien?

Das Universum entstand vor Millionen von Jahren durch ein Zusammenspiel von Materie, Energie, Rotation und Gravitation. Nach der Ansicht der Forscher war die Erde zunächst ein Staubnebel, der sich durch die Wirkung großer Anziehungskräfte immer mehr verdichtete. Durch die Fallgeschwindigkeit erhöhte sich die Temperatur der gesamten Masse und es entstand ein Feuerball aus flüssiger Glut.

Über die Zeiten kühlte der Ball ab und die Oberfläche der Erde entstand. Sie ist eine feste Schale, die das im Inneren weiter glühende Feuer umschließt. Der Kern heißt Magma und er garantiert der Erde bis heute die wärmende Mitte mit ihrer Energie.

Im Magma findet man alle jene Stoffe, aus denen Kristalle und Steine geformt sind. Alle Stoffe, die wir auf der Erdoberfläche finden können, existieren dort in flüssigem Zustand. Wenn diese Stoffe an die Oberfläche steigen und dadurch auch abkühlen, gehen sie neue Verbindungen ein – dadurch entstehen die unterschiedlichsten Gesteinsformationen.

Die Erdkruste verändert sich bis zum heutigen Tage auf diese Weise laufend. Magma tritt aus dem Erdinneren an die Oberfläche, kühlt entweder ab oder nimmt Teile der Erdoberfläche wieder mit zurück in das Erdinnere. So bleibt die Erde äußerlich wie innerlich in ständiger Bewegung und Veränderung. Wie die Erde bis in ihren tiefsten Mittelpunkt in ständiger Bewegung ist, so ist es auch der Mensch.

Die zu Stein erkaltete Erdkruste ist unter den Ozeanen ca. 5 km, unter den Kontinenten ca. 30 bis 100 km dick. Unter der Kruste wird es immer heißer, je mehr man sich dem Erdkern nähert.

Bei einem Vulkanausbruch dringt geschmolzenes Gestein in Form von zähflüssiger, glühender Lava an die Erdoberfläche, es erkaltet und so entstehen die Vulkankegel. Das heiße Magma bricht an diesen Stellen die Erdkruste förmlich auf.  Wenn die Glut auskühlt, entsteht das so genannte Primärgestein.

Der erste Schritt ist also die Abkühlung von heißem Magma. Dabei bilden sich auch Kristalle, die während der Abkühlungsphase wachsen. Da die Zusammensetzung des Magmas nicht an jeder Stelle gleich ist, finden wir bereits hier verschiedene Gesteins- und Mineralienstrukturen. Man nennt diese Gesteine auch Magmatite.

Das aus einem Vulkan austretende Magma erkaltet relativ schnell und bildet die zähflüssige Lava. Wenn Lava an die Oberfläche steigt und dabei erstarrt, kristallisieren darin Steine aus, die man Vulkanitenennt. Die meisten vulkanischen Steine sind nicht besonders groß, da sie wenig Zeit zur Kristallbildung haben. Zu diesen Gesteinen gehören z.B. Basalt, Jaspis und Porphyrit. Wenn keine Kristalle gebildet werden, so entsteht auch Obsidian (= eigentlich vulkanisches Glas).

Wenn Steine direkt im Erdinneren gebildet werden, haben sie wohl etwas länger Zeit, abzukühlen. Diese Steine nennt man Plutonite. Die schwereren sinken in die tieferen Schichten, die leichteren steigen auf. Das erklärt auch, dass man bestimmte Mineralien und Gesteine in den einzelnen Erdschichten auffindet.

Das Interessante dabei ist, dass nicht alle Mineralien zur selben Zeit entstehen. Dadurch können bereits gebildete Mineralien im noch flüssigen Magma absinken oder aufsteigen, wodurch sich Ansammlungen bestimmter Mineralien in einer bestimmten Tiefe bilden können. Beispiele für Plutonite wären der Rosenquarz, Aventurin, Topas, Mondstein oder der Amethyst.

Durch tektonische Bewegungen gelangen einige der Tiefengesteine irgendwann auch an die Oberfläche. Einige der Plutonite entstehen durch Gase und heiße Dämpfe, die mit hohem Druck in die Spalten des bereits auskristallisierten Gesteins eindringen. Dort lösen sie einige Stoffe wieder heraus und gehen mit diesen eine neue chemische Verbindung ein.

Diese Reaktionen kommen auch vor, wenn Gase zu Wasser kondensieren, was bei hohem Druck und ab einer Temperatur von ca. 375° C möglich ist. Zu diesen Steinen gehören z.B. auch Achat, Amethyst, Bergkristall, Chalcedon und Rauchquarz. Diese Steine benötigen genug Zeit und Raum, um zu ihrer Größe und Gestalt zu finden. Aventurin, Olivin, Rosenquarz, Amazonit, Fluorit, Mondstein u. a. gehören ebenfalls zu diesen Steinen.

Die nächste Gesteinsform, die in der Folge entsteht, nennt man Sekundärgestein. Durch die Verwitterung von Felsen und Gestein werden – vor allem durch das absplitternde Geröll – die Oberflächen abgeschliffen und zerkleinert. Sand, Schlamm und Mineralstoffe, die im Wasser gelöst werden können, werden dabei ausgeschwemmt. Sie lagern sich in tieferen Gesteinsschichten, in Flussbetten, Seen oder auch am Meeresgrund ab. Dieses Sediment bildet neue Verbindungen. Die abgelagerten Schichten verdichten sich – Sedimentgestein entsteht. Zu den Sedimentgesteinen gehören z.B. Calcit und Pyrit.

Tertiärgestein hingegen entsteht aus den beiden bereits genannten Gesteinsformen durch die ständige Bewegung mächtiger Gesteinsmassen. Diese sind oft großem Druck ausgesetzt. Dadurch falten sich Gebirge auf, entstehen Täler. Wenn zwei tektonische Platten aufeinander treffen, wird ein Teil nach oben gedrückt, der größere Teil jedoch nach unten. Unten wirken aber höhere Temperaturen und größerer Druck auf die Gesteine ein als in den oberen Schichten.

Viele chemische Verbindungen und weichere Gesteine halten diesem Druck und der herrschenden Temperatur nicht Stand und bilden neue Strukturen. So entstehen wiederum neue Steine, meist sehr widerstandsfähige: z.B. Marmor entsteht aus Kalkstein, u. ä.

 

Der Rosenquarz in meinem Garten ist wieder schneefrei!